Lancia A 112

Während der siebzehn Jahre, in denen das Auto in der Nähe von Monza produziert wurde, stand immer der Motor aus der Zeit des Produktionsstarts zur Verfügung: 903 ccm, 28 bis 31 kW Leistung, vier Zylinder. Es gab weitere Motor-Varianten mit größerem Hubraum und höherer Leistung. Der Hubraum wurde für die stärkeren Abarth-Ausführungen auf 1,05 Liter vergrößert, diese Motoren boten eine Leistung von 51 kW.Mit seinem kurzen Radstand von knapp über zwei Metern war der Lancia A 112 ein agiles und bewegliches Auto, das gut in den Stadtverkehr passte und für das sich leichter ein Parkplatz fand als für die großen Limousinen.

Erfolge im Polizeieinsatz und bei Motorsportveranstaltungen

Die gute Straßenlage und ein spritziger Motor machten den A112 auch zu einem interessanten Fahrzeug für den Motorsport. Die Wendigkeit des Fahrzeugs und die leichte Neigung zum Übersteuern verhalfen zu sportlichen Fahrleistungen bei Bergrennen, besonders mit dem stärkeren Abarth-Motor.In den 1970er Jahren war der A112 auch der Streifenwagen vieler italienischer Polizeiverwaltungen. Die Platzökonomie passte gut zu mediterranen Kleinstädten.

Ein Technik-Baukasten von Fiat

Die Technik des Lancia A 112 stammt von Fiat und war auch in anderen Modellen zu finden. Alle Motoren basierten auf dem Motorblock des Fiat 600. Große Teile der im Lancia A 112 verwendeten Technik wurden später im Fiat 127 wieder eingesetzt. Manche Ausstattungsdetails waren im Laufe der Produktlebenszeit des A112 noch besondere Details, die in den meisten Serienfahrzeugen dieser Zeit keineswegs selbstverständlich waren, zum Beispiel vordere Scheibenbremsen, Bremskraftregler (an der Hinterachse) oder ein Bremskraftverstärker (nur in der Abarth-Ausführung).Der Lancia A 112 wurde bis Dezember 1986 immer noch im Werk in Desio gebaut. Insgesamt wurden 1 254 381 von den A112 der verschiedenen Serien und Ausführungen gebaut.