- Startseite
- Auto
- VW
- VW Polo
- VW Polo 9N
Stärken
- Günstiger Gebrauchtwagenpreis
- Gute Sicherheitsausstattung
- Breites Motorenangebot
Schwächen
- Unterdurchschnittliche TÜV-Statistik
- Hohe CO₂-Emissionen
- Beengte Platzverhältnisse
Volkswagen Polo im Überblick
Finde hier einen umfassenden Überblick über das Auto Volkswagen Polo, einschließlich Details über die wichtigsten Merkmale, Motorisierung, Ausstattung und weitere nützliche Informationen rund um das Automodell. Weiterlesen
Interessiert am VW Polo 9N
Unser Wissen zu Deiner Suche
Fahrbericht VW Polo GTI: Ein abgeklärter Dynamiker
Erster Test: Volkswagen Polo VI – Aus Mücken werden Elefanten
Gebrauchtwagentest: Volkswagen Polo V – Beliebt und solide
Erster Test: VW Polo Facelift – App ins Auto
Test VW Golf 8 R Black Edition: Traum-Golf zum Fantasiepreis
Test VW Tiguan 2.0 TDI (2024): Solider Fortschritt, stolzer Preis
Alternative Modelle
Gute Gründe
- Geringer Einstiegspreis bei Gebrauchtwagen.
- Drei Ausstattungsvarianten und vier Sondermodelle.
- Eine breite Auswahl an Motoren von 54 bis 130 PS.
- Auch nach heutigen Maßstäben ist die Sicherheitsausstattung vorbildlich.
Daten
Motorisierung
Ottomotoren | Dieselmotoren | |
---|---|---|
Anzahl Motoren | 6 | 4 |
Hubraum | 1.198 bis 1.390 cm³ | 1.422 bis 1.896 cm³ |
Leistung | 54 bis 101 PS | 64 bis 130 PS |
Antriebsart | Frontantrieb | Frontantrieb |
Getriebe | 5-Gang-Schaltgetriebe, 4-Stufen-Automatikgetriebe | 5-Gang-Schaltgetriebe, 6-Gang-Schaltgetriebe |
Beschleunigung 0-100 km/h | 10,9 bis 17,5 Sekunden | 9,2 bis 17,0 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit | 152 bis 188 km/h | 160 bis 206 km/h |
Kraftstoffverbrauch pro 100 Kilometer | 5,8 bis 7,6 Liter Super | 4,4 bis 5,3 Liter Diesel |
CO₂-Emissionen pro Kilometer | 139 bis 182 g | 119 bis 143 g |
Der VW Polo 9N wurde über seine Bauzeit hinweg mit insgesamt sechs Benzinern und vier Dieselaggregaten angeboten, die hinsichtlich ihrer Motorleistung mit 54 bis 130 PS für die Kleinwagenklasse ein sehr angemessenes Leistungsspektrum abdecken und für den Alltags- und Stadtverkehr gut aufgestellt waren. Alle Motoren wurden mit einem 5-Gang-Schaltgetriebe kombiniert, allerdings mit zwei Ausnahmen: Der 130 PS starke 1.9 TDI-Motor brachte seine Leistung über ein 6-Gang-Schaltgetriebe auf die Straße und für den 75 PS-1.4-Benziner stand neben dem 5-Gang-Schaltgetriebe auch eine optionale 4-Stufen-Automatik als Getriebe zur Wahl.
Mit einem Durchschnittsverbrauch von bis zu 7,6 Litern Super (wobei sich dieser Höchstwert auf den 1,4-Liter-Benziner in Verbindung mit dem 4-stufigen Automatikgetriebe bezieht) bzw. 5,3 Litern Diesel erreichte der Polo 9N für damalige Verhältnisse ordentliche Werte. Im Vergleich zu heutigen Kleinwagen mit modernen Motoren sind die Verbrauchswerte allerdings recht hoch. Dies trifft auch auf die CO2-Emissionen zu, die nach heutigen Standards für diese Fahrzeugklasse als zu hoch angesehen werden. Prinzipiell ist es hier aber so, dass die TDI-Motoren deutlich vor ihrem Ottomotor-Pendants liegen.
Abmessungen
VW Polo 9N | |
---|---|
Länge | 3,90 m |
Breite | 1,65 m |
Höhe | 1,47 m |
Radstand | 2,46 m |
Leergewicht | 980 bis 1.190 kg |
Kofferraumvolumen | 268 bis 1.048 Liter |
Anhängelast | 570 bis 1.200 kg |
Anfang der 2000er fühlte sich der Polo 9N auch hinsichtlich seiner Abmessungen in der Kleinwagenklasse sehr wohl. Im Vergleich zu seinem Vorgänger ist er allerdings trotzdem um etwa 15,4 Zentimeter in der Länge gewachsen, sodass er mit einer Länge von 3,90 Metern schon fast die Ausmaße des von 1983 bis 1992 gebauten VW Golf II erreichte – der bekanntermaßen in der Kompakt- und nicht in der Kleinwagenklasse anzusiedeln war. Der Längenunterschied zur seit 2017 produzierten sechsten und damit aktuellen Generation ist mit etwa 15,3 Zentimetern übrigens fast identisch zum Größenunterschied zwischen dem Polo 9N zu seinem Vorgänger.
Trotz seiner recht kompakten Abmessungen war die vierte Generation des VW Polo durchaus auch für Familien geeignet, immerhin fanden im Inneren bis zu fünf Passagiere (wenn auch nach heutigen Maßstäben etwas beengt) Platz. Zusätzlich konnten im Kofferraum 268 Liter Gepäck untergebracht werden. Reichte dieses Gepäckvolumen nicht aus, konnte der Laderaum durch Umklappen der hinteren Sitzbank sogar auf 1.048 Liter erweitert werden.
Varianten
Der VW Polo 9N wurde grundlegend in zwei verschiedenen Karosserievarianten produziert: als Drei- und als Fünftürer. Die äußeren Abmessungen blieben von der Anzahl der Türen allerdings unberührt. Beide Karosserievarianten waren in den drei Ausstattungsvarianten „Trendline“, „Comfortline“ und „Highline“ erhältlich. Außerdem wurden zwischen 2003 und 2004 drei Sondermodelle mit den Namen „Special“, „Cricket“ und „GT“ eingeführt, die sich durch besondere Grundausstattungskombinationen von den Basismodellen abhoben.
Des Weiteren wurde im Jahr 2004 das ausschließlich als Fünftürer erhältliche Sondermodell „Polo Fun“ auf den Markt gebracht, das ursprünglich auf 5.000 Einheiten limitiert war, sich aufgrund der hohen Nachfrage jedoch als eigenständige Variante des VW Polo 9N etablierte. Abseits des deutschen Markts wurde der Polo IV zwischen 2003 und 2005 in Brasilien auch als Stufenheck-Limousine produziert, allerdings lief diese Karosserie unter der eigenen Typkennzeichnung 9N2.
Preis
Da der VW Polo 9N im Jahr 2005 zum letzten Mal vom Band lief, ist er heute nur noch als Gebrauchtwagen erhältlich. Gemäß der Preisliste von Ende 2003 lag der damalige Einstiegspreis für den Polo 9N „Trendline“ bei 11.175 Euro, für ein Modell mit „Comfortline“-Ausstattung wurden mindestens 12.350 und für einen „Highline“-Polo mindestens 14.750 fällig. Der Preisaufschlag vom Drei- zum Fünftürer belief sich je nach Ausstattungsvariante auf 775 bis 1.125 Euro.
Möchten Fahrer heute noch einen VW Polo 9N ihr Eigen nennen, finden sie ein sehr großes Angebot an Gebrauchtfahrzeugen, die bereits für unter 1.000 Euro gehandelt werden. Diese Modelle weisen allerdings nicht selten einen Kilometerstand jenseits der 200.000-Kilometer-Marke auf. Für ein Fahrzeug in ansprechendem Zustand und etwa 100.000 Kilometern Laufleistung sollten mindestens 3.000 Euro eingeplant werden.
Zusätzlich zu den Anschaffungskosten kommen laufende Kosten wie Kfz-Versicherung und Steuer auf. Die jährlich zu entrichtende Kfz-Steuer für einen VW Polo 9N beläuft sich bei Dieselmodellen auf 231 bis 293 Euro und bei den Benzinern auf 81 bis 94 Euro. Hinzu kommen Versicherungskosten von etwa 280 Euro für eine Haftpflichtversicherung, ca. 320 Euro für eine Teilkaskoversicherung mit 150 Euro Selbstbeteiligung und etwa 400 Euro für eine Vollkaskoversicherung mit 300 Euro Selbstbeteiligung. Bei dieser Einschätzung wird ein 30-jähriger Fahrzeughalter mit einer jährlichen Kilometerleistung von 10.000 Kilometern und Schadenfreiheitsklasse SF 10 angenommen, beim Beispielfahrzeug handelt es sich um einen VW Polo IV 1.4 mit 75 PS und Erstzulassung im Jahr 2002.
Design
Exterieur
Im Vergleich zu anderen Generationen des VW Polo sticht die vierte Generation 9N vor allem durch die Front deutlich hervor, denn während alle anderen Generationen seit dem ab 1990 gebauten Polo II (Typ 86C 2F) mehr oder weniger rechteckig geformte Frontscheinwerfer besaßen, nahm sich der VW Polo 9N wohl seinen Großvater Polo II (Typ 86C) zum Vorbild. Dieser setzte auf runde Scheinwerfer mit zwei getrennten Lampeneinheiten je Frontseite, was der VW Polo 9N seinerzeit etwas moderner interpretierte. Ansonsten folgte der Kleinwagen der VW-üblichen, unaufgeregten und zurückhaltenden Designphilosophie ohne Schnörkel, sondern mit klaren und geraden Linien. Im Vergleich zu seinem direkten Vorgänger wirkt der VW Polo 9N aber auch unabhängig von den Scheinwerfern etwas rundlicher.
Durch die Wahl der Ausstattungsvariante konnten Käufer darüber hinaus ein wenig Einfluss auf das äußere Erscheinungsbild des VW Polo 9N nehmen. Entschieden sie sich für die „Comfortline“-Variante, so erstrahlten die Außenspiegelgehäuse, die Seitenschutzleisten und die Türgriffe in Wagenfarbe, der Schweller wurde schwarz lackiert. In der „Highline“-Ausstattung konnte sich der Käufer darüber hinaus über Chromleisten am Kühlergrill und hochglänzende Dachpfostenverkleidungen freuen, außerdem wurde er serienmäßig mit 14- oder 15-Zoll-Leichtmetallrädern und -Felgen ausgeliefert. Diese Leichtmetallräder sind es auch, die Verschleiß von Stoßdämpfern und Radaufhängung vorbeugen sowie die Beschleunigung des Fahrzeugs begünstigen. Das kam gerade den TDI-Modellen mit manuellem Getriebe zugute.
Unabhängig von den drei Ausstattungsvarianten standen ein paar kostenpflichtige Sonderausstattungen zur Auswahl, zum Beispiel Metallic- und Perleffektlackierungen oder die drei Sonderfarben „Schwarz“, „Yellow“ und „Flashrot“.
Interieur
Auch der Innenraum schließt sich der Kleinwagen der nüchternen VW-Designsprache der äußeren Karosserie an und überzeugt mit einer für die Fahrzeugklasse hochwertigen und funktionalen Verarbeitung. Alle Bedienelemente sind logisch angeordnet, sodass Fahrer sich nach einer kurzen Eingewöhnungsphase nahezu blind zurechtfinden.
Bereits die „Trendline“-Ausstattung bot unter anderem eine beheizbare Heckscheibe, ein Heiz- und Frischluftsystem und eine Komfortblinkerfunktion, das „Comfortline“-Modell beinhaltete zusätzlich Features wie eine asymmetrisch umklappbare Rücksitzbank, höhenverstellbare Vordersitze in Velours, elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel sowie eine Zentralverriegelung.
Noch mehr Komfort und ein bisschen mehr High-Class-Feeling stellte sich in der „Highline“ ein, die beispielsweise Chromzierringe am Instrumenteneinsatz, gedämpfte Haltegriffe, elektrische Fensterheber und die Klimaanlage „Climatic“ mitbrachte.
Sicherheit
Das Thema Sicherheit ist in der Kleinwagenklasse von großer Bedeutung, schließlich werden solche Fahrzeuge meist als Allrounder für Stadtverkehr, Landstraße und Autobahn genutzt. Mit einer Bewertung von vier Sternen im Euro-NCAP-Crashtest erreichte der VW Polo 9N ein für diese Fahrzeugklasse gutes Ergebnis und gilt daher als sicheres Fahrzeug. Bereits serienmäßig waren ein Antiblockiersystem (ABS) und eine Servolenkung an Bord, das Elektronische Stabilisierungsprogramm (ESP) konnte optional ausgewählt werden. Ebenfalls in der Serienausstattung enthalten waren Front- und Seitenairbags sowie Gurtstraffer. Im Falle eines Unfalls bewegen sich die Pedale im Fußraum vom Fahrer weg, um das Risiko für Beinverletzungen zu reduzieren.
Natürlich sollte ein Kleinwagen nicht nur sicher, sondern auch zuverlässig sein. In der Pannenstatistik des ADAC schnitt der VW Polo 9N mit einer überdurchschnittlichen Zuverlässigkeit ab, sodass Fahrer keine übermäßige Angst vorm plötzlichen Liegenbleiben haben braucht. Die TÜV-Statistik des VW Polo 9N ist dagegen eher als unterdurchschnittlich einzuschätzen, hier fielen oftmals Probleme an der Abgasanlage, den Bremsen und den Heckleuchten auf.
Alternativen
Die Kleinwagenklasse ist äußerst stark umkämpft, sodass sich der VW Polo 9N einer sehr breiten Konkurrenz gegenüberstellen musste, auch aus dem eigenen Konzern. Der VW Polo teilte sich beispielsweise die Plattform mit dem Seat Ibiza III (Typ 6L) und dem Skoda Fabia I (Typ 6Y), die sich heute preislich je nach Zustand in einem ähnlichen Bereich bewegen wie der VW Polo 9N.
Als weiterer deutscher Vertreter der Kleinwagenklasse ist der Opel Corsa C zu nennen, der im Durchschnitt etwas günstiger gehandelt wird als der Polo 9N. Des Weiteren dürfen auch der Ford Fiesta ’02 und der Renault Clio II nicht in der Auflistung der Alternativen vergessen werden. Wer etwas mehr Platz benötigt, könnte zum großen Bruder VW Golf IV greifen, der im Schnitt ein paar Hundert Euro teurer verkauft wird als der kleinere Polo 9N.