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Stärken
- Großes Anlagepotenzial
- Hohe Leistung für einen Oldtimer
- Umfangreiche Chromverzierungen
Schwächen
- Häufige technische Mängel
- Laut bei hohen Geschwindigkeiten
- Mittelmäßige Fahragilität
Interessiert am Mercedes W112
Gute Gründe
- Der Mercedes W112 ist ein begehrter Oldtimer, der zu seiner Zeit im internationalen Motorsport für Schlagzeilen sorgte.
- Aufgrund der geringeren Produktionszahlen hat er ein deutlich höheres Wertsteigerungspotenzial als sein Vorgänger.
- Mit seinem leistungsstarken Viertakt-Ottomotor mit sechs Zylindern erreicht der Mercedes W112 eine beachtliche Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h.
- Vor allem die Limousine punktet mit einer luxuriösen Innenausstattung mit edlen Stoffen und Echtholzpaneelen.
- Im Gegensatz zu vielen anderen Oldtimern gibt es den Mercedes W112 in zahlreichen Varianten, darunter auch eine Langversion.
Daten
Motorisierung
Während des gesamten Produktionsraums waren die verschiedenen Karosserieversionen des Mercedes W112 mit einem Viertakt-Ottomotor mit intermittierender Saugrohreinspritzung und sechs Zylindern ausgestattet. Einen größeren Unterschied zwischen den verschiedenen Motorisierungen gibt es nicht, aber seit 1974 wurden etwas leistungsfähigere Motoren mit 170 PS statt 160 PS verbaut. Ferner gibt es je nach Karosserieversion minimale Unterschiede bei Beschleunigung und Kraftstoffverbrauch, was jedoch nicht direkt mit dem Motor, sondern vielmehr mit der Aerodynamik sowie dem Gewicht der Karosserie zusammenhängt.
Alle Motorisierungen weisen eine Bremsniederhaltung an der Hinterachse, Differenzialsperre und Servolenkung auf. Zudem gibt es sowohl vorne als auch hinten Scheibenbremsen. Bei den Getrieben gilt es, zwischen Motoren mit 4-Gang-/5-Gang-Schaltgetriebe und Motoren mit 4-Gang-Automatikgetriebe zu unterscheiden. Serienmäßig waren 4-Gang-Automatikgetriebe verbaut. Für einen niedrigen Preis gab es auf Wunsch Fahrzeuge mit Schaltgetriebe.
Die technischen Daten im Überblick:
Modell | 300 SE (M 189 III / M 189 V) | 300 SE lang (M 189 III / M 189 V) | 300 SE Coupe (M 189 IV) | 300 SE Cabriolet (M 189 IV) |
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Bauzeitraum | 1961-1965 | 1962-1965 | 1962-1967 | 1962-1967 |
Leistung | 118-125 kW / 160-170 PS | 118-125 kW / 160-170 PS | 118-125 kW / 160-170 PS | 118-125 kW / 160-170 PS |
Max. Drehmoment | 249-251 Nm | 249-251 Nm | 249-251 Nm | 249-251 Nm |
Höchstgeschwindigkeit | Bis ca. 200 km/h | Bis ca. 200 km/h | Bis ca. 200 km/h | Bis ca. 200 km/h |
Beschleunigung | 0 – 100 km/h – Ca. 10,9-11,5 Sekunden | 0 – 100 km/h – Ca. 10,9-11,5 Sekunden | 0 – 100 km/h – Ca. 10,9-12,2 Sekunden | 0 – 100 km/h – Ca. 10,9-12,5 Sekunden |
Getriebe | 4-Gang- oder 5-Gang-Schaltgetriebe / 4-Gang-Automatikgetriebe | 4-Gang- oder 5-Gang-Schaltgetriebe / 4-Gang-Automatikgetriebe | 4-Gang- oder 5-Gang-Schaltgetriebe / 4-Gang-Automatikgetriebe | 4-Gang- oder 5-Gang-Schaltgetriebe / 4-Gang-Automatikgetriebe |
Kombinierter Kraftstoffverbrauch | 11,8 - 14,5 l/100 km | 11,8 - 14,5 l/100 km | 11,8 - 13,7 l/100 km | 11,8 - 13,7 l/100 km |
Kraftübertragung | Hinterradantrieb | Hinterradantrieb | Hinterradantrieb | Hinterradantrieb |
Abmessungen
Da beim Bau des Mercedes W112 viel Stahl genutzt wurde und das Fahrzeug großzügig ausgestattet war, wies es ein verhältnismäßig hohes Gewicht auf. Das wiederum wirkte sich auf die Fahragilität aus, die eingeschränkt und weniger dynamisch als bei einigen Konkurrenten war. Wir dürfen jedoch nicht vergessen, dass das Fahrzeug mit einer Länge von rund 4,88 bis 4,98 Metern ziemlich viel Platz bot. Selbst das Cabrio offerierte ausreichend Kniefreiheit. Zum Kofferraumvolumen finden sich unterschiedliche Angaben, aber es belief sich je nach Karosserieversion auf rund 500 bis 600 Liter.
Die Abmessungen der Mercedes W112 Modelle
Länge | 4.875 – 4.975 mm |
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Breite | 1.795 – 1.845 mm |
Höhe | 1.395 – 1.455 mm |
Radstand | 2.750 – 2.850 mm |
Leergewicht | 1.530 – 1.715 kg |
Varianten
Bei den Varianten ist zu unterscheiden zwischen Cabrio, Coupé und Limousine. Das Cabriolet bietet offenes Fahrvergnügen, das Coupé einen sportlichen Auftritt und die Limousine großzügigen Innenraumkomfort. Letztere verfügt zusätzlich über eine Langversion, die zu großen Teilen in Handarbeit gefertigt wird. In jeder Variante ist der Mercedes W112 ein seltenes Fahrzeug. So wurden von der Langversion nur 1.546 Exemplare gefertigt und auch die Stückzahl des 300 SE ist mit 5.202 deutlich geringer als bei den anderen Heckflossen. Zum Vergleich: Der W111 wurde 338.003 Mal gebaut, der W110 sogar 628.282 Mal.
Preis
Bei der Markteinführung des Mercedes W112 waren die Standardlimousinen mit 23.100 Mark für ein 4-Gang-Schaltgetriebe und 24.500 Mark für ein 4-Gang-Automatikgetriebe am günstigsten. Die Langversion war mit 26.400 bzw. 27.800 DM etwas teurer. Am meisten verlangte Mercedes-Benz jedoch für Cabriolets und Coupés. Ein Cabriolet mit Automatikgetriebe kostete 34.750 Mark**. Wegen seines hohen Sammlerwertes kostet ein Mercedes W112 heute sogar mehr als früher. Das gilt zumindest für gut erhaltene Modelle. Vor allem für Cabriolets und Coupés werden im Topzustand Preise zwischen 100.000 und 200.000 Euro verlangt. Deutlich günstiger sind restaurierungsbedürftige Modelle, aber auch hier muss man mit mindestens 20.000 Euro rechnen.
Design
Exterieur
Äußerlich unterscheidet sich der Mercedes W112 gar nicht so sehr von den früheren Heckflossen. Er hat immer noch die charakteristischen Heckflossen. Aber er hat viel mehr Chromverzierungen, darunter eine breite Chromblende auf der Heckklappe und breite Zierleisten entlang der Seitenfenster. Bei den Außenfarben gibt es wie bei den anderen Heckflossen eine große Auswahl. Die meisten Gebrauchtwagen sind in klassischen Lackierungen wie Grau, Schwarz oder Weiß erhältlich, vereinzelt finden sich aber auch lebhafte Außenfarben wie Delphinblau, Lasurrot oder Moosgrün.
Interieur
Vor allem die Limousinen können mit einem luxuriösen Interieur punkten. Sie verfügen zum einen über edle Stoffe in speziellen Rapporten und zum anderen über Echtholzpaneele. An Sonderausstattungen mangelt es dem Mercedes W112 nicht. Zu den möglichen Extras gehören unter anderem Fondheizung, Klimaanlage und Stahlschiebedach.
Sicherheit
Viele Sicherheitsausstattungen, die heute in jedem Auto serienmäßig sind, gab es damals nicht oder nur als Sonderausstattung. Ein Beispiel dafür ist der Mercedes W112, bei dem Gurte und Kopfstützen zur Sonderausstattung gehörten. Schon deshalb ist die Sicherheit keineswegs mit der heutiger Fahrzeuge vergleichbar. Vergleicht man dagegen die Sicherheitsausstattung der Oberklasse mit der anderer Autos aus den 60er Jahren, sieht die Sache schon ganz anders aus. Zum einen sind hier die Keilzapfen-Türschlösser zu nennen, die bei einem Unfall das Aufspringen der Türen verhinderten, zum anderen sorgten die zahlreichen Polsterungen für mehr Sicherheit. Gepolstert waren sowohl die Armaturen als auch das Lenkrad.
Alternativen
Liebhaber von Heckflossen finden mit den Vorgängern W110, W111 und W180 genügend Alternativen. Sie alle teilen die wesentlichen Merkmale des Fahrzeugs, wobei der Sammlerwert des W112 aufgrund seiner Seltenheit deutlich höher ist. Dies gilt insbesondere für die Langversion der Limousine, von der nur 1.546 Exemplare gebaut wurden. Interessante Konkurrenzmodelle sind der BMW 2000 und der Volvo Amazon. Letzterer eignet sich vor allem für Oldtimer-Liebhaber, die ein Schnäppchen mit Kultstatus suchen. Wenn der Preis keine Rolle spielt, gehört der exklusive BMW 507 zweifellos zu den attraktivsten Oldtimern überhaupt. Er wurde nur 252 Mal gebaut. Damit ist er um ein Vielfaches seltener und deutlich teurer als der Mercedes W112.