Renault Vel Satis

Gute Gründe

• Viel Platz und Komfort im Innenraum
• Großer Kofferraum
• Viele nützliche Extras in der Grundausstattung
• Hohe Fahrsicherheit
• Günstiger Anschaffungspreis

Daten

Motorisierung

Der Renault Vel Satis bietet zwei Benzin- und mehrere Dieselmotoren. Der 2.0T ist der kleinere Benziner, der aus 1.998 Kubikzentimeter 170 PS (125 kW) herausholt. Es waren eine Sechs-Gang-Hand- und eine Fünf-Gang-Automatikschaltung wählbar. Nur mit Automatik wurde der 3,5 Liter-Motor ausgeliefert. Er brachte 245 PS (180 kW) auf die Straße.

Alternativ gab es drei Dieselmotoren, die folgende Parameter aufweisen:

• 2,0 dCi: 1998 ccm, 150 bis 170 PS (110 bis 129 kW)
• 2.2 dCi: 2188 ccm, 115 bis 150 PS (85 bis 110 kW)
• 3.0 dCi: 2958 ccm, 180 PS (132 kW)

Der 3,5 Liter Benziner und der 3,0 Liter Diesel sind Sechs-Zylinder-Motoren. Alle anderen Aggregate laufen auf vier Zylindern. Der 2.0 und der 2.2 dCi erhielten ein Sechs-Gang-Schaltgetriebe. Für den 2.0 und 3.0 dCi war außerdem ein Sechs-Gang-Automatikgetriebe verfügbar. Die Automatik für den 2.2 dCi besitzt nur fünf Gänge. Das Auto verfügt über einen Frontantrieb. Die Motoren des Vel Satis sind recht durstig. Die Benziner verbrauchen 9,4 bis 11,5 Liter auf 100 Kilometern, die Diesel begnügen sich mit 7,2 bis 8,7 Litern. Die meisten verfügbaren Wagen sind aus den frühen Baujahren und erfüllen nur die Schadstoffklasse Euro 3 oder Euro 4.

Abmessungen

Das Highlight des Renault Vel Satis ist sicherlich die große Heckklappe, die sich bei einem Kombi öffnen lässt und auch größere Gegenstände leicht einladen. Die Sitzbank ist serienmäßig umklappbar, was ein hohes Ladevolumen zulässt, jedoch verfügt der Vel Satis über recht hohe Ladekante. Das Fünftürer hat außerdem fünf Sitzplätze, wobei es für den Fond keine Einzelsitzanlage gibt.

Weitere relevante technische Daten zum Renault Vel Satis finden sich in der folgenden Tabelle:

Varianten

Der Vel Satis ist mit verschiedenen Motoren erhältlich. Beim Aufbau gibt es hingegen nur die Schrägheck-Limousine. Eine gepanzerte Version des Fahrzeuges wurde unter Nicolas Sarkozy als Staatskarosse genutzt. Sie ist etwas länger und noch edler ausgestattet. Zuzahlungspflichtig waren seitliche Airbags hinten und ein Schiebe-Hubdach. Wem die üppige Grundausstattung nicht reicht, wählt die Luxusvariante Initiale.

Preis

Das Fahrzeug wird seit 2009 nicht mehr gebaut. Der damalige Neupreis betrug je nach Motorisierung zwischen 31.250 und 51.000 Euro. Am teuersten war der Vel Satis 3.0 dCi, der heute als gebrauchter Wagen aus erster Hand mit nur 60.000 Kilometer Laufleistung schon für knapp 6.000 Euro zu haben ist. Allerdings hat der Diesel nur die Schadstoffklasse Euro 3 und darf mit seiner gelben Plakette in viele Innenstädte nicht einfahren. Neuere Modelle haben Euro 4 und kosten deutlich mehr. Für einen 2.0 dCi mit Erstzulassung 2008 (Neupreis 34.050 Euro) werden bis zu 12.500 Euro verlangt.

Besitzer eines Renault Vel Satis müssen hohe Treibstoffkosten einkalkulieren. Auch die großen Dieselaggregate überschreiten im Alltagscheck teilweise deutlich die Zehn-Liter-Grenze auf 100 Kilometer. Die Kosten für die Versicherung hängen von der Motorisierung ab. Während die Teilkasko- und die Vollkaskoversicherung mit Typklasse 17 bis 19 recht günstig abschneiden, ist die Haftpflichtversicherung teilweise recht teuer. Die Benziner schneiden mit Typklasse 17 durchschnittlich ab, während die Diesel mit Klasse 21 teurer als der Durchschnitt der oberen Mittelklasse sind. Der kleine Benziner kostet im Jahr 135 Euro Steuern, der 3,0-Liter-Diesel dagegen 463 Euro. Für einen 2.0T müssen Fahrzeughalter mit Unterhaltskosten von etwa 394 Euro pro Monat rechnen. Der 3,5-Liter-Diesel kostet 558 Euro.

Design

Exterieur

Renault ist für überraschende Designs bekannt. Für die obere Mittelklasse versuchten die Entwickler ebenfalls neue Maßstäbe zu setzen. Die Schrägheck-Limousine besitzt nur ein Stummelheck. Die markante Front bilden dreieckige Scheinwerfer.

Bei den Rädern gingen die Franzosen ebenfalls neue Wege und statteten das Auto standardmäßig mit 18-Zoll-Felgen aus. Dies sieht zwar sportlich aus, hat jedoch einen Nachteil: Ein Reifenwechsel wird teurer als bei der für die Klasse üblichen Größe von 17 Zoll. Die Entscheidung für die sportliche Größe ist nicht nachvollziehbar, weil das Fahrwerk Sportlichkeit vermissen lässt. Als Sonderausstattung gibt es ein Schiebe-Hubdach. Die am Markt verfügbaren Fahrzeuge sind schwarz oder grau.

2005 gab es ein leichtes Facelift mit einem neuen Kühlergrill, der nun waagerechte Lamellen erhielt, vorher waren sie senkrecht angeordnet. Hinten wurden die Rückleuchten und die Heckschürze modifiziert. Außerdem kommen seit 2005 die Abgase aus einem zweiflutigen Auspuff.

Interieur

Sehr wohnlich ist der Innenraum des Vel Satis. Die Sitze sind bequem, bieten dem Fahrer jedoch wenig Halt. Allerdings ist dies bei dieser eher gemächlichen Reisekutsche kein allzu großer Nachteil. Die Rücksitzbank ist umklappbar, wodurch sich der Kofferraum deutlich vergrößern lässt. Im Fond ist reichlich Platz. Durch die Verwendung von viel wird eine warme Atmosphäre geschaffen. Die Anzeigen im Armaturenbrett wirken dagegen eher bieder.

Eine Sitzheizung gibt es nur vorn. Das Fahrzeug verfügt serienmäßig über eine Audioanlage, eine Navigation und einen Bordcomputer. Weitere Annehmlichkeiten gibt es in der Luxusausstattung „Initiale“, in der sich die Insassen in Ledersitzen wohlfühlen können.

Sicherheit

Der Vel Satis gehörte zu den sichersten Fahrzeugen seiner Zeit und erhielt im Euro-NCAP-Test fünf Sterne. Einzig der Fußgängerschutz wurde von den Testern kritisiert. Überdurchschnittlich gut schnitt der Renault beim Seitenaufprall ab.

Auch vom ADAC erhielt das Fahrzeug für die Sicherheit gute Noten. Bemängelt wurde nur, dass die Höhenarretierung der Rückhaltesysteme an den vorderen Kopfstützen zu schwach sei. Abzüge bekam das Modell wegen seiner geringen Wirtschaftlichkeit. Zu kämpfen haben Besitzer des Vel Satis mit Problemen in der Elektrik und Elektronik. Der ADAC führt zu diesem in Deutschland kaum verbreiteten Modell keine Pannenstatistik.

Alternativen

Aus dem Hause Renault gibt es einige passende Alternativen. Der Vorgänger Safrane war laut Verkaufszahlen deutlich erfolgreicher als der Vel Satis. Dies lag auch an der etwas eigenwilligen Form des Vel Satis. Der Nachfolger Latitude fuhr ab 2010 in der oberen Mittelklasse, baute jedoch auf dem Samsung SM5 auf und war somit kein echter Franzose. Das Fahrzeug fand unter den Autofahrern keine große Gegenliebe und wurde 2015 vom Talisman abgelöst. Als direkte Konkurrenz des Vel Satis galt der Mittelklassewagen Laguna, der über ein exzellentes Sicherheitskonzept verfügt. Er war der erste Renault, der beim Euro NCAP-Sicherheitstest fünf Sterne erhielt.

Auch andere Marken bieten adäquate Alternativen zum Vel Satis. Beispielsweise der Wettbewerb aus dem eigenen Land: Der Citroen C6 verfügt über einen hervorragenden Fahrkomfort und viel Platz im Innenraum. Er ist spritziger und etwas weniger durstig. Der Peugeot 607 überzeugt durch seine gute Verarbeitung und ist sparsamer als der Renault. Auch beim Ladevolumen des Kofferraums liegt der 607 vorn. Wer sich viel Platz wünscht, greift zum Volvo V70, der seit 2000 nur als Kombi gebaut wurde. Das Fahrzeug spielt besonders auf der Langstrecke seine Stärken aus. In der Stadt kann das Rangieren unübersichtlich werden.