Volkswagen T1 im Überblick
Finde hier einen umfassenden Überblick über das Auto Volkswagen T1, einschließlich Details über die wichtigsten Merkmale, Motorisierung, Ausstattung und weitere nützliche Informationen rund um das Automodell. Weiterlesen
Interessiert am VW T1
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Wie viel kostet ein VW T1?
Für einen der ersten fabrikneuen VW T1 waren rund EUR 15.000,00 fällig. Ein exakter Wert lässt sich nur schwer bestimmen, da nach so langer Zeit viele Parameter, wie die Inflation und die Umrechnung von DM auf Euro zu berücksichtigen sind.
Heutzutage ist der Kauf eines VW T1 ein wesentlich teurerer Spaß. Sofern man sich nicht direkt ein neues Bastelprojekt zulegen möchte. Für einen wirklich gut erhaltenen, fahrtüchtigen VW T1 liegt der Preis durchaus jenseits der EUR 40.000,00. Natürlich gibt es auch für wesentlich weniger Geld Bulli-Modelle auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Hier gilt es jedoch noch viel zu tun, bevor die ersten Kilometer gefahren werden können.
Geschichte des VW T1
Die Geschichte des VW-Busses beginnt kurz nach dem Zweiten Weltkrieg in Wolfsburg. Unter Leitung der britischen Besatzer baute Volkswagen in den „Wolfsburg Motors Works“ seine Fahrzeuge. Für den werksinternen Transport nutzten sie Transporter und Stapler der britischen Armee. Immer wieder benötigten die Briten ihre Fahrzeuge jedoch an anderen Standorten. Um dieses Problem zu lösen, fing VW an, eigene Transportfahrzeuge zu entwickeln. Auf Basis des „Kübelwagens“ VW Typ 82 bauten die Ingenieure erste simple Transporter für den Werksverkehr. Die kleine Fahrerkabine befand sich dabei direkt über dem Motor, der ganz hinten eingebaut wurde. Im Jahr 1947 entstanden erste Ideen, auf dieser Basis einen geschlossenen Transporter in Kastenform aufzubauen. Der Motor blieb dabei hinten und der Fahrer wanderte nach vorne. Mangels Produktionskapazitäten wurden diese Pläne vorerst wieder verworfen.
Im Herbst 1948 holte VW diese Ideen wieder hervor und begann mit der Entwicklung eines ersten Prototyps. Zwei Entwürfe standen schließlich zur Wahl: einer mit flacher und einer mit gewölbter Front. Die Entscheidung zur gewölbten Variante gab dem VW T1 eines seiner kultigsten Markenzeichen mit auf die lange Reise. Aufbauend auf das Chassis des VW Käfer war der erste Prototyp im März 1949 startklar. Schnell wurde den Entwicklern jedoch klar, dass Chassis und Motor des Käfers der neuen Belastung nicht gewachsen waren. Eine neue, schwerere Bodenkonstruktion und einige Änderungen am Motor sowie an der Getriebeübersetzung konnten diese Probleme jedoch beheben.
Der VW T1 geht in die Serienproduktion
Da der VW Käfer bereits den internen Titel „Typ 1“ innehatte, stellt Volkswagen mit dem „Typ 2“ im November 1949 erstmals der Öffentlichkeit den neuen Transporter vor. Wenige Monate später startete am 8. März 1950 im Volkswagen-Werk in Wolfsburg die Serienproduktion. Von Anfang an spielte die markante Front eine wichtige Rolle. Unter der geteilten Frontscheibe mit ebenem Glas prangte das große VW-Logo. Auch die restlichen Fenster bekamen das deutlich günstigere ebene Glas. Die ersten Modelle hatten ein komplett geschlossenes Heck. Erst 1952 bekam der VW T1 ein kleines, trapezförmiges Heckfenster. Der hinten eingebaute Boxermotor samt Heckantrieb verhinderte eine durchgehende Ladefläche. Ein Makel im VW-Bus, der erst im Zuge der vierten Generation ab 1990 Geschichte sein sollte. Im VW T1 hat Volkswagen Karosserie und Rahmen direkt verschweißt. Im Käfer sah das noch anders aus.
Woher kommt der Spitzname „Bulli“?
Die Herkunft des Spitznamens „Bulli“ lässt sich heute nicht mehr sicher festmachen. Eine nahe liegende Variante ist die Verbindung aus Bus und Lieferwagen, die zusammen „Bulli“ ergibt. Andere Vermutungen beziehen sich auf das durchaus bullige Auftreten des VW T1. Dadurch sollen bereits VW-Mitarbeiter während der Entwicklung des Typ 2 auf diesen Namen gekommen sein. Jahrzehntelang konnte Volkswagen diesen Spitznamen ohnehin nicht offiziell verwenden. Die Firma Kässbohrer hatte die Bezeichnung für ihre Pisten-Bullis schützen lassen. Im Jahr 2007 verkaufte Kässbohrer schließlich die Namensrechte an Volkswagen. In der englisch-sprachigen Welt konnte sich dieser Spitzname zudem nie durchsetzen. Zu nah lag „Bulli“ am englischen Wort für Tyrann bzw. an „Bullying“, eine andere Bezeichnung für Mobbing. Aus diesem Grund setzt sich der Name „Splittie“ durch. Dieser spielte auf die geteilte Frontscheibe des VW T1 an.
In den darauffolgenden Jahren erlebte der VW T1 viele größere und kleinere Änderungen. So erhielt er 1955 über der Frontscheibe eine Frischluftzufuhr für den Innenraum. Im Jahr 1956 wanderte die gesamte T1-Produktion ins VW-Werk Hannover. 1960 wurden Blinker gesetzlich vorgeschrieben. Bis dorthin nutzte man Winker, die in die B-Säule integriert waren. Sie wurden durch kegelförmige Blinker über den Scheinwerfern ersetzt. Die Karosserie bekam ihre größten Änderungen im Jahr 1963. Dabei verbreiterte VW die Heckklappe und vergrößerte gleichzeitig das Heckfenster. Erstmals stand an der Seite eine Schiebetür zur Auswahl anstatt der bisherigen Laderaumtür mit zwei Flügeln. Durch den oben erwähnten Umzug nach Hannover konnte Volkswagen die Produktionszahlen stark steigern. So liefen bis zum Ende des VW T1 im Jahr 1967 rund 1,8 Millionen Stück vom Band.
Die verschiedenen Modelle des VW T1
Zwischen 1950 und 1967 gab es den VW T1 in vielen verschiedenen Modellvarianten. Dazu zählen unter anderem:
- Kastenwagen
- [Kombi](https://www.autoscout24.at/auto/aufbautyp/kombi/)
- [Kleinbus](https://www.autoscout24.at/auto/aufbautyp/minibus/)
- Pritschenwagen
- Westfalia Campingbox und -bus
Die klassische Grundform des VW T1 ist der Kastenwagen – wahlweise mit einem Flach- oder Hochdach. Als Kombi bekam der T1 drei zusätzliche Fenster an den Seiten mit auf den Weg. Der VW T1 Kleinbus konnte bis zu neun Personen transportieren. Bei Bedarf konnten die letzten zwei Reihen ausgebaut und so viel Platz für Ladegut geschaffen werden.
Im Jahr 1951 ergänzte der Pritschenwagen das T1-Angebot. Anfangs fanden drei Personen vorne im Fahrerhaus Platz. Die Pritsche war auf der gleichen Höhe, wie der Motorraum angeordnet, damit erreichte VW eine durchgehende Ladefläche. Acht Jahre später legte Volkswagen 1959 eine Doppelkabine mit sechs Plätzen nach. Zugang zur hinteren Reihe gab es ausschließlich über eine eigene Tür auf der Beifahrerseite.
Alles, was man für ein Wochenende unterwegs braucht, sollte in der Westfalia Campingbox zu finden sein. Ab 1950 war sie für den VW T1 erhältlich. Sie beinhaltete einen Gaskocher, Platz für zwei Gasflaschen sowie einen Klapptisch. Für zusätzlichen Stauraum sorgten aufhängbare Regale an den beiden Schwingtüren hinten. Der erste permanente Campingbus von VW und Westfalia kam 1961 auf den Markt.
Über diese Grundmodelle hinaus gab es unzählige Sondervarianten als Krankenwagen, Feuerwehr- oder Polizeiauto, als Leichenwagen oder als mobiler Verkaufsstand.
Die Motoren des VW T1
In seiner Ära war der VW T1 mit insgesamt fünf verschiedenen Motoren verfügbar:
- 1100 mit 25 PS und 67 Nm
- 1200 mit 30 PS und 75,5 Nm
- 1200 mit 34 PS und 82,4 Nm
- 1500 mit 42 PS und 95,1 Nm
- 1500 mit 44 PS und 102 Nm
Der kleinste Motor 1,1 Litern Hubraum war der erste T1-Motor überhaupt und nur von 1950 bis 1954 erhältlich. Ab 1954 gab es ein Upgrade auf 1,2 Liter Hubraum und 30 PS. Erst 1960 bekam der Bulli wieder eine neue Motorvariante mit ebenfalls 1,2 Litern Hubraum dafür mit 34 PS. Dieser Motor war bis 1964 verfügbar. Ab 1963 bot VW zudem den ersten 1,5 Liter-Motor mit 42 PS an. Dieser wurde zwei Jahre später vom stärksten und auch letzten neuen Motor des VW T1 abgelöst. Bei allen Motoren handelt es sich um Boxermotoren mit vier Zylindern und 4-Gang-Mittelschaltung.
Für wen ist der VW T1 am besten geeignet?
Durch seine vielen unterschiedlichen Modellvarianten war der VW T1 schon immer für ein breites Publikum geeignet. Heute teilen sich die möglichen Käufer vor allem in zwei Lager. Jene, die einen fertigen, fahrbaren Oldtimer mit Kultstatus suchen und jene, die eine neue große Herausforderung als Autobastler suchen. Erstere sollten ein stattliches Budget von mindestens EUR 30.000,00 mitbringen. Die zweite Gruppe braucht viel Geduld, mechanisches Geschick und Motivation, um den eigenen Traum vom originalen Bulli zu verwirklichen.