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Erhält der Scuderia, wie die Entwicklungs- und Produktionsstätte des Unternehmens Ferrari S.p.A. von den Anhängern der Marke liebevoll nach ihrem ursprünglichen Firmennamen benannt wird, ein Fahrzeug zu der traditionellen Ziffer seiner Modellbezeichnung den Namenszusatz Ferrari Superamerica, sind Ferrari-Fans in der ganzen Welt voller Erwartung. Die ersten speziellen Sportwagen vom Typ Ferrari 340 trugen ab 1951 die Modellbezeichnung America. Darauf folgten in den Jahren 1952 der Ferrari 342 America und ein weiteres Jahr später der Ferrari 375 America. Als Design und Ausstattung dieser Modelle nochmals übertroffen wurden, griff man in Maranello zum Superlativ und gab 1955 dem Modell 410 den Zusatznamen Superamerica. Im Jahr 1959 folgte der Ferrari 400 Superamerica. An diese Tradition erinnerten sich im Jahr 2002 die Konstrukteure des Ferrari 575 und verliehen der exklusiven Version dieses Modells, das auch mit der Typbezeichnung Maranello und Barchetta Pininfarina hergestellt wird, erneut das Prädikat Ferrari Superamerica.
Was zeichnet einen Ferrari Superamerica aus?
Es gibt nur wenige sichere Anhaltspunkte, die für die Auszeichnung eines Ferrari als Superamerica sprechen. Dabei handelt es sich zum einen um die Exklusivität des Fahrzeugs. Die Verwendung der Typbezeichnung ist nicht an ein besonderes Fahrwerk oder eine spezielle Karosserieform gebunden. Im Idealfall verfügt ein Ferrari Superamerica über ein Ausstattungs- oder Designmerkmal, das es bis dahin nicht gibt. Ebenso wichtig ist aber das zweite Kriterium für diese Modellbezeichnung. Grundsätzlich verleiht Ferrari sie nur ihren stärksten und exklusivsten Fahrzeugen. Daraus ergibt sich ein drittes Merkmal, nämlich der Preis. Ein Ferrari Superamerica ist also außergewöhnlich schnell, kraftvoll und teuer.
Ferrari 410 Superamerica - der erste Superlativ nach dem Ferrari America
Der erste Ferrari Superamerica war im Jahr 1955 das Modell 410, das bis 1959 in drei Serien produziert wurde. Wie bei vielen Modellen griffen die Konstrukteure auch bei diesem Auto auf die Technik von professionellen Rennfahrzeugen und die Vorgängermodelle zurück. Der Ferrari 410 musste die Leistungen des Modells 375 America übertreffen, um ein Ferrari Superamerica zu sein. Daher wurde der ursprüngliche Hubraum des Zwölfzylinder-V-Motors von 4,5 Liter nochmals auf 4.962 ccm erhöht. Für die größeren Bohrmaße war auch ein größerer Abstand der Zylinder im Motor erforderlich. Mit drei Doppelvergasern vom Typ Weber 40DCF erreichte der Ferrari 410 Superamerica eine Leistung von 340 PS bei 6.000 Umdrehungen pro Minute. Das Fahrwerk erfuhr eine Verbreiterung der Spurweite und neue Schraubenfedern ersetzten die Querblattfeder im vorderen Bereich. Von der ersten Serie fertigte Ferrari 17 Stück in den Jahren 1955 und 1956. Sieben Fahrzeuge folgten in der zweiten Serie von 1956 bis 1957 und nochmals 12 Fahrzeuge in der dritten Serie 1958 und 1959. Dabei erfuhren die Fahrzeuge in jeder Serie einige Änderungen, insbesondere in der dritten Serie mit größeren Vergasern und einer höheren Leistung von 360 PS. Dabei handelte es sich um Coupés und Cabriolets der Designer Pininfarina, Ghia, Boano und Scaglietti.
Ferrari 400 Superamerica ab 1959
Direkt im Anschluss an den 410 Superamerica folgte 1959 das Modell Ferrari 400 Superamerica. Anders als bei den vorausgegangenen Modellen von Ferrari erfolgte die Bezeichnung dieses Modells nicht nach dem Hubraum eines Zylinders. Mit Hilfe von drei Weber-Vergasern erreichte der Ferrari 400 Superamerica mit einem Hubraum von 3.967 ccm 340 PS. Außergewöhnlich an diesem Modell war die Höchstgeschwindigkeit von 290 Stundenkilometern. Von diesem Modell verkaufte Ferrari in der ersten Serie 23 Fahrzeuge als Cabriolets und Coupés von Pininfarina sowie einen Spider und eine Berlinetta von Scaglietti und ein spezielles Sondercoupé. In der zweiten Serie wurden bis 1964 vier Cabriolets im Design von Pininfarina und 19 Aerodinamica-Coupés hergestellt.
Ferrari 575 Superamerica, das jüngste unter den Spitzenmodellen
Nach langer Pause seit der Entwicklung des letzten Ferrari Superamerica 1964 erinnert seit 2002 wieder ein Ferrari an die Serie der Ausnahmefahrzeuge: der Ferrari 575 Superamerica. Dem Zwölfzylinder-Konzept bleibt Ferrari mit diesem Auto treu, nicht aber den bisherigen Dimensionen. Der Motor des Ferrari 575 Superamerica erzeugt aus einem Hubraum von 5,7 Litern eine Leistung von 540 PS. Außergewöhnlich ist an diesem Auto auch die Karosserieform. Es handelt sich um ein Targa-Modell mit elektrisch betriebenem Dach und einem weiteren Superlativ, denn das Dach benötigt gerade einmal sieben Sekunden, um sich dezent auf den Kofferraum zu schieben. Doch auch bei schlechtem Wetter genießen Fahrer dieses Ferrari Superamerica ein gewisses Cabrio-Gefühl, denn es handelt sich um ein Glasdach; nicht aus einfachem Glas, sondern aus einem elektrochromatischem Material mit variabel einstellbarer Lichtdurchlässigkeit. Von 2002 bis 2006 wurden in Maranello gerade einmal 559 Modelle dieses Ferrari Superamerica hergestellt.