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Mercedes-Benz Unimog

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Ein kompaktes Landwirtschaftsfahrzeug mit Konstruktionselementen eines geländegängigen Allrad-LKW und eines zugkräftigen Treckers wollten die Ingenieure auf den Markt bringen, als sie sich Mitte der 1940er Jahre an die Verwirklichung der Pläne zum Bau eines Universalmotorgeräts machten. Dieses abgekürzt als Unimog vorgestellte Nutzfahrzeug ging im Jahr 1949 in Serie und erwies sich ab 1951 als Marke von Daimler-Benz bald als Multifunktionsfahrzeug für weitaus mehr Einsatzbereiche. Der Grund: Der LKW mit der hohen Bodenfreiheit und den guten Geländeeigenschaften ließ sich nicht nur überall dort als Arbeitsgerät einsetzen, wo Zugmaschinen mit Ladefläche und Zapfwellen für den Betrieb von Anbaugeräten gebraucht wurden. Vielmehr machte die Konstruktion es möglich, einen Unimog wie einen herkömmlichen LKW auch auf der Straße zu fahren. Überdies ließ sich das Fahrgestell angepasst an den Einsatzzweck mit unterschiedlichen Aufbauten kombinieren und als Geräteträger einsetzen. So wurde der Unimog zum Klassiker der Allrad-LKW für Land- und Forstwirtschaft und kam als Kommunalfahrzeug oder Feuerwehrauto genauso zum Einsatz wie für Expeditionen und Wüstenrallyes.

Die technischen Besonderheiten des Unimog

Bereits die ersten Unimogs liefen im Jahr 1949 als Allrad-LKW mit Singlebereifung vom Band, bei der Vor- und Hinterräder in einer Spur laufen, um möglichst bodenschonend zu fahren. Auch Allradantrieb und Differenzialsperren an Vorder- und Hinterachsen gehörten von Beginn an zur Serienausstattung eines Unimog. Um das Manövrieren selbst im steilen Gelände zu ermöglichen und den Wendekreis gering zu halten, behielten die Unimogs als charakteristisches Merkmal über alle Baureihen hinweg ihre kompakte Konstruktion mit kurzen Überhängen. Eine weitere Besonderheit des Unimog ist der aus einer flexiblen Konstruktion mit Schrauben und Schubrohren bestehende Rahmen. Die dadurch entstehende Beweglichkeit kommt Federungskomfort und Geländegängigkeit zugute. Ein weiteres typisches Konstruktionsmerkmal der Unimogs wurden die verbauten Portalachsen. Die Bodenfreiheit ließ sich auf diese Weise so erhöhen, dass der Allrad-LKW einen halben Meter hohe Hindernisse überwinden kann.

Unimogs für Gelände und Straße

In den Modellen etwa der Baureihe Unimog U300 verbaute der Hersteller in seinen Allrad-LKW zeitweise Getriebe mit bis zu zwei Dutzend Vorwärts- und Rückwärtsgängen. Durch modernere Getriebetechnik konnte die Anzahl der Gänge zwar reduziert werden. Doch an der Einteilung in Kriechgänge, Arbeits- und Grundgänge hielt der Hersteller fest, um eine optimale Anpassung an die unterschiedlichen Anforderungen im Fahrbetrieb zu gewährleisten. Weiterer Vorteil der Unimog-Getriebe: Die Auslegung der Grundgänge erlaubt es, einen Unimog nicht nur als Allrad-LKW im Gelände zu bewegen, sondern ihn mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 90 Stundenkilometern bei den neuen Baugenerationen auch als Straßenfahrzeug zu nutzen.

Baureihen der Unimog Allrad-LKW

Anfangs nur in einer Ausführung unter der Modellbezeichnung Unimog U 2010 und Unimog U 401 gefertigt, kam mit dem Unimog 402 erstmals eine zweite Version mit langem Radstand auf den Markt. Der als Allrad-LKW für den Einsatz auch außerhalb des Agrarbereichs konzipierte Unimog S ergänzte ab Mitte der 1950er Jahre das Programm. Zum Klassiker wurden die im Zeitraum zwischen 1963 und 1988 gefertigten Unimogs der Baureihe U 406, die mit Einstiegsmodellen wie dem Unimog U 600 und den schweren Unimog U 1700 ungewöhnlich lange vom Band lief. Das Einstiegsmodell in den neuere Generationen bildete der als Geräteträger konzipierte Unimog U 20. In der höheren Gewichtsklasse ab 7,5 Tonnen bestimmten die Unimog U 300 bis U 500 das Programm. Die stärksten Modelle der Unimog U 5000-Reihe kamen auf Leistungswerte von 160 kW (218 PS) und waren für Anhängelasten von knapp 20 Tonnen ausgelegt.

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