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Ford Scorpio im Überblick
Finde hier einen umfassenden Überblick über das Auto Ford Scorpio, einschließlich Details über die wichtigsten Merkmale, Motorisierung, Ausstattung und weitere nützliche Informationen rund um das Automodell. Weiterlesen
Interessiert am Ford Scorpio
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Alternative Modelle
Gute Gründe
- Der Ford Scorpio ist ein alltagstauglicher Mittelklassewagen mit funktionaler Bedienung und gutem Fahrverhalten.
- Der Kraftstoffverbrauch ist für ein Fahrzeug seines Alters und mit Dieselmotor mehr als akzeptabel.
- Mit einer Höchstgeschwindigkeit von ca. 225 km/h ist der Ford Scorpio überraschend leistungsstark.
- Bereits die Grundausstattung ist gut und umfasst unter anderem ein ABS, höhenverstellbare Sitze und seitliche Blinker.
- Selbst gut erhaltene Oldtimer sind zu verhältnismäßig günstigen Preisen zu haben.
Daten
Motorisierung
Die technischen Daten im Überblick:
Modell | 2.0i | 2.4i | 2.9i | 2.9i 24V | 2.5 TD |
---|---|---|---|---|---|
Bauzeitraum | 1994-1998 | 1994-1998 | 1990-1998 | 1991-1994 | 1990-1998 |
Leistung | 85 kW / 115 PS | 92 kW / 125 PS | 107 kW / 146 PS | 143 kW / 195 PS | 68-85 kW / 92-115 PS |
Max. Drehmoment | 171 Nm | 182 Nm | 222-228 Nm | 275 Nm | 201-270 Nm |
Höchstgeschwindigkeit | Bis ca. 192 km/h | Bis ca. 190 km/h | Bis ca. 204 km/h | Bis ca. 225 km/h | Bis ca. 195 km/h |
Beschleunigung von 0 - 100 km/h | Ca. 11,2 Sekunden | Ca. 11,0 Sekunden | Ca. 9,2-11,1 Sekunden | Ca. 8,8 Sekunden | Ca. 11,4-14,0 Sekunden |
Getriebe | 5-Gang-Schaltgetriebe | 5-Gang-Schaltgetriebe | 4-Gang-Automatikgetriebe | 4-Gang-Automatikgetriebe | 5-Gang-Schaltgetriebe |
Kombinierter Kraftstoffverbrauch | 7,8 l/100 km | 10,3 l/100 km | 10,3 l/100 km | 11,2 l/100 km | 7,5 l/100 km |
Kraftübertragung | Hinterradantrieb | Hinterradantrieb | Hinterradantrieb | Hinterradantrieb | Hinterradantrieb |
Im Verlauf verschiedener Generationen von Scorpio-Modellen erhielt die Baureihe im Laufe der Produktionszeit über 50 Modifikationen.
Nahezu alle Scorpio-Modelle verfügten über Heckantrieb. Ein Jahr nach dem Produktionsstart präsentierte Ford allerdings eine Modellvariante mit Allradantrieb. Der Scorpio 4x4 erhielt als Motorisierung den 2,8-Liter-V6- Motor der ersten Baureihe und ist etwas später auch mit der 2,9-Liter-V6-Variante verfügbar.
In Modellen mit Schaltung verbaute Ford das MT75-5-Gang-Schaltgetriebe mit vollsynchronisiertem Rückwärtsgang. Ebenfalls erhältlich war ein stufenloses Viergang-Automatikgetriebe (A4LD). Die Scorpio 2,9-Liter-Cosworth-Modelle sind ausschließlich mit Automatikgetriebe angefertigt worden.
In der Tradition der großen Ford-Limousinen war der Scorpio vor allem zum Reisen konzipiert. Die Modelle der ersten Baureihe mit dem 1,8-Liter- oder 2,0-Liter-Motor erreichten Höchstgeschwindigkeiten von 180 beziehungsweise 192 km/h.
Durch die neu designte Karosserieform mit dem Fließheck wurde der Cw-Wert gegenüber dem Vorgängermodell Granada deutlich verbessert. Ford gab den Durchschnittsverbrauch seiner Benzinmotoren mit etwa 8,7 Liter an. Beim 2,5-Liter-Turbodiesel waren es rund 8 Liter.
Für die Spitzenmodelle des 2,9-Liter-V6 und des 2,9-Liter-V6-Cosworth wurden die Höchstgeschwindigkeiten mit 200 beziehungsweise 225 km/h angegeben. Die vom Werk angegebenen Verbrauchswerte von 11,2 bis 11,7 Liter bezogen sich auf eine konstante Fahrt bei 90 km/h.
Grundsätzlich war der Kraftstoffverbrauch des Ford Scorpio für eine Mittelklasse seiner Zeit gut. Vor allem auf Autobahnen und Landstraßen fuhr er ziemlich effizient. Nur der Stadtverbrauch fiel nicht ganz so gut aus. Zu diesem Ergebnis kam auch der ADAC in einem Test 1993, in dem er den Ford Scorpio GLX 2,0i näher unter die Lupe nahm.
Abmessungen
Der Scorpio, besonders die später folgende Modellvariante „Turnier“, konnte aufgrund seines hohen Ladevolumens reichlich Reisegepäck verstauen oder eignete sich hervorragend zum Transport. Die Anhängelast von Kombi „Turnier“ betrug gebremst 1.650 kg (ungebremst 660 kg).
Im Kofferraum lassen sich beim Fließheck 440 Liter verstauen. Wird die Rückenlehne umgeklappt und die Abdeckung herausgenommen erweitert sich das Volumen auf 1.350 Liter.
Die Abmessungen der Modelle
Baureihe | Ford Scorpio |
---|---|
Länge | 4.630 - 4.825 mm |
Breite | 1.760 - 1.766 mm |
Höhe | 1.388 - 1.450 mm |
Radstand | 2.761 - 2.770 mm |
Leergewicht | 1.200 - 1.595 kg |
Da der Ford Scorpio eher für komfortable Alltagsfahrten und weniger für Geländefahrten konzipiert war, wies er im Gegensatz zu SUVs eine relativ geringe Bodenfreiheit auf. Mit etwa 15 bis 16 Zentimeter – je nach Fahrwerk und Reifengröße – war der Wert aber trotzdem völlig ausreichend. Zumal der Ford Scorpio die meisten kleinen oder auch großen Straßenunebenheiten mit seinem Fahrwerk gut bewältigt. Klappernde Geräusche sind jedoch nicht ausgeschlossen.
Wie nahezu alle Mittelklassen hatte das Fahrzeug fünf Sitze: drei hinten und zwei vorne. Das Hinzufügen einer dritten Sitzreihe war nicht möglich. Wer mehr als fünf Personen transportieren wollte, musste auf Alternativen wie den Ford Granada zurückgreifen.
Weder der Ein- noch der Ausstieg gestalteten sich in irgendeiner Weise umständlich. Der Innenraum war zwar zweckmäßig, aber bot ausreichend Platz und einige praktische Ablagen.
Varianten
Bereits die Basisversion CL enthielt serienmäßig ABS-Bremssystem, Servolenkung und Zentralverriegelung. Dazu kamen ein höhenverstellbarer Fahrersitz, von innen verstellbare Außenspiegel, Automatikgurte (vorne und hinten), eine getönte Frontscheibe aus Verbundglas und Halogenscheinwerfer. Das Lenkrad ließ sich zweifach verstellen, die Rückbank umklappen.
In der weiteren Wunschkonfiguration konnte das 4-Gang-Automatikgetriebe bestellt werden. Das Winterpaket mit Sperrdifferenzial und den Nebelscheinwerfern war bei der 2,5-Liter-Diesel-Variante Standard und beinhaltete zusätzlich noch eine beheizbare Frontscheibe.
In der gehobenen Ausstattungsvariante GL waren neben den Standards aus der Basisversion eine einstellbare Lendenwirbelstütze des Fahrersitzes, elektrisch verstell- und beheizbare Außenspiegel sowie die Check-Control-Anzeige enthalten. Im Touring-Paket gab es zusätzlich eine Diebstahl-Alarmanlage, einen Verbrauchscomputer und eine automatische Geschwindigkeitsregelung. Für die drei zur Verfügung stehenden Benzinmotoren stand eine Klimaanlage zur Verfügung.
Erfahrene Ford-Fahrer wissen die exklusiven Ghia-Ausstattungskomponenten seit Jahrzehnten zu schätzen. Beim Scorpio beinhalten diese neben den Merkmalen der GL-Variante ein mehrfach verstellbares Lenkrad, Nebelscheinwerfer mit Scheinwerferwaschanlage, die Stereoanlage 2004 oder 2006, Metallic-Lackierung und Alufelgen. Zur Wunschauswahl waren beheizbare und elektrisch verstellbare Frontsitze, Lederausstattung, Stoßdämpfer mit Niveauregulierung und die Stereoanlage 2008 mit Equalizer und CD-Player verfügbar.
Bei den Karosserieversionen gilt es zwischen drei Arten zu unterscheiden: den Kombi sowie der Limousine mit Schräg- oder Stufenheck. Die Limousine mit Stufenheck ist die klassische Variante, die bereits einen geräumigen und komfortablen Innenraum bietet. Bei der Limousine mit Schrägheck gibt es noch etwas Stauraum dazu. Zudem empfinden viele Sammler diese Variante als eleganter. Die beste Option für größere Familien und Unternehmen war ohne Frage der Kombi oder auch Turnier. Mit umgeklappten Rücksitzen fiel das Kofferraumvolumen mit bis zu 1.700 Liter sogar noch deutlich höher aus als bei den beiden Limousinen. Damit stand selbst für längere Reisen mehr als genug Stauraum zur Verfügung.
Preis
Der Grundpreis für einen Scorpio der ersten Generation betrug etwas über 30.000 Deutsche Mark.
Die Preise für gute gebrauchte Modelle sind überschaubar und Fahrzeuge mit Oldtimer-Potenzial sind für unter 10.000 Euro erhältlich. Sondervarianten wie der seltene 2,9-Liter-Cosworth liegen im guten Zustand bei etwa 15.000 Euro.
Es geht aber auch wesentlich günstiger. Zumindest Modelle, die keinen großen Sammlerwert genießen und eine extrem hohe Laufleistung aufweisen, werden bereits ab um die 500 Euro angeboten. Ein gutes Beispiel sind die zahlreichen Ghia und GLX mit einer Laufleistung zwischen 300.000 und 500.000 Kilometer. Sie dominieren bis heute den Gebrauchtwagenmarkt, sind aber weder als Alltagsfahrzeug noch als Sammlerstücke geeignet.
Wie hoch die Kfz-Steuer ausfällt, hängt ganz vom jeweiligen Modell ab. Beim Ford Scorpio 2.9i V6 betrug sie laut einem Testbericht des ADAC um die 202 Euro pro Jahr. Der tatsächliche Wert wird vom weltweit harmonisierten Testverfahren für leichtgewichtige Nutzfahrzeuge (WLTP) bestimmt.
Design
Exterieur
Die erste Generation des Scorpio wurde in seiner Form noch vom damaligen Ford Chefdesigner Uwe Bahnsen entworfen. Der Scorpio wurde im Jahr 1986 zum „Auto des Jahres“ gewählt. Die Kanten und das Design des Scorpio waren an den Sierra angelegt und vielleicht wurde das Modell deshalb nicht zum durchschlagenden Erfolg.
Neben den Nebelscheinwerfern, den zwei Nebelschlußleuchten, den rundum getönten Scheiben sowie den Stoßfängern in Wagenfarbe, waren die Scorpio Modelle der gehobenen Ausstattungslinien auf Wunsch auch in den konventionellen Farbe erhältlich.
Tatsächlich ist der Ford Scorpio eines der wenigen Fahrzeuge, das nach seinem Facelift eine Menge Kritik einstecken musste. Unabhängig davon war die Mittelklasse ein Erfolg. Insgesamt kamen 850.000 Stück auf den Markt.
Interieur
In den Interieur-Ausstattungslinien waren für den Scorpio elektrische Fensterheber vorn sowie hinten, höhenverstellbare Sicherheitsgurte und ein akustisches Warnsignal für “Licht an!” erhältlich. Zudem stand einiges an Beleuchtung zur Verfügung: Rückstrahler in den Türen, Leselampen sowie Fußraumbeleuchtung vorne und hinten.
Bei den Polsterfarben standen Muskatbraun, Balticblau und Graphitgrau zur Auswahl. Zudem waren auch Lederbezüge möglich.
Trotz des hohen Komforts war das Interieur des Ford Scorpio im Vergleich zu Alternativen von BMW, Mercedes-Benz und anderen deutschen Autobauern eher schlicht. Die Funktionalität blieb jedoch zu keinem Zeitpunkt auf der Strecke. Alle Instrumente waren gut ablesbar und es gab ausreichend Kontrollleuchten. Allerdings war die Handschuhfachbeleuchtung vom Außenlicht abhängig. Das und die Tatsache, dass sich die Rücksitzgurte nur mit zwei Händen anlegen ließen, sind die größten Kritikpunkte des Innenraums.
Sicherheit
Für die damalige Zeit waren die vorn und hinten verbauten innenbelüfteten Scheibenbremsen und das ABS-Bremssystem wesentliche Sicherheitskomponenten und durchaus kein Standard in der Großserienproduktion.
Der Scorpio Mk II erhielt einen serienmäßigen Fahrer- und Beifahrerairbag und abgepolsterte Innenraum Konturen. Im ADAC-Sicherheitstest aus dem Jahr 1997 erhielt der Scorpio im Bereich Sicherheit die Gesamtnote 2,5.
Bei einem älteren Test aus dem Jahr 1993 bekam der Scorpio GLX 2,0i sogar eine Bewertung von 2,0. Positiv bewertet wurden unter anderem die abgepolsterten Innenraumkonturen, einwandfrei angeordneten Vordersitzgurte und vollwertigen Kopfstützen. Es gab aber auch Kritik: So äußerte sich der ADAC etwa negativ über die zwei Nebelrückleuchten, da diese leicht mit dem Bremslicht verwechselt werden können. Ebenfalls kritisiert wurde der Tank aufgrund seiner ungünstigen Position am Heckdeformationsbereich.
Alternativen
Der Scorpio war eine solide verarbeitete Großraumlimousine mit guter Serien- und Technikausstattung, welche weitaus besser war als der allgemeine Ruf. Vergleichbare Modelle anderer Hersteller sind die Mercedes-Benz E-Klasse, der Opel Omega oder der Renault R 25.
Bei der E-Klasse von Mercedes-Benz war die W124-Generation sogar ein direkter Konkurrent, der in puncto Technik und Qualität zur damaligen Zeit Maßstäbe setzte. Bereits die Serienausstattung war Luxus orientiert und umfasste Holzverkleidung, Lederausstattung sowie eine Klimaanlage. Hinzu kamen eine exzellente Fahrwerksabstimmung, hohe Verarbeitungsqualität und umfangreiche Motorenpalette. Angesichts all dieser Vorteile ist es keine Überraschung, dass sich viele trotz des signifikant höheren Preises für einen Mercedes W124 entschieden.
Der Opel Omega und Renault 25 waren da schon einiges günstiger. Beide Großraumlimousinen galten ebenfalls als Konkurrenten, aber ähnelten im Hinblick auf Ausstattung, Technik und Verarbeitung etwas mehr dem Ford Scorpio. Während der Opel Omega mit einem noch geräumigeren Innenraum punktete, war die große Stärke des Renault 25 sein leiser Motor. Generell hatten alle Konkurrenten während des Bauzeitraums ihre individuellen Vor- und Nachteile.