MG RV8

Der schnittige Roadster ist für Oldtimer-Liebhaber bereits ein wahrer Klassiker mit kühlem britischen Charme und Stil. Bei der Markteinführung des MGB 1965 galt der attraktive Zweisitzer (erste Modelle verfügen zusätzlich über zwei Notsitze) als kleine Sensation. Die selbsttragende Karosserie sorgte bei geringerem Gewicht für mehr Stabilität, die Kurbelscheiben und der geräumige Innenraum mit viel Fußfreiheit und einer Hutablage stellten eine echte Neuerung dar. Die Motorleistung, die es in 11 Sekunden von 0 auf 100 km/h brachte, war für damalige Verhältnisse recht sehenswert. Auch in Sachen Sicherheit setzte der MGB neue Maßstäbe: Als erstes Fahrzeug verfügte der Sportwagen über eine explizit ausgeschriebene Knautschzone. Oldtimersammler wissen um die Vorzüge des klassischen MGB. Schon allein der Anblick der eleganten, geradlinigen Karosserie lässt Autofreunde schwach werden. Aufgrund der enormen Beliebtheit des MGB und der immer höher werdenden Nachfrage an kleinen, sportlichen Roadstern in den 90er Jahren entschied sich die MG Rover Group für eine Wiedereinführung des Kultwagens. Das modernisierte Modell trägt die Bezeichnung MG RV8.

Ein kleiner Sportwagen mit großem Charme und Charakter

Der MG RV8 wurde zwischen 1992 und 1995 produziert. Optisch und teilweise auch technisch lehnte sich der MG RV8 sehr an den älteren Bruder, den MGB an. Die Entwickler der MG Rover Group behielten die ursprüngliche Hinterachse mit Blattfederung des MGB. Die Türen, Motorhaube und sogar die hinteren Trommelbremsen wurden eins zu eins vom Vorgänger übernommen. Verändert wurde allerdings die Motorisierung. Mit dem bewährten Range Rover V8 Motor mit einer Multi-Point Einspritzanlage und einem Hubraum von 3.946 cm³ steht der MG RV8 seinen neu entwickelten Roadster-Konkurrenten in nichts nach. Im Gegenteil, die 140 kW, also umgerechnet etwa 190 PS, liefern bei dem geringen Gewicht von ca. 1.280 kg des schnittigen Briten eine beachtliche Leistung. Die Beschleunigungszeit von 0 auf 100 wurde durch die Vergrößerung des Hubraums auf 5,9 Sekunden verkürzt. Des Weiteren wurde beim MG RV8 ein Sperrdifferential verbaut. Kritiker waren anfangs skeptisch bezüglich der traditionellen und in ihren Augen antiquierten Bauweise des MG RV8. Zugegeben, der MG RV8 benötigt aufgrund seiner vom MGB übernommenen Trommelbremsen einen Kenner am Steuer, um ihn ausbalanciert am Limit zu fahren. Aber gerade diese Tatsache macht für Liebhaber des Modells den besonderen Reiz aus. Sie schätzen den Roadster und feiern ihn als typisch britischen Youngtimer mit Kult-Charakter.

MG RV8 - Luxus findet man im Innenraum

Ganz im Gegensatz zum für manche etwas minimalistischen Fahrverhalten des MG RV8 steht der luxuriös ausgestattete Innenraum. Hier gilt das Motto: Das Beste ist gerade gut genug. Im MG RV 8 erwartet den Insassen eine edle Holzverkleidung aus furnierter Ulme sowie samtweiche Sitze aus hochwertigem Conolly-Leder in einem gefälligen und klassischen Creme-Farbton. Um den traditionellen Touch aber auch im Innenraum nicht aus den Augen zu verlieren, ist das Armaturenbrett mit zahlreichen kleinen Uhren und Messanzeigen ausgestattet. Diese verspielte Besonderheit lässt sogar eingeschworene Oldtimer-Fahrer erweichen. Der MG RV8 vereint nach bester Möglichkeit den Komfort und die Fahrleistung moderner Roadster mit der Nostalgie und dem Freiheitsgefühl der Sechziger und Siebziger Jahre. Bei geöffnetem Verdeck erlebt man im MG RV8 ein unbeschreibliches Freiheitsgefühl und ist der Straße und dem Himmel ganz nah. Roher Motorensound klingt direkt an die Ohren und der Wind braust bei der dynamischen Beschleunigung vorbei. Dem Charme und der Ausstrahlung des MG RV8 sind heute zahlreiche Sammler verfallen. Das Modell ist ein beliebtes Objekt geworden. Verstärkt wird der Sammlerwert durch die Tatsache, dass lediglich 2000 Exemplare des MG RV8 produziert wurden, welche sich heute über den gesamten Globus verteilen. Oldtimer-Liebhaber trennen sich nur ungern von ihrem Roadster mit dem besonderen Etwas.