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Stärken
- nahezu unkaputtbarer Dieselmotor
- breites Einsatzspektrum
- als seltener AMG-Umbau verfügbar
Schwächen
- laut und langsam
- veraltete Technik braucht viel Pflege
- Motor ragt ins Fahrerhaus hinein
Interessiert am Mercedes-Benz MB 100
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Alternative Modelle
Gute Gründe
- Der Mercedes-Benz MB 100 ist als Wohnmobil nutzbar.
- Eigene Auf- und Umbauten lassen sich durchführen.
- Das Fahrzeug ist als AMG-Modell für Sammler verfügbar.
- Der Mercedes-Benz MB 100 kann als günstiges Arbeitsgerät zum Einsatz kommen.
Daten
Motorisierung
Obwohl die Einsatzmöglichkeiten des Mercedes-Benz MB 100 weit gefächert sind, lief das leichte Nutzfahrzeug mit nur einem Motor vom Band. Der 2,4-Liter-Vierzylinder leistet zunächst 53 kW (72 PS). In den späteren Baujahren generiert der Selbstzünder dank kleiner Verbesserungen 55 kW (75 PS) und erreicht ein maximales Drehmoment von 140 Newtonmeter. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h wird mit unter 1 Minute angegeben und seine Höchstgeschwindigkeit liegt bei 126 km/h.
Doch für die Autobahn und Landstraße reicht sein Transporter-Temperament aus. Schließlich ist der MB 100 ein Arbeitstier, dessen Stärken in der Nutzlast und in der Laderaumgröße stecken. Zusätzlich spricht eine Anhängelast von bis zu 1.800 Kilogramm für die Zugkraft des rumpeligen Diesels. Der Verbrauch liegt bei recht sparsamen 7 bis 12 Liter auf 100 Kilometer. Geschaltet wird indes manuell in fünf Gängen, wobei die Kraft an die Vorderachse übertragen wird. Das Fahrzeug erfüllt die Abgasnorm Euro 1.
Von Relevanz für den heimischen Markt ist jedoch der MB 100 D von AMG. Es ist kein Gerücht, sondern die Wahrheit: Die Spezialisten aus Affalterbach verwandelten 1989 den Kleintransporter in eine Großraum-Limousine. Neben aerodynamischen Karosserieumbauten erhielt auch der alte Motor eine Modifikation und dazu eine neue, größere Variante. In den Brennräumen des kleinen Vierzylinders wurden nun 72 kW (98 PS) generiert. Im neuen 3,0-Liter-Fünfzylinder stolze 93 kW (127 PS).
Darüber hinaus erregte 1993 der Mercedes-Benz MB 100 E als frühes Elektroauto mit 80 Kilometer Reichweite die Aufmerksamkeit. Kurz vor dem Produktionsstopp in Europa erschien noch der „NECAR“ (New Electric Car), der auf Basis des Kutters das erste Brennstoffzellenfahrzeug von Daimler darstellte.
Abmessungen
Der Mercedes-Benz MB 100 weist kaum Rundungen auf und macht dem Begriff „Kastenwagen“ alle Ehre. Der Zweisitzer ist in der kurzen Version 4,65 Meter lang, während er in der längeren 5,07 Meter misst. Abzüglich der Antenne erhebt sich der Kutter 2,05 Meter in die Höhe; beim Hochdach liegt der Wert bei 2,37 Meter. In der Breite kommt der Transporter auf 1,85 Meter. Der Radstand beträgt in der kurzen Variante 2,45 Meter und in der langen 2,67 Meter.
Im Inneren des Kastens lässt sich der Raum mit einer Länge von 2,71 Meter, einer Breite von 1,64 Meter sowie einer Höhe von 1,50 Meter in der kurzen Version bereits gut beladen. Maximal ist das Kasteninnere 3,16 Meter lang und 1,83 Meter hoch, während die Breite unverändert bleibt. So stehen im kleinen Fahrzeug 6.666 und im großen Kutter 9.483 Liter Volumen zur Verfügung.
Anhand der Nummer hinter dem „MB“ lässt sich die Nutzlast der einzelnen Modelle ablesen. Sie reicht also in fünf Stufen von 1,0 bis 1,8 Tonnen.
Daten und Abmessungen | Mercedes MB 100 |
---|---|
Bauzeit | 1980 – 2014 |
Länge, Breite, Höhe | 4,65 m x 1,85 m x 2,05 m |
Radstand | 2,45 m |
Kofferraumvolumen | 6.666 l |
Leergewicht | 1.750 kg |
Zulässiges Gesamtgewicht | 2.750 kg |
Hubraum | 2.399 cm³ |
Drehmoment | 140 Nm |
Höchstgeschwindigkeit | 126 km/h |
Beschleunigung 0 auf 100 km/h | unter 1 min |
Tankvolumen | 70 l |
Verbrauch | 10 l/100 km (Mittelwert) |
CO2-Emissionen | k.A. |
Varianten
Der Mercedes-Benz MB 100 erfuhr mehrere Facelifts, darunter zwei relevante in Europa. Ab 1987 wurden die Optik und der Motor etwas überarbeitet, wobei die Unterschiede marginal sind. Aufgrund der Konstruktion eignet sich das Nutzfahrzeug für verschiedenste Aufbauten. So arbeitete das Fahrzeug mal als Abschleppwagen, mal als Brathähnchenverkaufsstand.
Folgende Aufbauten und Einsatzzwecke sind möglich:
- Kastenwagen
- Pritschenwagen
- Kombi
- Kleinbus
- Wohnmobil
Echte Raritäten sind hingegen die AMG-Variante des MB 100 D sowie das Brabus-Tuning-Modell.
Preis
Der Neupreis für den kleinsten Mercedes-Benz MB 100 lag bei 17.714 Euro. Größere Varianten verbuchten rund 22.000 Euro. Deutlich teurer waren die AMG-Modelle, die bei vollumfänglicher Überarbeitung 48.500 Euro kosteten.
Auf dem Gebrauchtwagenmarkt finden sich viele MB 100 für um die 1.000 Euro. Im guten Zustand gibt es die Malocher nach jahrelanger harter Arbeit kaum. Beim Kauf sollte man daher den Anspruch herunterfahren und sich auf rostfreie Fahrzeuge konzentrieren. Diese werden für gut 2.500 Euro gehandelt. Mit Wohnmobil-Aufbau wird es noch mal deutlich teurer.
Design
Exterieur
Mehr Kasten als der Mercedes-Benz MB 100 geht kaum. Das Facelift soll durch einen verlängerten Frontbereich und neuen Kühlergrill das Aussehen moderner gestalten. So gibt etwa der massivere Stoßfänger dem neuen Auftreten mehr Charakter. Erhältlich war der Kutter in den Serienfarben: Inkagelb, Tieforange, Rubinrot, Enzianblau, Heathgrün, Benzolgrün, Arktikweiß.
Interessanter wirken hingegen die Brabus- und AMG-Modelle. Letztere erscheint als Großraum-Limousine in einer aerodynamischen Karosserie mit futuristischer Optik in Zweifarbenlackierung. Eine Frontspoiler-Stoßstange, Seitenschweller, Kotflügelverbreiterungen sowie ein neuer Kühlergrill mit runden Scheinwerfern sorgen für den Luxus-Effekt. Als besonderer Hingucker erweist sich das Heck mit durchgehendem, breitem Leuchtband. Eigens entwickelte 15-Zoll-Leichtmetallfelgen mit AMG- oder später Mercedes-AMG-Logo runden das selbstbewusste Erscheinungsbild ab.
Der Brabus-Transporter erstrahlt hingegen in knalligem Gelb und wirkt mit dem neuen Frontschürzenaufsatz überaus sportlich. Freche Doppelrohr-Sidepipes lassen auf dreistellige PS-Werte schließen, die jedoch nicht vorhanden sind. Ebenfalls ein Highlight sind beim Brabus MB 100 die Leichtmetallfelgen in Turbinenoptik.
Interieur
Im Inneren zeigt sich die unspektakuläre Fahrerkabine eines typischen Transporters. Hartplastik und robuste Sitze sowie ein aufgeräumtes Armaturenbrett mit Radio und Reglern für die Heizung. Am auffälligsten ist die große Mittelkonsole zwischen den beiden Sitzen. Darunter rumpelt der Vierzylinder, der sich beim Fahren lautstark bemerkbar macht. Aufgrund des motorisierten Mitfahrers befindet sich der Schalthebel weit hinter dem Fahrersitz.
Das AMG-Fahrzeug ist hingegen mit neun Sitzplätzen ausgestattet, die in exquisiter Atmosphäre zum Verweilen einladen. Das Cockpit ist abgespeckt und mit einer AMG-Instrumententafel versehen und die Sitze mit Leder bezogen. Auf Wunsch stand eine zusätzliche Video- oder Telefonanlage bereit. Eleganter Teppich ersetzt zudem den harten Kunststoffboden und eine moderne Stereoanlage übertönt die Motorgeräusche.
Sicherheit
Ab dem Facelift im Jahr 1992 verfügt der Mercedes-Benz MB 100 serienmäßig über ABS und Servolenkung. Außerdem soll eine verlängerte und abgeschrägte Front die Crash-Sicherheit verbessern. Des Weiteren schützt ein Pralltopf-Lenkrad den Fahrer beim Aufprall, indem das Lenkrad nachgibt und nicht starr verbleibt. Für den sicheren Halt sorgen 3-Punkt-Gurte.
Alternativen
Der Nachfolger des MB 100 ist der bis heute produzierte Mercedes-Benz Vito, welcher sich als Alternative anbietet. Er leistet bereits 1996 mit 95 bis 128 kW (129-174 PS) deutlich mehr Kraft, wodurch sich vor allem der Antritt verbessert hat. Zudem machen der flexible Innenraum und die hochwertige Verarbeitungsqualität sowie viele Komfort-Extras den heutigen Vito zu einem angenehmen Nutzfahrzeug. Leider ist im Gegenzug die Technik problemanfällig. Der kleiner Tank führt während der Arbeit zu häufigen Stopps.
Zumindest in Deutschland kam der MB 100 nicht gegen den legendären VW Bus oder VW Transporter an. Das als „Bulli“ bekannte Nutzfahrzeug gilt nicht nur optisch als Hingucker, sondern erfüllt auch die Anforderungen an einen Arbeitswagen. Heute in der T7-Generation ist er als Kurz- und Langversion erhältlich. Außerdem lässt er sich schnell nach eigenen Vorstellungen umbauen. Und die Hybridversion setzt umweltschonende Maßstäbe. Dafür muss man mit einem kleineren Kofferraum sowie einer niedrigeren Sitzposition leben.