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Stärken
- zugstarker Heckund Allradantrieb
- optional mit luxuriöser Ausstattung
- erschwingliche Gebrauchtwagen
Schwächen
- eklatante Sicherheitsmängel
- umständlicher Einstieg im Fond
- laute und verschwenderische Motoren
Interessiert am Ford Aerostar
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Gute Gründe
- Der Ford Aerostar bietet insgesamt sieben Sitze und eine Menge Stauraum.
- Kraftvolle Motoren und ein Heckantrieb ermöglichen hohe Zuglasten.
- Viele Minivans verließen das Werk mit einer guten und komfortablen Ausstattung.
- Anstelle des familienfreundlichen Vans war auch ein Nutzfahrzeug mit großem Laderaum verfügbar.
Daten
Motorisierung
Der Ford Aerostar war insgesamt mit vier verschiedenen Motoren erhältlich. Die Kraftübertragung erfolgte serienmäßig über ein von Mazda produziertes Fünfgang-Schaltgetriebe. Alternativ gab es gegen Aufpreis eine Vier-Stufen-Automatik, die der Hersteller in den letzten Produktionsjahren durch eine Fünf-Stufen-Automatik ersetzte. Eine Besonderheit stellt dabei der serienmäßige Heckantrieb dar. Dieser ermöglicht es dem Minivan zusätzlich zur eigenen Ladekapazität, Anhänger mit einem Gewicht von bis zu 900 Kilogramm zu ziehen. Ab 1990 gab es zudem einen elektronisch gesteuerten Allradantrieb.
Unter den Aggregaten des Ford Aerostar gilt der kleine Lima-R4-Benziner mit einem Hubraum von 2,3 Liter als untermotorisiert. 102 PS und 169 Nm enttäuschten in der Leistung, was sich auch in den Verkaufszahlen niederschlug. Deshalb entfiel der Reihenmotor bereits 1987, nur ein Jahr nach der Einführung.
Ebenfalls nur von kurzer Dauer war der Cologne-V6-Motor mit 2,8 Liter Hubraum. Er stammt vom Ford Ranger und Bronco II und leistet 117 PS bei 203 Nm.
Nach nur wenigen Monaten ersetzte der populäre Vulcan-V6-Motor die in die Jahre gekommene Cologne-Maschine des Ford Aerostar. Das neue Aggregat mit 3,0 Liter Hubraum, 147 PS und einem maximalen Drehmoment von 224 Nm ging bis Produktionsende am häufigsten vom Band. Um von Null auf Tempo 100 zu beschleunigen, benötigt das Modell 11,9 Sekunden. Die Spitzengeschwindigkeit von 178 km/h erreicht er allerdings nur mit sehr lauter Anstrengung.
Im Jahr 1990 erschien zusammen mit dem Allradantrieb der neue Cologone-V6-Motor mit stolzen 4,0 Liter Hubraum. Das aus dem Ford Ranger und Explorer bekannte Aggregat generiert 162 PS, das maximale Drehmoment liegt bei 298 Nm an. Zusammen mit dem Allradantrieb braucht der Ford Aerostar in dieser Kombination 11,6 Sekunden, um von null auf 100 km/h zu beschleunigen. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt ebenfalls 178 km/h.
Auf 100 Kilometer verbraucht der Ford Aerostar zwischen zehn und 14 Liter Benzin.
Abmessungen
Der Ford Aerostar passt mit einer Länge von 4,44 Meter, einer Breite von 1,82 Meter und einer Höhe von 1,85 Meter in die meisten Garagen. Sein Radstand beläuft sich auf 3,02 Meter. Zudem erschien eine Langversion, die knapp 40 Zentimeter länger ist als das Basismodell. Der Radstand bleibt dabei unverändert.
Wie es sich für einen Minivan gehört, verfügt der Ford Aerostar über zwei normale Türen vorne und zwei Schiebetüren hinten. Während der Zustieg vorne und in die zweite Reihe leicht fällt, müssen Passagiere Geschick beweisen, wenn sie auf der hinteren Rückbank Platz finden wollen. Aufgrund des Heckantriebs ist die Kopffreiheit im Fond eingeschränkt. Nichtsdestoweniger ist das Raumangebot im Ford Aerostar durchaus gelungen.
Der Kofferraum ist klassentypisch recht klein und bietet nur bei umgeklappter zweiter und dritter Sitzreihe Platz zum Verstauen. Dann stehen etwa 3.964 Liter zur Verfügung. Als Lieferwagen steht etwas mehr Laderaum frei, der durch die seitlich öffnenden Hecktüren leicht zugänglich ist.
Daten und Abmessungen | Ford Aerostar |
---|---|
Bauzeit | 1985 – 1997 |
Länge, Breite, Höhe | 4,44 m x 1,82 m x 1,85 m |
Radstand | 3,02 m |
Kofferraumvolumen | 3.964 l (bei umgeklappten Sitzen) |
Leergewicht | 1.546 kg |
Zulässiges Gesamtgewicht | 1.921 kg |
Hubraum | 2.986 cm³ |
Drehmoment | 224 Nm |
Höchstgeschwindigkeit | 178 km/h |
Beschleunigung 0 auf 100 km/h | 11,9 s |
Tankvolumen | 64 l |
Verbrauch | 11,8 l/100 km |
CO2-Emissionen | k. A. |
Varianten
Der Ford Aerostar erschien in zwei Größen: normal und lang. In den meisten Fällen verkaufte sich das Fahrzeug als Minivan zur Personenbeförderung. Einige Modelle kamen jedoch auch als Lieferwagen ohne zweite und dritte Sitzreihe zu den Kunden.
Serienmäßig profitierte der Ford Aerostar von Annehmlichkeiten, die so sonst nur in einem Pkw vorzufinden waren. Die Basisversion nannte sich XL und ließ sich gegen Aufpreis um viele Extras erweitern, die in der höheren XT-Ausstattung inbegriffen waren. Den meisten Luxus und Komfort lieferte die Eddie-Bauer-Edition.
Optional waren alle Ausstattungslinien mit dem Sport-Paket rein optisch erweiterbar.
Preis
Ein neuer Ford Aerostar kostete als Basismodell rund 23.000 Dollar. Für höherklassige Ausstattungen waren zusätzlich etwa 1.000 bis 2.000 Dollar einzuplanen. In Deutschland erschien der Minivan nie.
Dementsprechend ist der Aerostar hierzulande unbekannt und auf dem Gebrauchtwagenmarkt selten gesehen. Falls sich ein Fahrzeug findet, sind Preise zwischen 500 und 2.000 Euro angemessen. Schließlich handelt es sich nicht um ein Sammelobjekt.
Design
Exterieur
Aus heutiger Sicht kann der Ford Aerostar optisch nicht mehr ganz überzeugen. Seinerzeit wurde er häufig zusammen mit dem Space Shuttle präsentiert. Mit ein wenig Fantasie ist die Front des Minivans mit dem des Raumschiffes zu vergleichen. Tatsächlich weist das Fahrzeug mit einem cw-Wert von 0,37 eine bessere Aerodynamik auf als zum Beispiel der damalige Sportwagen Ford Mustang SVO.
Im Laufe der Zeit erhielt der Aerostar mehrere Facelifts. Die meisten Änderungen betrafen dabei die Front, insbesondere den Kühlergrill. Dieser wandelte sein Äußeres vom silbernen Wabenmuster hin zu einem dunkelgrauen Querstreben-Design.
Eine Besonderheit des Exterieurs des Ford Aerostar stellt die Zweifarbenlackierung dar, die zuerst den XLT und später die Eddie-Bauer-Version kennzeichnete. Zudem waren 14- bis 16-Zoll-Leichtmetallfelgen Teil der höheren Ausstattungslinien. Das Sport-Paket erweiterte das Aussehen mit einem Frontspoiler, Schwellern und einem exklusiven SPORT-Logo.
Interieur
Der Innenraum des Ford Aerostar war seinerzeit sehr benutzerfreundlich und erinnerte stark an das Innere eines Pkw. Heute fällt diese Innovation weniger ins Gewicht, da mittlerweile selbst Nutzfahrzeuge über viele Annehmlichkeiten verfügen.
Die beliebte Basisversion XL kam am häufigsten zu den Kunden. Auch sie war mit verschiedenen, erschwinglichen Zusatzoptionen erhältlich. In der XLT-Linie sind unter anderem elektrische Fensterheber, getönte Scheiben, ein hochwertiges Radio mit Buchsen für Kopfhörer im Fond, Digitalanzeigen im Kombiinstrument sowie ein Becherhalter, ein Aschenbecher und ein Zigarettenanzünder inklusive.
Am exklusivsten istder Innenraum des Ford Aerostar in der Eddie-Bauer-Version ausgestattet. Sie bietet neben den oben genannten Features auch die Möglichkeit, die Rücksitze zu einem Bett zu falten. Auf Wunsch war eine Lederausstattung verfügbar.
Sicherheit
Weil der Ford Aerostar in Deutschland nie erschien, müssen internationale Sicherheitstests zur Bewertung herhalten. In den USA führt zum einen das Insurance Institute for Highway Safety (IIHS) und zum anderen die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) Sicherheitsstudien und Crashtests durch.
Bei dem IIHS-Test fällt der Minivan mit der schlechtesten Note „Poor“ durch, der NHTSA berichtet indes von insgesamt sechs großen Rückrufaktionen. Die Sicherheitsausstattung ist schlicht veraltet. Erst seit 1992 sind die Modelle mit einem Fahrer-Airbag ausgestattet. Darüber hinaus fehlen Kopfstützen in der zweiten und dritten Sitzreihe.
Alternativen
Während der Aerostar in Deutschland nie erschien, erreichte sein Nachfolger, der Ford Windstar, schließlich das europäische Festland. Mit an Bord ist ein starker 3,0-Liter-V6-Motor und eine volle Ausstattung inklusive Automatik-Getriebe. Dadurch ist der Fahrkomfort besonders hoch. Dem gegenüber steht nach wie vor ein sehr hoher Verbrauch von durchschnittlich 13,9 Liter. Außerdem gilt er als lang und unübersichtlich, was den Verkehr in der Stadt erschwert.
Eine weitere Alternative zum Ford Aerostar, bildet der Mitsubishi Space Gear, der einen ähnlich starken und durchzugskräftigen Motor liefert. Hinsichtlich der Sicherheit überzeugt er mit serienmäßigen Airbags für Fahrer und Beifahrer sowie einer soliden Karosserie. Zudem ist das Raumgefühl im optisch ansehnlichen Minivan mehr als großzügig. Im Gegenzug enttäuscht er in Kurven, weil er zu starkem Wanken neigt. Und auch der Verbrauch ist mit 13,5 l/100 km sehr hoch.