- Startseite
- Auto
- Renault
- Renault Alpine
- Renault Alpine A610
Stärken
- leistungsstarker und agiler V6-Ottomotor
- extrem seltenes und beliebtes Fahrzeug
- „Wolf im Schafspelz“ zum Porsche jagen
Schwächen
- extrem öldurstiger V6-Ottomotor
- Steuergerät neigt zu Elektronikproblemen
- kaum mehr Ersatzteile verfügbar
Interessiert am Renault Alpine A610
Unser Wissen zu Deiner Suche
Test Renault Clio TCe90 Techno: Die neue Lust am Kleinwagen
Erster Test Renault Scenic E-Tech Electric: Starlight Express
Renault 5 E-Tech im ersten Check: La Baguette
Test Renault Austral Mild Hybrid 160: Was kann der Tiguan-Konkurrent?
Renault Espace im ersten Test: Schonkost oder Gourmet-Menü?
Fahrbericht Renault Mégane E-Tech Electric: Souveräne Vorstellung
Gute Gründe
- Außergewöhnlicher und extrem seltener Sportwagen.
- Design im Innenraum wirkt sehr exzentrisch und exotisch.
- Niedriger Verbrauch trotz überragender Leistungswerte.
- Gute Klangkulisse dank blechernem V6-Sound.
- Unter Sammlern sehr beliebtes Fahrzeug mit Wertsteigerungspotential.
Daten
Motorisierung
Gerade einmal 818 Exemplare des Renault Alpine A610 wurden gefertigt. Das im nordfranzösischen Dieppe produzierte Modell wurde daher auch mit nur einer einzigen Motorisierungsvariante in Form eines Benzinmotors angeboten. Alternative Antriebsarten wie beispielsweise Diesel-, Hybrid- oder gar Elektromotoren wurden für den A610 nie in Betracht gezogen beziehungsweise waren zum damaligen Zeitpunkt auch noch nicht verfügbar. Die einzige Motorisierungsvariante des Fahrzeuges bot dabei die folgenden technischen sowie leistungsmäßigen Spezifikationen:
Modell | Renault Alpine A610 3.0 V6 |
---|---|
Motortyp | 6-Zylinder-Ottomotor mit Viertakt |
Bauzeitraum | 06/1991 – 02/1995 |
Hubraum | 2.963 cm³ |
Drehmoment | 350 Nm |
Leistung | 184 kW (250 PS) |
Höchstgeschwindigkeit | 265 km/h |
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h | 5,7 s |
Verbrauch | 9,2 l Super Benzin |
Getriebetechnisch wurde der A610 mit einem 5-Gang-Schaltgetriebe mit Mittelschaltung angeboten. Weitere Getriebearten wie beispielsweise ein Automatikgetriebe wurden für dieses Fahrzeug nie offeriert. Der mit einem 80-Liter-Tank ausgestattete Renault Alpine A610 konnte auf Basis seines durchschnittlichen Verbrauchs in Höhe von rund 9,2 Litern pro 100 Kilometer Reichweiten um die 650 Kilometer erzielen. Für einen Sportwagen der damaligen Ära handelt es sich dabei um absolut fantastische Verbrauchswerte! Eine Anhängerkupplung wurde für den französischen Hightech-Boliden leider nie konzipiert.
Kofferraumvolumen | 221 l |
---|---|
Länge | 4,42 m |
Breite | 1,77 m |
Höhe | 1,19 m |
Radstand | 2,34 m |
Leergewicht | 1.420 kg |
Sitzplätze | 4 |
Bodenfreiheit | 0,15 m |
Mit 221 Litern Kofferraumvolumen bietet der Renault Alpine A610 selbst für einen Sportwagen einen vergleichsweisen geringen Stauraum. Der Kofferraum selbst befindet sich direkt unter der Motorhaube – der Motor ist im Heckteil des Fahrzeugs untergebracht. Seine Abmessungen von 4,42 Metern Länge sowie 1,77 Metern Breite machen den A610 zu einem recht überschaubaren Sportler, der sich auch mit engen Parklücken oder hektischen Innenstädten nicht schwertut.
Der vergleichsweise kurze Radstand von nur 2,34 Metern sorgt für die hervorragenden Kurveneigenschaften sowie Stabilität auf der Fahrbahn, sorgt aber für Abstriche beim Fahrkomfort. Daher geht der A610 mit einer Höchstgeschwindigkeit von satten 265 Stundenkilometern zwar gut „gerade aus“, fühlt sich aber auf kurvenreichen Landstraßen deutlich wohler als auf langen Autobahnfahrten.
Das nur sehr geringe Fahrzeuggewicht von 1.420 Kilogramm hält den Spritverbrauch des kraftvollen V6-Aggregats gut im Schach. Maximal vier Fahrzeuginsassen finden zudem bequem Platz im Fahrzeug – ein überdurchschnittlicher Wert für einen 90er-Jahre-Youngtimer-Sportler! Zu guter Letzt beträgt die Bodenfreiheit immerhin akzeptable 15 Zentimeter, wodurch der Renault Alpine A610 auch mit holprigen Straßen sowie Schlaglöchern gut zurechtkommt.
Varianten
Über die Jahre gab es immer wieder Sondermodelle des Renault Alpine A610, die vor allem zu Marketingzwecken produziert wurden. Anlässlich der Olympischen Winterspiele im südfranzösischen Albertville wurde so beispielsweise ein komplett weiß lackiertes Sondermodell des A610 vorgestellt. Zwischen 1992 und 1993 gab es – im Zuge des F1-Siegs von Williams-Renault – eine Sonderedition mit dem Namen „Magny-Cours“. Im Jahr 1994 wurden beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans zwei spezielle Safety-Cars in Form von zwei Alpine A610 Fahrzeugen eingesetzt. Bei der Aufbauform der Karosserie handelte es sich hierbei um einen 4-Türer mit kurzem Stufenheck.
Preis
Circa 105.000 DM (oder rund 50.000 Euro) Neupreis wurden für den Renault Alpine A610 während seiner Produktionszeit vom Endkunden verlangt. Damit war der Alpine A610 insgesamt deutlich teurer als konkurrierende Fahrzeuge der damaligen Ära. Im Vergleich zu anderen Sportwagen war er aber immer noch recht günstig zu erwerben. Aufgrund seiner großen Beliebtheit unter Sammlern ist der Fahrzeugwert über die Jahre auch nahezu kaum gesunken und stellenweise sogar gestiegen. So sind gut erhaltene Gebrauchtmodelle heute nicht unter 30.000 bis 80.000 Euro zu haben, weshalb sich der A610 ideal als Wertanlage eignet.
In puncto Unterhaltungskosten ist man mit dem A610 aber vergleichsweise sparsam unterwegs. So kostet dieser nur rund 42 Euro pro Monat (oder 504 Euro pro Jahr) in der Kfz-Versicherung (Vollkasko). Hinzukommen 38 Euro an Kfz-Steuer-Beiträgen pro Monat beziehungsweise 456 Euro pro Jahr sowie monatliche Wartungskosten in Höhe von etwa 133 Euro.
Außerdem kommt noch ein individueller Benzinverbrauch hinzu. Für diesen soll eine jährliche Fahrleistung in Höhe von 10.000 Kilometern sowie ein Benzinpreis von 2,00 Euro pro Liter angenommen werden. Demnach fallen monatliche Benzinkosten in Höhe von rund 154 Euro an. Die Gesamtkosten summieren sich somit auf gerade einmal 367 Euro pro Monat beziehungsweise 4.404 Euro pro Jahr und circa 44 Cent pro gefahrenem Kilometer. Im Vergleich zu anderen Sportwagen dieser Ära ist man mit dem Renault Alpine A610 daher extrem günstig unterwegs!
Design
Exterieur
Im Exterieur weist der Renault Alpine A610 eine vergleichsweise exotische und gleichzeitig ästhetische Optik auf. Markant sind neben der Roadster-ähnlichen, langen Motorhaube auch die ausfahrenden Scheinwerfer in quadratförmigem Design. Diese kennt man insbesondere auch von japanischen Sportwagen dieser Ära.
Die Front wirkt insgesamt – auch durch das Bodykit – sehr aufgeräumt und schnörkellos. An die lange Motorhaube schließt sich ein recht flacher Fahrgastzellenaufbau an. Unter den zwei wuchtigen Einstiegstüren an den Seiten befinden sich außerdem zwei optisch auffällige Lufteinlässe für den V6-Benziner. Im Heck schließt der A610 mit einer recht bulligen Heckscheibe ab, unter der der Motor versteckt ist. Zudem gibt es noch einen Heckspoiler sowie zwei bullige Auspuffrohre und einen Carbon-Kühlergrill mit Alpine-Emblem.
Zu den Sonderausstattungen im Exterieur zählen zudem:
- limitierte Sondervarianten wie zum Beispiel „Magny-Cours“
- spezielle Sonderlackierungen zum Beispiel in Weiß
Interieur
Im Vergleich zum eher minimalistischen Exterieur besticht der A610 im Innenraum durch eine extrem außergewöhnliche Optik. Hier empfangen die Fahrzeuginsassen zunächst eine recht bodennahe Sitzlandschaft aus Stoffsitzen. Diese ist zwar breit und komfortabel, bietet aber nur wenig Seitenhalt. Das Cockpit ist aus Kunststoff und weist eine ergonomisch ausgeklügelte Ausrichtung zum Fahrer auf.
Neben vier großen Luftdüsen weist der Innenraum außerdem vier analoge Tachometer, diverse Bedienelemente im Klappschalterformat sowie ein Dreispeichenlenkrad auf. Die Mittelkonsole ist eher niedrig angeordnet und beherbergt eine flache, aber recht breite Mittelarmlehne.
Zu den Sonderausstattungen im Interieur zählten außerdem:
- Ledersitzausstattung
- Velourssitzausstattung
- Sportschalensitze
- verschiedenfarbige Designs für die Innenausstattung
Sicherheit
Trotz seiner serienmäßigen Sicherheitsausstattung bestehend aus Kopfstützen hinten, ABS, Nebelscheinwerfern, Dreipunktgurte sowie Fahrer- und Beifahrerairbag kann der Renault Alpine A610 nur als bedingt sicheres Fahrzeug eingestuft werden. Die Gründe hierfür sind der recht ausbruchfreudige Heckmotor sowie die flache Straßenlage. Vor allem bei Bodenwellen in Kombination mit hohen Geschwindigkeiten sorgen diese Faktoren für Gefahr.
Hinzu kommt, dass der Fond recht niedrig ist und Fahrzeuginsassen bei einem potenziellen Fahrzeugüberschlag stellenweise schwere Verletzungen davontragen können. Der A610 erfüllte die damaligen Sicherheitsanforderungen zwar voll und ganz, kann aber mit den heutigen Sicherheitsstandards bei Weitem nicht mehr mithalten.
Alternativen
Eine spannende Alternative zum Renault Alpine A610 stellt der Renault Alpine GTA dar, bei dem es sich um das Vorgängermodell des A610 handelt. Das Fahrzeug ist mit leistungsstarken V6-Turbo-Motoren mit maximal 200 PS ausgestattet und kostet heute noch um die 15.000 bis 25.000 Euro.
Ebenso interessant ist abseits des französischen Automobilherstellers Alpine, beziehungsweise Renault, aber auch der italienische Sportwagen Ferrari Testarossa. Dieses Auto wurde zwischen 1984 und 1996 produziert und bietet überaus kraftvolle V12-Ottomotoren mit bis zu 440 PS. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt gibt es gut erhaltene Testarossa-Modelle heute zwischen 30.000 und 50.000 Euro. Der Testarossa ist insgesamt zwar wesentlich temperamentvoller und leistungsstärker als der Renault Alpine A610, jedoch auch deutlich teurer im Unterhalt und um einiges höher im Verbrauch.