Skoda Enyaq Coupé iV RS

Die tschechische Version dieses Segmentmixes aus elektrischem Crossover mit Kombiheck und SUV-Genen basiert wie die Konzernbrüder Audi Q4 und Volkswagen ID.5 nicht nur auf dem gleichen MEB-Baukastensystem, sondern bleibt auch ähnlich nah an der gleichfalls verfügbaren Variante mit steilerem Heckabschluss. Wenn man auch von einer Flut gleicher Modelle sprechen kann, so sind die Fans der Marke Skoda doch davon überzeugt, dass keiner im Volkswagen-Markenhaus das Design so sehr zum Genuss- und Stilmittel erhoben hat, wie eben die Tschechen. Die Auszeichnung als extravaganter und dennoch stilsicherer Alltags-Held gebührt ganz klar dem Skoda Enyaq iV Coupé RS.

Der Name Enyaq leitet sich im Übrigen vom Namen „Enya“ ab, was im keltischen Sprachraum für „Quell des Lebens“ steht. Das Q am Ende spielt nicht auf den Namen von James Bonds Gadget-Chef an, sondern ist seit dem Kodiaq der Begleiter aller SUV von Skoda. Und auch das Kürzel iV hat einen tieferen Sinn: Mit dem „i“ sollen die drei Eigenschaften der Skoda-Fahrzeuge betont werden: innovativ, intelligent und inspirierend - das V steht dann nur noch für das englische Wort „Vehicle“. Alles in allem hat das Enyaq Coupé iV RS also eine ganze Menge zu erzählen. Was sonst noch wichtig ist, steht in diesem Artikel.

Gute Gründe

• Sehr gutes Design
• Clevere Ausstattungsdetails
• Gute Fahrleistungen
• Umfangreiches Sicherheits- und Assistenzsystem

Technische Daten

Motorisierung

Die als Coupé bezeichnete Fließheck-Version des Skoda Enyaq ist vom Start weg erstmal nur als sportliche RS-Version im Angebot. Hierbei werden ein Asynchronelektromotor an der Vorderachse und ein PSM-E-Motor an der Hinterachse kombiniert. Zusammen bringen die beiden Motoren 220 kW (299 PS) und 460 Nm Kraft mit in den Alltag des Tschechen. Die RS-Variante schafft den Sprint von 0 auf 100 km/h in nur 6.5 Sekunden und läuft auf der freien Bahn bis zu 180 km/h schnell, während die anderen Varianten bereits bei 160 km/h den Vortrieb abbremsen. Der vordere Elektromotor leistet 102 PS, der hintere die deutlich kraftvolleren 204 PS.

Abmessungen

Das ENYAQ Coupé RS ist 4.653 mm lang und hat mit über 2.70 Metern einen langen Radstand. Wie bei allen Vertretern der neuen Elektro-Fahrzeugplattform, profitieren die Insassen von der gestalterischen Freiheit im Innenraum. Wie alle Batterieelektrischen Fahrzeuge, ist auch das Enyaq Coupé mit einem Leergewicht von 2.2 Tonnen kein Fliegengewicht geworden. Die Anhängelast des Coupés RS darf 1.2 Tonnen betragen, der Enyaq wird damit zumindest die kleinen Anhänger für den Grünschnitt im Herbst auf den Bauhof ziehen dürfen. Für größere Wohnheime auf Achsen wird es bereits eng.

Die wichtigsten Daten des Skoda Enyaq iV Coupé RS:

Ladeleistung/Akkuaufbau/Reichweite

Beim Energiespeicher bietet die Enyaq Coupé RS Version den netto 77 kWh großen Akku, der brutto mit 82 kWh angegeben ist. Die kleineren Akkupakete mit 52 oder 58 kWh netto werden bei der RS-Version des Enyaq Coupé aktuell noch nicht angeboten. Sobald es eine schwächere Variante des Enyaq Coupé als Einstiegsversion gibt, wird man das Coupé und auch den Standard-Enyaq mit nur einer angetriebenen Achse und einem kleineren Akku erhalten.

Die Ladeleistung beträgt dreiphasig am 230 Volt-Haushaltsanschluss in Wechselstrom 16 Ampere und damit bis zu 7.2 kW. Der RS kann zudem am Gleichstromanschluss mit HPC-Steckernorm in CCS bis zu 135 kW Ladestrom aufnehmen. In früheren Software-Varianten der Fahrzeug-Plattform waren es noch 125 kW. Die ab Frühjahr ausgelieferten iV Coupé RS dürften allesamt bereits mit dem Software-Upgrade ausgerüstet sein.

Die Reichweite wird im WLTP-Verfahren für einen kombinierten Wert aus Stadt/Land und Autobahn mit 505 km angegeben. Im energetisch besser gestalteten Stadtverkehr sind nach WLTP-Norm sogar 611 km Reichweite auf eine Akku-Ladung zu erhalten.

Preis

Das RS-Modell startet bei 57.700 Euro Listenpreis. Das Enyaq Coupé qualifiziert sich damit für die staatliche Elektroauto-Kaufprämie. Der Skoda Enyaq ist in der Haftpflicht in die noch günstige Klasse 14 eingestuft. Bei Teilkasko und Vollkasko stehen allerdings 23 und 24 im Typenheft. Der Enyaq profitiert natürlich wie alle aktuellen E-Fahrzeuge von der KFZ-Steuerfreiheit für die kommenden 10 Jahre. Wichtig auch, die von der Grundgebühr befreite Mitgliedschaft bei Ionity für die Käufer von neuen E-Fahrzeugen im gesamten Volkswagen-Konzern.

Design

Exterieur

Extravagant ist nicht nur die Dachlinie des Skoda Enyaq Coupé, es sind auch die aktuell angebotenen Farben. Dabei kombinieren die Tschechen ein unaufgeregtes Design ohne unnötige Kanten und Sicken mit einer Eleganz bei der fliegenden Dachform, die von einem kräftigen Mamba-Grün in seiner Erscheinung prominent in Szene gesetzt wird. Dass man den Kühlergrill, der als geschlossenes Designmerkmal keine Aufgaben für den Luftdurchsatz mehr innehat, auch per LED-Licht in Szene setzen kann, lässt die bei Skoda per Design verordnete Bescheidenheit ganz in Vergessenheit geraten. „Spot an“ für eine neue Markensprache mit zu Recht verdientem Selbstbewusstsein. Das elegante Heck trägt im Übrigen nicht nur zum guten Design bei, sondern senkt zudem auch noch den cw-Wert des elektrischen Crossovers und optimiert damit die Effizienz des Fahrzeuges. Nicht nur mächtig in der Optik, sondern auch vorteilhaft für die Aerodynamik sind zudem die 20 Zoll großen Leichtmetallfelgen in einem speziellen Aerodesign und einer Mischbereifung mit 235er Reifen vorne und 255er Sohlen auf der Hinterhand.

Interieur

Das Plus an elektrischer Effizienz geht - trotz des flachen Daches - jedoch nicht zu Lasten des Komforts für die Insassen. Klingt merkwürdig, lässt sich aber durch das große Glasdach erklären. Ein Glasdach trägt deutlich weniger auf als ein klassisches Blechdach mit Innenraumverkleidung und Co. Und so kann das Panoramadach nicht nur für Licht und grandioses Raumgefühl sorgen, sondern auch in der Tat für ein wenig mehr Kopffreiheit in Reihe eins und zwei verantwortlich sein. Die üblichen simply clever Details von Skoda dürfen auch im sportlichen Elektro-Crossover nicht fehlen und so lassen sich die Wohlfühlwelten im Interieur mit geschlossenen Papierkorb, Ladebuchsen, Tablet-Haltern und anderen Annehmlichkeiten aufrüsten. Dass bei einem RS-Modell die Hüften der Insassen von sportlichen Komfortsitzen in Form gehalten werden, ist auch im Enyaq RS Coupé selbstverständlich. Die Pedalerie in Edelstahloptik will man indes am liebsten nur barfuß bedienen, zu schnöde kommt es einem vor, diese liebevollen Details mit besohlten Füßen zu treten.

Sicherheit

• Variabler Allradantrieb
• Matrix-Licht
• Müdigkeitserkennung
• Spurwechsel-Assistent
• Inklusive Center-Airbag zwischen Fahrer und Beifahrer

Welchen Wendekreis hat der Skoda Enyaq iV als Coupé RS?

Der Wendekreis des mit Allradantrieb ausgerüsteten Enyaq iV Coupé RS beträgt 11,50 Meter und damit deutlich mehr als die rein hinterradgetriebenen Versionen mit 9 Metern und 30 Zentimetern.

Alternativen

Wer sich nicht mit Alternativen aus dem VW-Baukasten beschäftigen will, also weder Audi Q4 Sportback noch Volkswagen ID.5 als Alternative sieht, der sollte sich den koreanischen KIA EV6 anschauen. Dieser teilt sich die Plattform mit dem Hyundai Ioniq, dürfte mit dem Fließheck jedoch die bessere Alternative sein. Der KIA EV6 bringt die technische aufwendigere 800 Volt-Lösung in die Mittelklasse und distanziert seine Mitbewerber bei den Ladeleistungen (bis zu 240 kW Ladeleistung HPC). Dass er zudem noch eine UVP hat, die mit 44.990 Euro deutlich unterhalb des Enyaq RS Coupé liegt, ist nur eines von vielen Argumenten für den Koreaner.