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Der schnelle Roadster aus den 50er Jahren
Mit dem Triumph TR2 legte der britische Autohersteller mit deutschen Wurzeln den Grundstein einer erfolgreichen Sportwagen-Baureihe. Nach der Überarbeitung des Prototypen Triumph TR1 fuhr der Roadster mit 90 PS vielen Konkurrenten davon und direkt ins Herz zahlreicher Autofahrer. Das erfolgreiche Konzept wurde ab Mitte der 1950er Jahre mit dem Triumph TR3 weiter ausgebaut – bis zum Triumph TR8 in den 1980er Jahren.
Vom experimentellen Prototyp zum erfolgreichen Roadster
In den 1880er Jahren ging Siegfried Bettmann nach England und gründete hier das Unternehmen Triumph – zunächst für die Produktion und den Export von Fahrrädern. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kamen Motorräder hinzu und 1919 produzierte Triumph seinen ersten 2-Liter-Versuchswagen als Automobil. Im April 1923 präsentierte der Hersteller den 10/20 – ein Auto mit vier Zylindern und 1.393 cm³ Hubraum. Knapp dreißig Jahre später betrat die TR-Baureihe die Bühne. „TR“ bezieht sich dabei auf den allerersten Prototypen für den Sportwagen, den Triumph Experimental (TRX), der 1950 auf der Pariser Mondial de l’Automobile zum ersten Mal in der Öffentlichkeit auftrat. Zwei Jahre später wurde aus dem TRX schon der kleine Sportwagen TR1, der auf der Earls Court Motor Show in London seinen ersten großen Auftritt hatte. Den Prototyp hat Designer Walter Belgrove aus verschiedenen Bauteilen anderer Fahrzeuge zusammengebastelt. So stammte der Motor aus dem Standard Vanguard, das Chassis aus dem Flying Nine und die Federung aus dem Triumph Mayflower. Entsprechend schwergängig und abenteuerlich war auch das Fahrerlebnis mit 70 PS und 130 km/h Höchstgeschwindigkeit. Rennfahrer Ken Richardson bezeichnete den TR1 sogar als Todesfalle. Allerdings half er bei der Weiterentwicklung zum Triumph TR2, sodass schon 1953 ein ausgereifter Roadster auf dem Genfer Auto-Salon zum Vorschein kam und im August 1953 in Serienproduktion ging.
In der Liga der britischen Sportwagen
Das Fahrgestell basierte dabei weiterhin auf dem Triumph TR1. Aber der robuste Motor leistete jetzt satte 90 PS, beschleunigte in 11,9 Sekunden auf 100 km/h und erreichte 170 km/h Höchstgeschwindigkeit. Damit fuhr der TR2 vielen Konkurrenten davon. Der stärkste Porsche schaffte zu dieser Zeit gerade mal 70 PS. Der Jaguar XK 120 hatte zwar mehr Leistung unter der Haube, aber auch mehr Gewicht auf den Rädern, sodass er am Ende doch hinter dem Triumph TR2 zurückstecken musste. Seinen Sportsgeist bewies der Triumph bei verschiedenen internationalen Einsätzen im Rennsport, zum Beispiel beim Mille Miglia und beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1954. Bis zur Ablösung durch den Triumph TR3 im Oktober 1955 wurden über 8.600 Exemplare des Roadsters verkauft. Mit ihrem Welterfolg begründete die TR-Baureihe einen wichtigen Beitrag für das England der Nachkriegszeit und wurde zusammen mit dem MGB, Jaguar E-Type und Austin Healey schon bald zum Inbegriff des britischen Sportwagens.
Das billigste Auto für über 160 km/h Geschwindigkeit
Mit seinem abfallenden Heck und dem wuchtigen Vorderbau geht der Triumph TR2 nicht gerade als Schönheit durch. Sein Design erinnert er eher an eine sitzende Kröte. Die runden Scheinwerfer wecken jedoch sogleich Sympathie und rufen den Beschützer-Instinkt hervor. Ab 1954 konnte man gegen Aufpreis sogar ein Dach für den offenen Roadster ordern, um das schicke Cockpit vor Regen zu schützen. Mit seiner Leistung setzte er sich an die obere Grenze der Sportwagen. Nur wenige Autos schafften 1953 die Beschleunigung auf 100 km/h in zwölf Sekunden. Vom Preis her lag der TR2 im Mittelfeld: Er kostete doppelt so viel wie der VW Käfer, aber nur halb so viel wie der Jaguar XK 120. Damit war der Triumph zu diesem Zeitpunkt das billigste Auto weltweit, das schneller als 160 km/h fahren konnte.
Ein kräftiger Tritt auf die Trommelbremse
Auch heute noch macht eine Fahrt im Triumph TR2 jede Menge Spaß. Die Lenkung reagiert schnell und direkt, der Motor bietet ordentlich Durchzugskraft und das Getriebe ist exakt abgestimmt, sodass der sportliche Wagen auch eine sportliche Fahrweise erlaubt. Nur beim Bremsen ist Vorsicht geboten – was auch den Fahrspaß ein bisschen mindert. Die eingebauten Trommelbremsen verlangen vom Fahrer einen sehr kräftigen Tritt aufs Bremspedal und eine konzentrierte Fahrweise, um im Notfall rechtzeitig reagieren zu können. Damit dieses Manko beim Rennsport nicht auf die Geschwindigkeit drückt, fuhren die TR2-Rennversionen im 24-Stunden-Rennen von Le Mans oder im Mille Miglia bereits mit Scheibenbremsen. Schließlich fegte hier der Roadster mit bis zu 210 km/h über die Piste. Auch der Nachfolger Triumph TR3 hatte ab 1956 Scheibenbremsen an Bord, auch wenn sich an der Karosserie und der Leistung sonst nicht viel verändert hat. Inzwischen hatte sich der Triumph vor allem in den USA einen Namen gemacht, sodass viele Exemplare als Triumph TR3 A (für Amerika) über den großen Teich exportiert wurden. Auch als 1962 der Triumph TR4 in Amerika vorgestellt wurde, wollten viele Fans zunächst den rustikal geformten Triumph TR3 behalten. Also produzierte der Hersteller noch einmal rund 2.000 Triumph TR3 B, die aber teilweise schon das vollsynchronisierte Getriebe und den 2,2-Liter-Motor mit 104 PS des TR4 eingebaut hatten.
Fazit
Der Triumph TR2 ist fester Bestandteil der historischen Sportwagen in Großbritannien. Nach ein paar Prototypen setzte der Hersteller mit dem Roadster ein deutliches Zeichen in Sachen Leistung. Somit erreichte der TR2 eine breite Käufer-schicht auf der ganzen Welt und steht heutzutage als Triumph TR2 Gebrauchtwagen für Sammler und Oldtimer-Liebhaber zur Verfügung.