Fiat 130 Coupe

Unter Anhängern der italienischen Automarke Fiat ist das Fiat 130 Coupé ein gefragter Gebrauchtwagen. Die Italiener führten den Zweitürer, der in der oberen Mittelkasse angesiedelt ist, im Jahr 1971 als Nachfolger für das Fiat 2300 S Coupé ein. Gebaut wurde der zukunftsweisende Wagen, von dessen Linienführung sich viele Hersteller beim Design ihrer Fahrzeuge inspirieren ließen, auf der Plattform der nur wenige Jahre zuvor eingeführten Fiat 130 Limousine. Für das Design des Fiat 130 Coupé zeichnete die italienische Design- und Karosserie-Schmiede Pininfarina verantwortlich. Im Gegensatz zur Limousine, die ein gänzlich anderes, oft auch als "schwülstig" oder "barock" bezeichnetes Design hatte und nicht zuletzt deshalb enttäuschende Verkaufszahlen vorwies, verlieh Pininfarina dem Fiat 130 Coupé ein zeitloses Design. Fahrzeuge, deren Design durch die Kreation der Italiener beeinflusst wurde, sind zum Beispiel der Cadillac Alanté und die zweite Generation des Ford Granada. Aber auch der Camargue von Rolls-Royce wurde von dem Fahrzeug aus Turin inspiriert, hatte aber auch mit Paolo Martin denselben Designer. Im Innenraum des Fiat 130 Coupé setzt sich die Designidee der klaren Linien ohne Schnörkel fort. So kommt das Cockpit ganz ohne überflüssige Verzierungen aus und bietet stattdessen klar strukturierte Funktionalität und hochwertige Materialien: einen weichen Teppich, edles Holz und weiche Ledersitze. Unter der Karosserie waren Limousine und Coupé weitgehend identisch. So verwendete Fiat bei beiden Fahrzeugen die gleiche Antriebstechnik und die gleiche Aufhängung. Das Coupé verfügte jedoch anfangs über exklusive Neuerungen, die erst einige Zeit später Einzug in die Limousine hielten. Eine davon war der V6-Motor des Coupés.

Um auf dem Markt für gebrauchte Autos ein Fiat 130 Coupé zu finden, benötigt man schon eine gute Portion Glück. Während der sechs Jahre, in denen der Zweitürer von Pininfarina gebaut wurde, wurden nur rund 4.500 Fahrzeuge an Kunden aus aller Welt ausgeliefert. Schätzungen zufolge sind davon nur noch wenige Hundert Fahrzeuge in einem fahrbaren Zustand erhalten geblieben, von denen wiederum nur einige Exemplare auf dem freien Markt für Gebrauchtwagen zum Kauf angeboten werden. Viele der Wagen landen in (Liebhaber-) Sammlungen. Allein schon deshalb ist in den nächsten Jahren bei den Exemplaren des Fiat 130 Coupé mit einer Wertsteigerung zu rechnen.

3,2-Liter-Aggregat war zuerst im Coupé verfügbar

Unter der Haube des Coupés arbeitet ein V6-Motor mit 3,2 Litern Hubraum und einer Leistung von 122 kW (165 PS). Das maximale Drehmoment liegt bei 249 Nm, das bei 3.400 Umdrehungen/min. voll zur Verfügung stehen. Fiat lieferte das Fiat 130 Coupé standardmäßig mit einer Dreigangautomatik von Borg Warner aus. Ein Schaltgetriebe gab es nur auf Nachfrage. Bei der Limousine, die ebenfalls den stärkeren Motor mit der Markteinführung des Coupés erhielt, war es genau andersherum. Hier gehörte das Schaltgetriebe ab Werk zur Ausstattung und die Automatik konnte alternativ gegen Aufpreis geordert werden. Das 3,2-Liter-Aggregat brachte es auf eine für die damalige Zeit respektable Höchstgeschwindigkeit von 195 km/h (190 km/h mit Automatik). Für den Sprint von 0 auf 100 km/h benötigte das Fiat 130 Coupé rund zwölf Sekunden. Der Verbrauch liegt bei 14 Liter Benzin auf 100 Kilometer.