Fiat Brava

Gute Gründe

• Der Fiat Brava bietet mit seiner ausgewogenen Federung und gleichmäßig ansprechenden Lenkung ein gutes Fahrgefühl.
• Sein variabler Kofferraum lässt sich auf bis zu 1.165 Liter erweitern.
• Es stehen mehrere effiziente und leistungsfähige Benzin- und Dieselmotoren zur Verfügung.
• Gerade bei den höheren Ausstattungslinien ist die Serienausstattung des Fiat Brava sehr gut.
• Die stabile Rücksitzlehnenverankerung kommt Flexibilität, Komfort und Sicherheit zugute.

Daten

Motorisierung

Während seines Produktionszeitraums war der Fiat Brava mit unterschiedlichen Benzin- und Dieselmotoren erhältlich, wovon alle Vierzylinder mit 5-Gang-Schaltgetriebe und Vorderradantrieb sind. Die verschiedenen Motoren erbringen keine sportliche Leistung, was sich insbesondere an der Beschleunigungszeit zeigt. Keiner der verfügbaren Motoren erreicht eine Geschwindigkeit von 100 km/h in unter 10 Sekunden.

Unabhängig davon sind die Motoren keineswegs schlecht. Sie erbringen immer noch eine gute Leistung, womit sie sich auch für längere Fahrten auf der Autobahn eignen. Außerdem sind sie relativ effizient. Der Kraftstoffverbrauch der Benziner kommt in der Regel auf 8,0 bis 8,5 Liter auf 100 Kilometer, was für ein Fahrzeug dieser Zeit wirklich in Ordnung ist. Die Diesel sind sogar ziemlich sparsam. Zumindest der beste Diesel verbraucht gerade einmal 5,5 Liter auf 100 Kilometer.

Die technischen Daten im Überblick:

Abmessungen

Zu den Abmessungen des Fiat Brava braucht es eigentlich nicht viel zu sagen, denn diese sind – wie es sich für eine Kompaktklasse gehört – ziemlich kompakt. Trotzdem sind die Abmessungen mit dem Radstand von 2,54 Metern immer noch geräumig genug, um eine Familie unterzubringen. Zumal es sich beim Fiat Brava im Gegensatz zum Fiat Bravo um einen Fünfsitzer handelt und das Kofferraumvolumen für ein Fahrzeug seiner Klasse mehr als zufriedenstellend ist. Mit umgeklappter Rücksitzbank beträgt der Stauraum 1.165 Liter. Das ist genug für Einkäufe, Freizeitausrüstung oder Gepäck.

Im Stadtverkehr kommt der Fiat Brava mit seinen kompakten Abmessungen und seiner Wendigkeit gut zurecht. Vorteilhaft ist auch die ausgewogene Federung, die für ein angenehmes Fahrgefühl sorgt und Unebenheiten gut absorbiert. Wie hoch das Leergewicht ausfällt und die Handhabung in den Kurven beeinträchtigt, hängt von der Ausstattung ab. Da ein Gewicht von 1.254 Kilogramm selbst mit voller Ausstattung nicht überschritten wird, müssen sich Besitzer eines Fiat Brava keine Sorgen um ein übermäßiges Schwanken machen.

Die Abmessungen der Fiat Brava Modelle:

Varianten

Strenggenommen ist der Fiat Brava bereits eine eigenständige fünftürige Variante des Fiat Bravo. Damit überrascht es nicht, dass er ausschließlich als Kombilimousine verfügbar ist. Allerdings gibt es bei den Ausstattungsvarianten etwas Auswahl. Gebrauchte Fiat Brava folgender Ausstattungslinien sind verfügbar: S, SX, EL, ELX und HSX. Die höchste Ausstattungsstufe ist ELX. ELX verspricht eine sehr gute Serienausstattung mit Fahrassistenzsystemen, Multifunktionslenkrad und Sportsitzen. Ebenfalls interessant ist das Sondermodell HSX mit 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, Bodykit und Sportfahrwerk.

Preis

Aufgrund seiner Produktionszeit wurde der Fiat Brava sowohl in Deutsche Mark als auch Euro angeboten. In den Anfangsjahren hatte das Fahrzeug selbst in der höchsten Ausstattungslinie ELX und mit 1.8-16V-Motor einen Grundpreis von 32.167 Deutsche Mark, was verglichen mit ähnlichen Modellen von anderen Autobauern wie Audi, Mercedes-Benz oder Volkswagen verhältnismäßig niedrig war. Die Basisvariante 1,4 12V S mit einfachem Motor kostete sogar nur 23.442 Deutsche Mark. Hinzu kommt gerade bei den Dieseln ein geringer Kraftstoffverbrauch.

Da der Fiat Brava schon seit vielen Jahren nicht mehr produziert wird und sein Potenzial als Oldtimer mit Wertsteigerung gering ist, sind alte Fahrzeuge selbst mit sehr geringer Laufleistung bereits für um die 7.000 bis 8.000 Euro zu haben. Kann die Laufleistung etwas höher sein, sind 2.000 bis 3.000 Euro realistisch. Selbst Fiat Brava für unter 1.000 Euro sind auf dem Markt erhältlich. Bei diesen Fahrzeugen sollte man jedoch den Zustand sehr genau überprüfen, da sie fast immer den ein oder anderen Schaden haben.

Design

Exterieur

Der Fiat Brava hat einen sehr schmalen Kühlergrill mit dynamischer Frontschürze, kaum erkennbaren Öffnungen und schlitzartigen Scheinwerfern. Damit unterscheidet er sich nicht groß von anderen Kompaktklassen von Fiat. Bei der Heckgestaltung sieht es hingegen schon anders aus. Ein markantes Merkmal der Kombilimousine sind die großen Rückfenster, die sanft in die runde Heckklappe übergehen. Die Farbpalette des Fahrzeugs war bis 2001 sehr umfangreich. Zwar sind die meisten Gebrauchten in Uni-Lackierungen wie Schwarz, Silber oder Weiß erhältlich, aber vereinzelt finden sich einige Modelle in auffälligen Metallic-Lackierungen wie Smaragdgrün.

Interieur

Alle Sitzplätze im Interieur bieten einen guten Komfort mit großzügigem Platzgefühl. Problematisch ist im Grunde nur die Beinfreiheit im Fond, da diese für große Menschen nur bedingt ausreicht und bei langen Fahrten unangenehm sein kann. Ferner sind die Kopfstützen zu kurz. Die Ausstattung ist hingegen wirklich gut. Selbst bei der niedrigsten Ausstattungsvariante bietet der Fiat Brava immerhin elektrische Fensterheber, ein Radio und eine Zentralverriegelung. Wer sich für einen Fiat Brava ELX entscheidet, darf sich unter anderem über beheizte Sitze, diverse Fahrassistenzsysteme und eine Klimaautomatik freuen.

Die Instrumente am Fahrerplatz sind intuitiv bedienbar, leicht zugänglich und übersichtlich. Mit Servounterstützung lässt sich die Höhe des Lenkrads flexibel einstellen. Nur die Bedienung des Radios könnte einfacher sein. Dieser Punkt wurde von Fahrzeughaltern immer wieder kritisiert.

Sicherheit

Beim Vorgänger Fiat Tipo war die Sicherheit ein Thema, das für viel Kritik sorgte. Daher versuchte Fiat, dieses Problem durch eine verbesserte Sicherheitsausstattung beim Brava zu lösen. Obwohl das Fahrzeug gerade bei besseren Ausstattungslinien über einige nützliche Fahrassistenzsysteme verfügte und mehrere Airbags umfasste, gab es weiterhin merkliche Schwächen. In einem Test des Euro NCAP, bei dem der Fiat Brava nur zwei von fünf möglichen Sternen erhielt, wurde die Karosserie des Fahrzeugs mit ihren massiven Intrusionsproblemen kritisiert. Zwar war das Ergebnis nur knapp und es wäre fast ein dritter Stern erreicht worden, aber trotzdem schadete das Ergebnis des Crashtests dem Ruf des Fahrzeugs. Selbst die Auszeichnung zum Auto des Jahres 1996 konnte dem nur bedingt entgegenwirken.

Alternativen

Zwar ist der Fiat Stilo ebenfalls eine alte Kompaktklasse, die bereit seit 2008 nicht mehr produziert wird, aber wer eine etwas modernere und trotzdem preisgünstige Alternative zum Fiat Brava sucht, sollte sich das als Kombi oder Limousine verfügbare Fahrzeug anschauen. Im Grunde hat sich nicht allzu viel geändert, aber der Fiat Stilo weist einige Verbesserungen im Hinblick auf Fahrtverhalten, Komfortmerkmale und Sicherheitsausstattung auf. Kommt nur eine moderne Kompaktklasse infrage, gibt es mit Ford Focus, Toyota Corolla oder Volkswagen Golf ausreichend hochwertige Alternativen. Das einzige Gegenargument ist ihr deutlich höherer Preis.