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Stärken
- Aufregende Optik
- Vier Scheibenbremsen
- Wertstabilität
Schwächen
- Kompliziert aufgebaute Bremsanlage
- Alu-Zylinderköpfe neigen zu Rissen
- Ersatzteile teuer und schwer erhältlich
Lancia Flavia im Überblick
Finde hier einen umfassenden Überblick über das Auto Lancia Flavia, einschließlich Details über die wichtigsten Merkmale, Motorisierung, Ausstattung und weitere nützliche Informationen rund um das Automodell. Weiterlesen
Interessiert am Lancia Flavia
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Alternative Modelle
Gute Gründe
- Erfrischend anders designter Oldtimer.
- Technisch fortschrittliches Fahrzeug der Sechziger.
- Hohe Verarbeitungsqualität.
- Komfortables und der Zeit entsprechend sicheres Auto.
Daten
Motorisierung
Mit dem Flavia fährt Lancia viele technische Finessen auf. Diese bietet erstmalig der italienische Autobauer an. Manches ist auch der hochpreisigen Konkurrenz voraus. Ein großes Novum in der Geschichte Lancias ist der völlig neu von Antonio Fessia konstruierte 1,5-Liter-Boxermotor. Anfangs wurde die Leistung von 78 PS und das Drehmoment kritisiert, welche nur mit hohen Drehzahlen zu erreichen war. Lancia hat nachgebessert und größere Kolben und Zylinderlaufbuchsen verbaut. Das bringt eine spürbare Verbesserung und eine Leistung von 90 PS. 1963 wird ein 1,8-Liter-Boxer angeboten. Dieser liefert nun 92 PS und ein höheres Drehmoment.
In der Variante 1.800 Sport sind sogar 105 PS abrufbar. 1969 werden mit den Modellen 2000 und 2000 Iniezione nochmals vergrößerte Motoren angeboten, die über eine Leistung von 115 und 125 PS verfügen. Die Modelle 1800 Iniezione und 2000 Iniezione verfügen über eine Kugelfischer-Einspritzung, während die anderen Motoren durch Vergaser befeuert werden.
Modell | Hubraum | Leistung | Bauzeit |
---|---|---|---|
Berlina | 1500 cm³ | 78 PS | 1960–1962 |
Coupé, Cabrio, Sport | 1500 cm³ | 90 PS | 1962–1963 |
1500 | 1488 cm³ | 76 PS | 1963–1968 |
1800 | 1800 cm³ | 92 PS | 1963–1968 |
1800 Sport | 1800 cm³ | 105 PS | 1963–1967 |
1800 Iniezione | 1800 cm³ | 102 PS | 1965–1968 |
1500 | 1490 cm³ | 80 PS | 1969–1970 |
1800 | 1816 cm³ | 92 PS | 1969–1970 |
2000 | 1991 cm³ | 115 PS | 1969–1970 |
2000 Iniezione | 1991 cm³ | 125 PS | 1969–1970 |
Die Kugelfischer-Einspritzung war ihrerzeit nicht vollends ausgereift. Sie bringt bei höheren Drehzahlen oft mangelnde Treibstoffversorgung, was sich in einem unrunden Motorlauf äußert. Eine Abhilfe wäre mit einer elektrischen Vorförderpumpe leicht zu realisieren gewesen.
Die Antriebskräfte werden über ein manuelles 4-Gang-Getriebe auf die Vorderräder übertragen. Auch das ist ein Novum für Lancia. Die bisherigen Modelle sind Heckgetrieben. Ebenfalls neu und der Konkurrenz weit voraus ist die Bremsanlage. Die Zweikreis-Bremsanlage (Anfangs von Dunlop) verfügt über vier Scheibenbremsen und einen Bremskraftverstärker. Für einen besseren Fahrkomfort und weniger Vibrationen verbaut Lancia einen Hilfsrahmen für den Motor. Durch sechs Gummikissen wird der Motor von der Karosserie entkoppelt und das Geräuschniveau im Innenraum merklich gesenkt.
Abmessungen
Der Oldtimer hat eine Länge von 4,60 Metern, eine Breite von 1,61 Metern und eine Höhe von 1,50 Metern. Die Limousine hat vier Sitzplätze und ein Leergewicht von 1.260 Kilogramm. Die von Pininfarina entworfene Variante des Coupés ist ebenfalls mit vier Sitzen ausgestattet, wiegt aber etwa 200 Kilogramm weniger.
Varianten
Lancia bietet den Flavia als Limousine (Berlina), Coupé, Sport (Zagato) und Cabriolet an. 1967 erhielt der Flavia eine Überarbeitung. Die Karosserie wird moderner konzipiert und der Innenraum neu gestaltet.
Nach der Fusion des Fiat-Konzerns mit Chrysler wird in Europa zwischen 2012 und 2014 ein Chrysler 200 unter dem Namen Lancia Flavia angeboten. Das Cabrio gibt es mit einem 2,4-Liter-Vierzylindermotor mit 170 PS und einem 3,6-Sechzylinder mit 287 PS. Das Fahrzeug hat wiederum eine Länge von 4,87 Metern, eine Breite von 1,84 Metern und eine Höhe von 1,48 Metern. Das Kofferraumvolumen liegt bei nutzbaren 377 Litern.
Preis
Die Preise für einen neuen Flavia waren damals auf einem hohen Niveau, teurer als ein Opel Kapitän. Ein Mercedes S-Klasse kostet nur unwesentlich mehr. Die meisten Flavia werden in Italien angeboten. Hier beginnen die Preise für fahrbereite Limousinen bei gut 7.000 Euro. Cabriolets und Coupés sind ab 10.000 Euro zu haben. Soll es ein Zagato werden, sind eine längere Suche und mindestens 55.000 Euro einzuplanen.
Die Versorgung mit Ersatzteilen und die im Detail verschiedenen Motoren lassen Reparaturen schnell teuer werden. Auch die Technik der anfangs verbauten Dunlop-Bremse ist kompliziert und kostenintensiv.
Design
Exterieur
Während die glattflächigen Formen der Limousine oft als konservativ und langweilig empfunden werden, ist es Pininfarina mit dem Coupé und Michelotti mit dem Cabriolet gelungen, ein durchaus aufregendes Design auf die Beine zu stellen. Während diese Modelle mit einer Blechkarosserie gefertigt sind, geht der Zagato andere Wege. Hier hat der Hersteller das Auto mit Aluminium verkleidet, was den Nachteil hat, dass Rostprobleme unter der Haut erst spät entdeckt werden. Die Verarbeitungsqualität des Lancia war in seiner Zeit jedoch auf höchstem Niveau und durchaus mit der eines Mercedes vergleichbar.
Zagato entwarf mit seinem vorwiegend für den Rennsport gebauten Flavia ein recht skurriles und außergewöhnliches Fahrzeug. Ein kleines Highlight ist die aufklappbare Heckscheibe.
Interieur
Auch im Innenraum zeigt der Flavia, dass er zur gehobenen Klasse gehört. Feinste Verarbeitung und für seine Zeit beste Materialien müssen den Vergleich mit anderen Premiumfahrzeugen der sechziger Jahre nicht scheuen. Die geteilte Lenksäule und die Befestigungspunkte für Sicherheitsgurte waren ihrer Zeit voraus. Die weit öffnenden Türen fallen satter ins Schloss als die der Konkurrenz, einschließlich Rolls-Royce. Mitfahrer auf den hinteren Sitzen können sich durch Vorhänge vor Sonne oder neugierigen Blicken schützen. Die erste Serie (bis 1967) bietet vorn eine durchgehende Sitzbank und eine Lenkradschaltung.
Mit der zweiten Generation kommen die Einzelsitze und der Schalthebel wandert in die Mitte. Wahlweise ist eine Stoff- oder eine Lederausstattung zu haben. Seit 1967 gehören auch Holzapplikationen im Armaturenbrett zur Ausstattung. Etwas Besonderes findet sich mit einem Hebel, der den Lenkeinschlag begrenzt. Dies ist beim Einsatz von Schneeketten sehr nützlich.
Sicherheit
Crashtests sind in den sechziger Jahren nicht recht bekannt. Jedoch fuhr Lancia eine Sicherheitsausstattung auf, die ihrerzeit in anderen Fahrzeugen nicht zu finden war. Die Zweikreis-Bremsanlage von Dunlop mit vier Scheiben und Bremskraftverstärker, die geteilte Lenksäule und die Fixpunkte zur Befestigung von Sicherheitsgurten waren zu dieser Zeit kein Standard.
Alternativen
Technisch vergleichbare Fahrzeuge mit dem Lancia Flavia aus der Bauzeit zwischen 1960 und 1970 sind rar. Der Nachfolger des Flavia, der Lancia 2000, wird bereits unter dem neuen Inhaber der Marke (Fiat) produziert. Modelle, die im gleichen Segment unterwegs sind, finden sich im Peugeot 404, BMW Neue Klasse, Mercedes 190 und Citroën ID19/DS19.