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Tata Nano

Tata Nano: Geringer Preis als KO-Kriterium

Der Tata Nano wartet mit einem besonders geringen Preis auf und wurde als billigstes Automobil der Welt angepriesen. Für weniger als 1.500 Euro wurde der Nano zum Marktstart in Indien verkauft bzw. genauer gesagt an Gewinner einer Lotterie angeboten.

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Die Präsentation des Tata Nano

Der indische Hersteller Tata Motors hat seinen Nano zu Beginn des Jahres 2008 als Kleinstwagen offiziell vorgestellt, und zwar im Rahmen der New Delhi Auto Expo in Neu-Delhi. Der Verkaufsstart erfolgte im Jahr 2009, die ersten 100.000 Exemplare wurden für umgerechnet rund 1.440 Euro verkauft. Nachdem die ersten 100.000 Modelle verkauft worden sind, gab es seitens des Herstellers eine Preiserhöhung auf rund 2.160 Euro.

Eine europäische Version des Nano wurde zum Genfer Autosalon 2009 vorgestellt, letzten Endes aber nicht auf den Markt gebracht. Stattdessen wurde im Jahr 2015 mit dem Tata GenX Nano ein Facelift-Modell veröffentlicht, das bis 2018 produziert wurde. Im Anschluss daran wurde die Präsentation des Nano endgültig eingestellt.

In Europa zulassungsfähig ist keine Version des Tata Nano gewesen, hierfür sind die fehlenden Sicherheitsfeatures maßgeblich. Eine angepasste Europa-Version hätte dann die entsprechenden Sicherheitsfunktionen erhalten, wäre aber auch um einiges teurer ausgefallen als das Modell für den indischen Markt.

Aufgrund geringer Verkaufszahlen wurde der Nano letztlich ein Misserfolg, sodass die Produktion nach rund zehn Jahren eingestellt wurde. Ferner hat Tata das Marketing als Fehler bezeichnet – das Image als billigstes Auto der Welt soll kontraproduktiv gewesen, und nicht zielführend.

Insgesamt wurden etwa 275.000 Modelle des Nano von 2009 bis 2018 verkauft. Die Erwartungen Tatas beim Start lagen bei 250.000 verkauften Fahrzeugen pro Jahr, die eigenen Ziele wurden damit deutlich verfehlt.

Alle Modelle von Tata im Überblick

Auch wenn der Nano mittlerweile eingestellt wurde, ist der indische Hersteller Tata mit weiteren Modellen auf dem Markt aktiv, die sich in den verschiedensten Kategorien der Fahrzeuge zeigen. Insbesondere im Bereich der Kleinst- und Kleinwagen ist Tata aktiv und bietet dort mit dem Tata Altroz, Tata Tigor und Tata Zest gleich drei Modelle an.

Darüber hinaus besteht das aktuelle Lineup aus dem Tata Nexon, dem Tata Harrier, dem Tata Gravitas, dem Tata Hexa, dem Tata Xenon, dem Tata Ace, dem Tata Magic sowie dem Tata Winger. Hierunter sind auch SUVs, Pick-ups und Transporter zu finden, mithin auch Fahrzeuge mit größerem Platzangebot.

Welche Konkurrenten des Tata Nano gibt es?

Sehr günstige Fahrzeuge, die wie der Tata Nano schon für 1.500 bis 3.000 Euro angeboten werden, gibt es nur sehr selten auf dem Markt zu finden. Der Renault Twizy etwa ist von der Größe und Konzeption durchaus mit dem Nano zu vergleichen, kostet aber auch ein Mehrfaches. Dafür ist der Twizy auch in Deutschland zulassungsfähig und mit diversen Features ausgestattet, die man beim Nano vergeblich sucht.

Generell gibt es vor allem zwei Fahrzeuge, die als direkte Konkurrenten des Nano genannt werden. Zum einen der Maruti Alto, der das meistverkaufte Auto in Indien überhaupt darstellt, und zum anderen der Bajaj Qute, der sogar den Preis des Nano in Indien zu unterbieten vermag.

Auch bei diesen wurde auf viele Funktionen verzichtet, die in üblichen Automobilen als Standard zu bezeichnen sind. Allerdings sind solch günstige Preise anders nur schwer bzw. gar nicht zu erreichen, sodass Einsparungen an diversen Ecken nötig sind, um Fahrzeuge dieser Preisklasse anzubieten.

Mit welchen Motoren wird der Tata Nano angeboten?

Insgesamt wurde der Tata Nano mit zwei verschiedenen Motoren angeboten, einem Diesel und einem Ottomotor, beide sind jeweils mit zwei Zylindern ausgestattet. Der Ottomotor bietet einen Hubraum von 624 cm³ und bietet eine Leistung von 38 PS (28 kW). Beim Dieselmotor steht der gleiche Hubraum zur Verfügung, die Leistung beträgt aber mit 28 PS (20 kW) weniger.

Aus diesem Grund sind auch keine hohen Geschwindigkeiten zu erwarten, laut Hersteller schafft es das Modell mit Ottomotor auf bis zu 105 km/h. Als Verbrauch gibt Tata 4,24 Liter Benzin auf 100 Kilometer an.

Folgende Ausstattungslinien stehen zur Verfügung

Der günstige Preis des Nano wurde vor allem durch den Verzicht auf etwaige Features erreicht, die europaweit weithin als Standard zu bezeichnen sind. Unter anderem fehlten beim Nano die folgenden Funktionen: Servolenkung, Klimaanlage, Radio, Heckklappe, Airbags und ABS.

Auch wurde möglichst viel Kunststoff verbaut, die Teile waren zu einem Großteil miteinander verklebt statt verschweißt und auch das Lohnniveau für Arbeiter in Indien hat den günstigen Preis ermöglicht. Somit gibt es nur sehr wenige Features, die überhaupt beim Nano zur Verfügung stehen.

Zumindest beim Tata GenX Nano wurde eine 5-Gang-Schaltung mit Halbautomatik eingeführt, zudem gab es eine Servolenkung, eine Klimaanlage und ein Bluetooth-Radio als optionale Features zu buchen. Bei der Standardversion des Nano gab es unter anderem die Option, die Heckklappe auch von außen öffnen zu können.

Trotz etwaiger Optionen bleibt der Nano ein Fahrzeug, das nicht einmal den Standard viel älterer Fahrzeuge erreicht, was angesichts des eingeplanten Preises auch nicht verwunderlich ist. Dementsprechend lässt sich das Fahrzeug über Optionen allenfalls komfortabler machen, eine Ausstattung auf üblichem Niveau wird damit aber nicht erreicht.

Fazit - Für wen ist der Tata Nano geeignet?

Allein ausgehend vom Preis ist der Tata Nano für all jene geeignet, die ein wirklich sehr günstiges Fahrzeug ohne Schnickschnack suchen und selbst auf diverse Standards zu verzichten bereit sind. Andererseits gibt es den Nano in Europa maximal als Importwagen aus Indien zu finden.

In Europa wurde der Nano nämlich niemals auf den Markt gebracht und hätte dann auch mit diversen Technologien erweitert werden müssen, um den EU-Vorgaben zu entsprechen. Im europäischen Straßenverkehr lässt sich der Nano in der indischen Variante deshalb nicht regelkonform fahren.

Deshalb ist ein Import eines Nano vor allem dann interessant, wenn es darum geht, die eigene Sammlung an Fahrzeugen um eine interessante Idee zu erweitern, die letzten Endes aber gescheitert ist. Auf der Straße fahren ist mit dem Nano in Europa aber nicht erlaubt.

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