Mercedes-Benz W217

Was gibt es Neues?

• Luxus-Coupé und -Cabrio der S-Klasse
• Erstes S-Klasse-Cabrio seit Jahrzehnten
• Magic Body Control-Fahrwerk
• Nachtsichtgerät (optional)

Innenraum & Karosserie

Nach dem Einsteigen müssen sich Fahrer und Beifahrer wieder darauf besinnen, dass sie immer noch in einem Auto sitzen – Nicht auf einer Yacht und auch nicht in einem Raumschiff. Die äußerst edlen und komfortablen Sitze und das umfangreiche, nicht minder edle Holzdekor sorgen für einen äußerst feinen, ersten Eindruck. Danach braucht der Blick meist eine Zeit, bis er sich vom beinahe endlos breiten Gebilde der TFT-Bildschirme mit dem virtuellen Cockpit und dem direkt anschließenden Infotainment-Screen loslösen kann. Meist geschieht das, wenn zum ersten Mal der Gurtreicher in Aktion tritt. Dabei fährt ein automatischer Arm aus, der einem wie ein kleiner Butler den Gurt in Reichweite bringt.

Im Vergleich zur Limousine ist das Coupé um zehn Zentimeter kürzer und um acht Zentimeter niedriger. Da bleiben jedoch immer noch knapp mehr als fünf Meter Länge übrig. Das macht also auch die an sich sportlichere Variante immer noch zu einem langen Schiff. Nicht nur die paar Zentimeter weniger Länge, auch der etwas andere Aufbau sorgen dafür, dass im Innenraum zwar offiziell vier Personen sitzen dürfen, es aber de facto nicht können. Wie in den meisten Coupés üblich, sind die beiden hinteren Sitze eher eine Art Dekoration. Nichtsdestotrotz sind auch sie in feinstem Leder gestaltet.

Motoren & Antrieb

Eine so edle, fahrbare Luxusyacht benötigt einen standesgemäßen Antrieb. Daher gab es für die Baureihe W217 Motoren mit Leistungen zwischen 367 PS und 630 PS. Der „schwächste“ Motor kam mit dem Mercedes-Benz S 400 4MATIC, später S 450 4MATIC genannt. Dabei handelte es sich um einen V6-Motor mit 3,0 Litern Hubraum. Er wurde unter anderem für den Markt in China entwickelt. Die nächste und auch verbreitetste Stufe erreichen wir mit den V8-Motoren. Sie sind in folgenden S-Coupé-Modellen zu finden:

• S 500 & S 500 4MATIC
• S 560 & S 560 4MATIC
• AMG S 63 & AMG S 63 4MATIC
• AMG S 63 4MATIC+

Das Modell S 500 machte beim Verkaufsstart den Anfang und leistete mit 4,7 Liter Hubraum 455 PS. Im September 2017 wurden sie von den S 560-Modellen abgelöst. Damit leisteten Coupé und Cabrio 469 PS bei 4,0 Litern Hubraum. Die beiden „normalen“ AMG-Varianten waren ab September 2014 erhältlich und naturgemäß deutlich sportlicher unterwegs. 585 PS holte AMG hier aus 5,5 Litern Hubraum heraus. Auch hier folgte im September 2017 die Ablöse in Form des AMG S 63 4MATIC+ mit nunmehr 612 PS bis 4,0 Litern Hubraum.

An der absoluten Motorenspitze stand von September 2014 bis Juni 2019 der AMG S 65. Zwölf Zylinder in V-Formation mit je 6,0 Litern Hubraum trieben das mehr als zwei Tonnen schwere Coupé oder Cabrio mit 630 PS nach vorne. Angetrieben werden grundsätzlich die Hinterräder. Ausnahmen sind dabei selbstredend die 4MATIC-Modelle mit ihrem Allrad-Antrieb. Eine manuelle Schaltung sucht man im S-Klasse Coupé übrigens vergebens. Hier sind ausschließlich Automatikvarianten im Einsatz wie die 7G-Tronic Plus, die 9G-Tronic, das AMG SPEEDSHIFT MCT Sportgetriebe mit 7 oder 9 Gängen oder im Falle des V12 die AMG SPEEDSHIFT PLUS 7G-TRONIC. Die Höchstgeschwindigkeit ist zudem bei allen Modellen auf 250 km/h begrenzt.

Ausstattung & Sicherheit

In einem Luxus-Coupé, wie diesem gibt es beinahe nichts, was es als Ausstattung nicht gibt. Selbst, wenn wir „nur“ von der Serienausstattung sprechen, sprechen wir von Dingen wie dem LED Intelligent Light System, dem Panoramadach (natürlich nicht beim Cabrio), der Ambientebeleuchtung, der Lederpolsterung oder dem Multifunktions-Sportlenkrad samt Nappa-Leder. Die ebenfalls serienmäßige Rückfahrkamera versteckt sich hinter dem Mercedes-Stern am Heck und kommt nur zum Vorschein, wenn sie gebraucht wird. Mit dem aktiven Parkassistent samt PARKTRONIC, der Klimaautomatik, der Memoryfunktion für Fahrer und Beifahrer und den braun glänzenden Zierelementen aus Wurzelnuss-Holz geht es in Serienausstattung munter weiter.

Über all diese Dinge hinaus, gab das Regal mit den Sonderausstattungen noch viele, viele Highlights her. Neben weiterem, puren Luxus zählen hier einige spezielle Sicherheitssysteme dazu. Beispiele dafür sind die 360-Grad-Kamera, das Fahrassistenz-Paket Plus und vor allem der Nachtsicht-Assistent Plus. Bei Letzterem bekommt der Fahrer auf dem virtuellen Cockpit-Screen den aktuellen Blick durch eine Nachtsichtkamera. Personen und Tiere werden dabei automatisch erkannt und rot hervorgehoben. Wer es schlussendlich noch besonders auffällig haben wollte, der konnte auch die Scheinwerfervarianten mit integrierten Swarovski Steinen oder einfach direkt das spezielle Maybach-Modell wählen. Der Maybach S 650 war eine auf 300 Exemplare limitierte Luxusvariante des Cabrios. Listenpreis: EUR 357.000,00.

Verbrauch & Umwelt

Einerseits wiegt die Baureihe W217 mehr als zwei Tonnen und hat sehr starke Motoren. Andererseits schafft es Mercedes dennoch, die Motoren vergleichsweise sparsam zu machen. Offiziell sind hier je nach Variante Werte zwischen 8,3 und 11,9 Liter Super auf 100 Kilometer angegeben. Natürlich wird die S-Klasse wohl nur selten wirklich spritsparend bewegt und natürlich muss jemand, der sich ein derartiges Mobil leisten kann, nicht auf die Spritkosten achten. Dennoch lassen sich diese Werte durchaus sehen.

Probleme

Der Mercedes-Benz W217 wurde von 2014 bis 2020 gebaut. Dementsprechend jung sind die einzelnen Fahrzeuge und dadurch sind bisher keine nennenswerten, langfristigen Probleme aufgetaucht. Damit das so bleibt, muss dieses Auto entsprechend gehegt, gepflegt und gewartet werden. Dann sollte es bei der Problemfreiheit auch bleiben können.

Fazit

Dieses Auto ist und bleibt ein fahrender Superlativ. Die extrem hochwertige Ausstattung, die starken Motoren, der massive, äußerliche Ausdruck und die schiere Größe dieses Coupés machen es zurecht zu einem absoluten Spitzenauto. Wer es sich leisten kann, der fährt so ein Modell der Baureihe 217 einfach, weil er es kann. Nicht, weil er damit möglichst praktisch einkaufen oder in den Familienurlaub fahren will. Nein. Einfach, weil er es kann und will.