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Stärken
- berühmt für exzellentes Bordwerkzeug
- robust, zuverlässig und geräumig
- gute Ausstattung bei den Top-Modellen
Schwächen
- schwerfällig zu fahren
- Ersatzteile teils problematisch
- zu wenig Leistung
Interessiert am Lada 2106
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Alternative Modelle
Gute Gründe
- Wer für kleines Geld ein robustes und zuverlässiges Auto sucht, wird beim Lada 2106 fündig.
- Als Kombi ist der Lada 2106 ein Auto, das klaglos alle Lasten transportiert.
- Die gehobenen Modelle bieten ausreichend Komfort, auch für weite Strecken.
- Dank einfachster Technik können Wartung und viele Reparaturen mit etwas Geschick selbstständig durchgeführt werden.
Daten
Motorisierung
Der sowjetische und damit staatseigene Automobilkonzern AwtoWAS schloss Ende der 1960er-Jahre einen Kooperationsvertrag mit dem italienischen Automobilkonzern Fiat ab. Auf Basis dieses Vertrages halfen die Italiener dabei, ein neues, riesiges Automobilwerk zu errichten und die Russen erhielten die Lizenzen, um den in Italien auslaufenden Fiat 124 weiter zu bauen und für andere Modelle weiterzuentwickeln.
Diese Modelle und Baureihen liefen in der Sowjetunion unter dem Markennamen Zhiguli, eingedeutscht Schiguli. Waren Fahrzeuge für den Export bestimmt, erhielten sie den Markennamen Lada. Eines dieser Modelle war der VAZ-2106 Zhiguli, besser als Lada 2106 oder Lada 1600 bekannt. Der 2106 wurde 30 Jahre lang, von 1976 bis 2006 gebaut und war eines der erfolgreichsten Modelle der Fiat 124-Nachfahren. Insgesamt wurden rund 17,3 Millionen Schiguli verkauft, davon 4,3 Millionen Lada 2106.
Eigentlich gab es für diesen Lada nur einen Motor. Generell wurde ein Reihenvierzylinder mit 1.568 cm³ Hubraum verbaut, der 78 PS / 57 kW und ein Drehmoment von 122 Nm erzeugte. So motorisiert lag die Höchstgeschwindigkeit bei 148 km/h und bei der Beschleunigung aus dem Stand auf 100 km/h benötigte der Russe 17,5 Sekunden.
Zeitweilig wurde aber auch der VAS-21061 angeboten, in dem ein ähnlich konstruierter Motor mit 1.452 cm³ Hubraum für Vortrieb sorgte. Auch bei diesem Aggregat mit 71 PS / 52,3 kW lag die Endgeschwindigkeit bei 148 km/h und im Sprint benötigte das Fahrzeug 19 Sekunden, um die 100 km/h zu erreichen.
Nicht für den Export, sondern ausschließlich für den russischen Markt bestimmt, gab es den Lada auch als 21063. Hier war der Motor 1.298 cm³ groß und leistete 65 PS / 48 kW. Beim Spurt auf die 100 km/h wurden 21 Sekunden gemessen und Spitze waren 143 km/h möglich.
Alle Lada 2106 wurden mit einem manuellen Vierganggetriebe oder einer Automatik mit drei Gängen ausgeliefert. Der durchschnittliche Kraftstoffverbrauch mit manuellem Getriebe lag bei 8,8 l/100 km, mit Automatik bei 9,1 l/100 km.
Abmessungen
Die Abmessungen des Lada 2106 veränderten sich in seiner 30-jährigen Geschichte nicht. Für das erste und letzte Modell galt:
Länge | 4,17 m |
---|---|
Breite | 1,61 m |
Höhe | 1,44 m |
Radstand | 2,42 m |
Leergewicht | 1.045 kg |
Kofferraumvolumen | 345 l |
Sitze | 4 bzw. 5 |
Varianten
Der Lada 2106 war das erste Modell für den Export, das AwtoWAS mit Kopfstützen und Armlehnen ausstattete. Darüber hinaus gab es Mehrkammerleuchten mit integriertem Rückfahrscheinwerfer und bei den gehobenen Modellen sogar Doppelleuchten als Scheinwerfer. Als aufpreispflichtiges Sonderzubehör bot Lada Ledersitze und Echtholzfurnier für die Innenausstattung an. Bei den späteren Modellen stammte die Elektrik von Hella und für den Export nach Kanada wurden Lada 2106 mit Seitenaufprallschutz und Teleskopfederung gebaut.
Preis
Erstaunlich ist, dass einige gebrauchte Lada 2106 heute mehr kosten als zu Neuwagenzeiten verlangt wurde. 2106er in einem sehr guten Zustand erzielen Preise von gut 15.000 Euro. Ein fahrbereiter Lada 2106 mit TÜV und in gutem Zustand wechselt häufig zu Preisen von 5.000 bis 10.000 Euro den Besitzer. Allerdings ist die Ersatzteillage oft schwierig, weshalb die meisten Lada 2106 für deutlich unter 5.000 Euro oder als Bastlerobjekt für wenige Euro angeboten werden.
Wer sich heute für einen Lada 2106 entscheidet, der muss bei der Kfz-Steuer mit 405 Euro jährlich rechnen. Die Kfz-Haftpflichtversicherung inklusive Teilkasko und bei SF3 macht pro Jahr knapp 300 Euro aus. Bei einer durchschnittlichen Fahrleistung von 15.000 km jährlich kommen inklusive Inspektionen und eventueller Reparaturen monatliche Kosten von circa 300 Euro zusammen.
Design
Exterieur
Äußerlich unterscheidet sich der VAZ-2106 von seinem Vorgänger, dem VAZ-2103, zunächst durch einen kleineren Kühlergrill aufgrund von Kunststoffeinfassungen für die Scheinwerfer, andere Stoßfänger und breitere Rückleuchten. Diese enthalten auch die Rückfahrscheinwerfer, was seinerzeit bei VAZ eine Neuheit war. Als neuestes Modell im Arsenal von VAZ war es die Basis für den Prototypen im Jahr 1976, der im folgenden Jahr zum äußerst erfolgreichen VAZ-2121 Niva oder Lada Niva 1600 wurde. Dabei wurden viele Elemente von ihm übernommen, wie der 1,6-Liter-Benzinmotor, die Scheinwerfer und Rückleuchten, die Richtungsanzeiger, die Seiten- und Außenspiegel, die Kopfstützen der Vordersitze, das Lenkrad, die Instrumente und viele andere Details.
Der VAZ-2106 wurde in der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre stark umgestaltet. Da Chrom in Russland Mangelware war, wurden seine verchromten Elemente weiter reduziert. Die verchromten Außen-/Seitenspiegel wurden in der ersten Hälfte der 1980er-Jahre in Schwarzmetallic ausgeführt. Als der VAZ-2103 eingestellt wurde, folgte der Kühlergrill aus schwarzem Kunststoff, der auch ein neues Lada-Emblem trug. Die verchromten Felgenabdeckungen und Außenkanten der Karosserieteile wurden ebenfalls entfernt. Die verchromten Stoßstangen sowie die Türgriffe des Fiat 124 blieben jedoch bis zum Ende der Produktion erhalten.
Interieur
Der Innenraum ist, abgesehen von einigen geringfügigen Abwandlungen, fast identisch mit seinem Vorgänger. Jedoch ist es das erste VAZ-Modell mit höhenverstellbaren Kopfstützen an den Vordersitzen, einem Lenkrad mit klassischen russischen Akzenten und einem Mittelteil aus Leder.
Im Innenraum wurde das in die Jahre gekommene Fiat-Lenkrad wegen seiner verchromten Elemente ersetzt. Das frühere Armaturenbrett aus Holzimitat wurde durch ein schwarzes ersetzt und neben einigen anderen Details wurden auch die Sitze modernisiert, woraufhin sie allerdings nicht länger umklappbar waren.
Sicherheit
Die russische Autozeitung autotn.ru wollte es wissen und gab einen NCAP-Crash-Test für den Lada 2106 in Auftrag. Das Ergebnis war wenig erfreulich. Fahrer und Beifahrer müssen bei einem Frontalaufprall mit eingequetschten Beinen, schwersten Verletzungen an Brust und Kopf und mit Wirbelsäulenschäden rechnen. Würde der Lada 2106 heute getestet, würde er nicht einmal einen Stern erreichen. In diesem Atemzug wurde übrigens auch ein Lada 2107 getestet, der noch schlechter abschnitt als der 2106. Der Wagen sollte daher eher als Liebhaber- oder Sammlerfahrzeug gesehen werden, mit dem rasante Fahrten vermieden werden sollten.
Alternativen
Im Hause AwtoWas nimmt der Lada 2106 eine besondere Stellung ein, da ihn seine lange Produktionszeit und die entsprechend hohen Verkaufszahlen von den übrigen Modellen aus der Palette hervorheben. Da der Lada 2103 als der direkte Vorgänger noch rudimentärer ausgestattet ist, ist dieser weniger als Alternative – und zumindest nicht als Einstiegsmodell – zu empfehlen. Jedoch präsentiert sich der später erschienene Lada 2107 weitaus interessanter. Die Limousine aus der unteren Mittelklasse ist dank des 75 PS starken Motors und der auffallend ähnlichen Abmessungen allemal eine optionale Wahl gegenüber dem Lada 2106.
Abseits vom russischen Hersteller AwtoWas ist das Angebot in dieser Preisklasse rar gesät. Allenfalls der Dacia 1310 oder der Skoda 105 sind an dieser Stelle zu nennen.