Hummer H2

Gute Gründe

• Sehr gutes Platzangebot im Innenraum.
• Kraftvoller Motor mit viel Hubraum.
• In Deutschland vergleichsweise selten.
• Einzigartige und polarisierende Karosserieform.

Daten

Motorisierung

Der Geländewagen Hummer H2 steht für Superlative, sowohl in Sachen Optik als auch bei der Motortechnik. Mit einem Hubraum von ganzen 6.0 Litern präsentiert sich das Auto schon in der ersten Generation sehr kräftig motorisiert und leistet dabei bis zu 329 PS. Auch das maximale Drehmoment von 494 Newtonmetern kann sich im Klassenvergleich durchaus sehen lassen.

Dazu klingt der verbaute Achtzylinder wegen seines großen Hubraumes unheimlich kräftig. Trotz des hohen Fahrzeuggewichtes von knapp drei Tonnen beschleunigt der Muskelprotz damit in akzeptablen 11,0 Sekunden auf 100 Stundenkilometer.

Mit der Modellpflege im Jahr 2007 spendierte General Motors dem H2 ein paar Extra-PS und vergrößerte den Motor auf einen Hubraum von 6,2 Litern. Das Aggregat generiert nun 398 PS und ein maximales Drehmoment von 574 Newtonmetern. Den Sprint auf 100 km/h absolviert das Facelift-Modell in nur 7,2 Sekunden und ist damit deutlich schneller als sein Vorgänger. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei autobahntauglichen 158 Stundenkilometern.

Beim Spritverbrauch liegen beide Modelle wieder gleich auf und verbrauchen wegen des großvolumigen Hubraums deutlich mehr als ihre europäischen Klassenkollegen. Mit einem kombinierten Durchschnittsverbrauch von mindestens 18,0 Litern verbrauchen beide Motoren sehr viel Kraftstoff.

Abmessungen

Der Hummer H2 weist selbst für ein SUV beachtliche Abmessungen auf und ist eines der größten Serienfahrzeuge, das auf Deutschlands Straßen unterwegs ist. Das wird auch beim Blick auf die Dimensionen des H2 deutlich: Mit einer Länge von 4,82 Metern und einer Fahrzeugbreite von über 2,00 Metern fällt das amerikanische Modell um Klassen größer aus als seine europäischen Kollegen.

Noch imposanter wirken die schier riesigen Abmessungen beim genaueren Betrachten der Motorhaube. Diese befindet sich nämlich bei einer Körpergröße von rund 1,85 Meter etwa auf Schulterhöhe. Beeindruckend, aber in Anbetracht der Fahrzeughöhe von 2,01 Metern nicht verwunderlich.

Das Platzangebot im Innenraum präsentiert sich den Abmessungen entsprechend großzügig. Sowohl auf den vorderen Plätzen als auch im Fond begeistern die große Kopf- und Beinfreiheit. Gleichzeitig fällt auch das Kofferraumvolumen mit einer Staufläche von 1.132 Litern sehr ordentlich aus. Selbiges lässt sich bei Bedarf durch Umklappen der Rücksitze sogar noch auf 2.451 Liter erweitern.

Varianten

Mit dem Hummer H2 präsentierte GM 2002 die straßentaugliche Version des amerikanischen Militärfahrzeugs Hummer H1, der umgangssprachlich auch als “Humvee” bezeichnet wird.

Während die Karosserie für die Nutzung zu privaten Zwecken und auf öffentlichen Straßen angepasst wurde, wird der Unterschied zur Militärversion vor allem beim Blick in den Innenraum des Hummer H2 deutlich. Hier finden sich im Gegensatz zum Militärfahrzeug alle wesentlichen Komfortfeatures, die von einem Geländewagen dieser Preisklasse zu erwarten sind.

Neben der SUV-Version war das Auto ab 2004 auch als Hummer H2 SUT in einer Pick-up-Variante mit geräumiger Ladefläche erhältlich. Im Vergleich zum klassischen Hummer H2 bietet dieses Modell allerdings nur vier statt fünf Sitzplätze und verzichtet auf einen Kofferraum.

Preis

Zwischen 2002 und 2009 wurde der Hummer H2 zu Listenpreisen zwischen 68.590 Euro und 72.690 Euro zum Kauf angeboten. Optionale Sonder- und Zusatzausstattungen erhöhten den Fahrzeugpreis weiter.

Heute sind gut erhaltene Gebrauchtwagen ab etwa 19.500 Euro zu finden. Je nach Pflegezustand und Laufleistung werden aber auch H2 Autos zu Preisen bis 69.999 Euro angeboten.

Wegen seines großen Hubraums von rund sechs Litern werden für einen Hummer H2 pro Jahr zwischen 405 Euro und 418 Euro an zu entrichtenden Kfz-Steuern fällig.

Da es sich bei diesem Fahrzeug um ein in Deutschland vergleichsweise selten anzutreffendes Auto handelt, erweist sich eine allgemeingültige Versicherungseinstufung als sehr schwer. Die meisten Versicherer nehmen den Wagen allerdings nach einer individuellen Kundenanfrage unter Vertrag.

Design

Exterieur

Der Hummer H2 polarisiert schon auf den ersten Blick mit seinen riesigen, auf europäischen Straßen überdimensioniert wirkenden Fahrzeugabmessungen. Dabei ist die enge Verwandtschaft zum militärisch genutzten Hummer H1 unverkennbar. Überall prägen Ecken, Kanten und gerade Flächen die Karosserieform und machen den Hummer schon aus großer Entfernung als solchen erkennbar.

Besonders markant wirkt dabei die sehr hohe Frontpartie, die neben den serienmäßigen Nebelleuchten und orangen Blinkern auch zwei Rundscheinwerfer beheimatet. Diese werden von einem schier riesigen Vollmetall-Kühlergrill mit Markenlogo umschlossen. Selbiger wurde so massiv konstruiert, dass er auch problemlos als Rammschutz verwendet werden könnte.

Auch in der Heck- und Seitenansicht gibt sich der H2 mit seinem sehr kastigen Look sofort als Hummer zu erkennen. Große Türen, eckige Fensterflächen und praktische Einstiegsleisten verleihen dem Modell eine einzigartige Optik und vermitteln echtes Offroad-Feeling.

Interieur

Im Vergleich zur Militärversion punktet der Hummer H2 auch im Innenraum mit Komfort und einem gehobenen Ausstattungsniveau. So ist das Modell mit serienmäßigen Ledersitzen ausgestattet, die ein wertiges Ambiente erzeugen und sehr bequem sind. Auf Knopfdruck lassen sich diese sogar beheizen.

Das Platzangebot im Innenraum ist vorne wie hinten gigantisch, was auch beim Blick auf die riesige Mittelkonsole deutlich wird. Abgerundet wird das stimmige Gesamtpaket mit einem gut funktionierenden Board-Entertainment-System, Bose Surround-Sound und einem Multifunktionslenkrad. Auch die Tachoeinheit gefällt mit ihrer klaren Aufteilung und optimaler Ablesbarkeit.

Sicherheit

Leider ist die Sicherheitsausstattung des Hummer H2 aus heutiger Sicht nicht mehr zeitgemäß. Moderne Assistenzsysteme suchen Käufer vergebens. Lediglich ein Antiblockiersystem ist mit an Bord. Dazu schützen Frontairbags Fahrer und Beifahrer bei einem Aufprall.

Insgesamt bietet die große und sehr steife Karosserie aber einen guten Schutz- und niedrige Verformungswerte. Beim Fußgängerschutz schneidet der amerikanische Geländewagen wegen seiner hohen Motorhaube und dem Metall-Kühlergrill nur mit einem unterdurchschnittlichen Testergebnis ab.

Alternativen

Eine schicke Alternative findet sich im Hummer H3, der mit seinen kleineren Fahrzeugabmessungen an europäische Straßenverhältnisse angepasst wurde und sich deutlich einfacher durch enge Innenstädte manövrieren lässt.

Weniger auffällig und kleiner fallen die deutschen Konkurrenten Audi Q7 und BMW X5 aus. Beide verbrauchen deutlich weniger Kraftstoff und verfügen über den moderneren Innenraum.

Sehr komfortabel geht es auch im Mercedes Benz ML zu. Wer es sportlicher mag, sollte sich außerdem den Porsche Cayenne genauer ansehen.