Volvo 460

Gute Gründe

• Der Volvo 460 ist ein echtes Liebhaberstück aus den 1990ern.
• Dank des geräumigen Innenraums eignet sich der Wagen für Familien und Gruppen.
• Die Limousine kann aufgrund ihres Alters den Oldtimer-Status erhalten, sofern die weiteren Voraussetzungen erfüllt sind.
• Wer das Design älterer Fahrzeuge bevorzugt, trifft mit dem Volvo 460 eine gute Wahl.

Daten

Motorisierung

Die Motoren des Volvo 460 wurden von Renault gebaut und durch Porsche in Weissach technisch verbessert. Mit einem Verbrauch von 7,2 bis 8,5 Liter auf 100 Kilometer liegt der Volvo 460 als Benziner dennoch im Durchschnitt seiner Fahrzeugklasse. Der Diesel ist mit einem Verbrauch von 5,5 Litern hingegen sehr sparsam. Auch die Motorleistung mit 97 bis 106 PS ist im Vergleich zu anderen Autos aus den 1990ern weder besonders gut noch besonders schlecht. Die Turbo-Variante mit 120 PS war für einen Mittelklassewagen der damaligen Zeit allerdings sehr sportlich.

Motoren der Volvo 460-Modelle von 1989 bis 1992

Motoren der Volvo 460-Modelle von 1993 bis 1996

1993 erfolgte eine umfangreiche Modellpflege. Volvo bot die Limousine in zehn Motorisierungen an, vertraute im Hinblick auf das Ladungsvolumen jedoch durchgängig auf das grundlegende Konzept der Fahrzeugreihe. Neu war hingegen der Frontantrieb, da Volvo bis dato ausschließlich Limousinen mit Heckantrieb herstellte.

Abmessungen

Abmessungen der Volvo 460-Modelle

Das Volumen des Kofferraums beträgt bei allen Modellen 453 Liter. Durch ein Umklappen der Rücksitze lässt sich der Stauraum allerdings auf bis zu 948 Liter erweitern, sodass auch größere Mengen an Gepäck oder Ladung Platz finden. Die Fahrzeuge sind 4,40 Meter lang, 1,69 Meter breit und 1,39 Meter hoch. Lediglich die „Grand Line“-Version der Limousine ragt mit einer Höhe von 1,40 Metern etwas weiter auf. Der Radstand beträgt bei sämtlichen Modellen 2,50 Meter.

Der Volvo 460 verfügt über vier Sitzplätze, zur Not bietet er auch Platz für fünf Personen. Ausbaumöglichkeiten in Form einer dritten Sitzreihe oder ähnliches bestehen allerdings nicht.

Varianten

Der Volvo 460 folgte 1989 auf den Volvo 360. Er wurde bis 1996 produziert und vom Volvo S40 abgelöst. 1993 erfolgte eine große Modellpflege, welche die Motorenpalette um mehrere Otto- und erstmals auch einen Dieselmotor erweiterte.

Volvo stellte 1996 das Sondermodell „Relax“ mit 1.8-Ottomotor oder 1.9-Turbodiesel vor. Der Wagen liefert im Vergleich zur serienmäßigen Ausstattung viele Extras, zum Beispiel:

• Elektrische Fensterheber in der Front
• Zentralverriegelung mit Fernsteuerung
• Sitzbezüge aus Velours
• Außenspiegel beheizbar und elektrisch verstellbar
• Zusätzlicher Stauraum in Form von Taschen an der Hinterseite der Vordersitze

Eine weitere Variante aus dem Jahr 1996 stellt das „Ambiente“-Modell dar, für das unter anderem eine Klimaanlage als Sonderausstattung wählbar ist. Der Volvo 460 Ambiente wartet zudem mit folgenden Besonderheiten auf:

• Sitzbezüge aus Raffleder
• Holzeinlagen an den Armaturen und Türen
• Innentüren mit Leder verkleidet
• Leichtmetallfelgen
• Fahrersitz höhenverstellbar
• Handschuhfach abschließbar

Zusätzlich brachte Volvo 1990 das Erste der drei GL-Modelle heraus, die etwas größer sind als die anderen Varianten.

Preis

Ein neuer Volvo 460 1.7 Turbo kostete zuletzt umgrechnet 18.355 Euro, in der Regel wird das Fahrzeug jedoch aufgrund seines Alters nur als Gebrauchtwagen angeboten. Für das Sondermodell als 1.8-Liter-Benziner wurde ein Listenpreis von 30.400 DM (15.589 Euro) angegeben, der 1.9-Liter-Turbodiesel war mit 32.900 DM (16.871 Euro) etwas teurer. Als gebrauchtes Auto kostet die Limousine zwischen 600 und 5.900 Euro.

Für einen Volvo 460 1.7 Turbo fallen laufende Kosten in Höhe von circa 285 Euro monatlich an. Die Versicherung schlägt mit durchschnittlich 72 Euro zu Buche, während die Kfz-Steuer für das historische Fahrzeug monatlich nur etwa 15 Euro kostet. Für die Inspektion sollten auf den Monat umgerechnet 82 Euro eingeplant werden. Der höchste Posten ist der Kraftstoff, für den bei einer Fahrleistung von jährlich 12.000 Kilometern 120 Euro im Monat fällig werden. Damit ist der Volvo 460 im Vergleich zu anderen Fahrzeugen seiner Klasse günstig.

Design

Exterieur

Vom Aufbautyp her handelt es sich beim Volvo 460 um eine Limousine mit Stufenheck, die auf dem Volvo 480 basiert, der als Sportcoupé durch sein schnittiges Erscheinungsbild auffällt. Die Kühlerverkleidung ist optisch an den Volvo 760 angelehnt, der als Flaggschiff des Herstellers bekannt ist. Volvo wagte mit dem 460 ein neues, abgerundetes Design, das den bisher für die Marke üblichen geraden Linien entgegenstand und eine neue Ära einläutete.

Das Fahrzeug verfügt über vier Türen, die den Zugang zum Innenraum ermöglichen. Im Zuge der Modellpflege bekam der Volvo 460 neue Lichtmaschinen und Scheinwerfer. Eine weitere Besonderheit in puncto Design sind die Stoßfänger, die in der Farbe des Wagens lackiert werden. Die Farbpalette muss den Vergleich mit heutigen Autos nicht zu scheuen, da sie eine umfangreiche Anzahl von Schattierungen bietet, zum Beispiel:

• Lavagrau
• Ozeanblau
• Schwarz-Metallic
• Rauchsilber-Metallic
• Seegrün-Metallic
• Weinrot-Metallic
• Resedagrün-Metallic

Interieur

Volvo legt großen Wert auf Komfort und Ergonomie, weshalb die Sitze auch bei langen Fahrten sehr bequem sind und im Fond viel Beinfreiheit eingeplant wurde. Durch Verstellmöglichkeiten der Neigung und der Längsrichtung lässt sich die Sitzposition individuell anpassen. Die Turbo-Version der Limousine verfügt über Sportsitze, die mehr seitlichen Halt bieten, um Fahrer und Passagiere bei Kurven besonders gut zu stützen.

Im Innenraum und am Armaturenbrett dominieren quadratische Formen. Der Volvo 460 besitzt die erforderliche Verkabelung, um eine Audio-Anlage einzubauen, zum Beispiel das Volvo Sound-System. Unterhalb der Aussparung für das Radio befindet sich Stauraum, der Platz für Kassetten oder CDs bietet. Mit der serienmäßig verbauten Klimaanlage war der schwedische Autohersteller seiner Zeit voraus.

Sicherheit

Neben dem Komfort haben Sicherheit und Qualität für Volvo einen hohen Stellenwert, weshalb bei der Limousine auf guten aktiven und passiven Schutz der Fahrzeuginsassen geachtet wurde. Dafür sorgen das serienmäßige ABS (Antiblockiersystem), der seitliche Aufprallschutz durch Stahlträger in den Türen sowie die Airbags. Optionale pyrotechnische Gurtstraffer steigern die Sicherheit nochmals, da sie bei einem Aufprall automatisch aktiviert werden und die Personen in der richtigen Position halten. Sicherheitsbewertungen durch den ADAC liegen jedoch nicht vor.

Insgesamt handelt es sich bei den Modellen des Volvo 460 um langlebige Fahrzeuge, die durch das verzinkte Stahlblech wenig anfällig für Rost sind und sich durch einen sehr niedrigen Wartungsbedarf auszeichnen.

Alternativen

Wer vom Volvo 460 nicht restlos überzeugt ist und wenig Stauraum benötigt, kann sich den Volvo 480 anschauen. Alternativ kommt als moderne Option der Volvo V60 in Betracht, der optisch und technisch viel zu bieten hat.

Aus dem Hause Volkswagen ist als Mittelklassewagen der VW Golf zu empfehlen, den es mittlerweile in der achten Generation gibt. Für Fahrer, die sich ein eleganteres Design wünschen, könnte der BMW 3er eine Überlegung wert sein. Dieses Fahrzeug weiß neben der Optik insbesondere durch die Motorisierung zu überzeugen.