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Daewoo Leganza

Stärken

  • zeitloses Aussehen
  • umfangreiche Serienausstattung
  • günstig in der Anschaffung

Schwächen

  • mäßige Sicherheitsfunktionen
  • Motor nur in hohen Drehzahlen aktiv
  • niedrige Verarbeitungsqualität

Daewoo Leganza: Italienisches Design trifft südkoreanische Technik

Der Daewoo Leganza ist eine Limousine der Mittelklasse und lief zwischen 1997 und 2002 vom Band. Stardesigner Giorgetto Giugiaro entwarf das Design, während unter der Motorhaube südkoreanische Technik arbeitet. Weiterlesen

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Gute Gründe

  • Der Daewoo Leganza ist sehr gut geeignet für Fahrer, die eine zuverlässige Limousine suchen.
  • Wer dem italienischen Design etwas abgewinnen kann, der findet im Daewoo Leganza ein Auto mit Wohlfühlcharakter.
  • Ebenso ist der Daewoo Leganza gut geeignet für Pendler, die weite Strecken zurücklegen müssen, ohne viel zu beschleunigen.

Daten

Motorisierung

Insgesamt stehen drei Motoren für den Südkoreaner bereit. Sie unterteilen sich in drei Hubraumgrößen: von 1,8 über 2,0 bis 2,2 Liter. Die R4-Motoren sind serienmäßig in Verbindung mit einem 5-Gang-Schaltgetriebe verfügbar. Jedoch besitzt dieses lange Schaltwege und eine hakelige Führung. Alternativ stand eine aufpreispflichtige 4-Stufen-Automatik bereit. Alle Fahrzeuge weisen einen Frontantrieb auf.

In Deutschland ist der Daewoo Leganza nur mit einem 2,0-Liter-Benziner ausrüstbar gewesen. Dieser leistete zunächst 98 kW (133 PS) und ab 2000 93 kW (126 PS) bei sehr hohen 5.600 Touren. Auch das maximale Drehmoment von 184 und später 180 Newtonmeter erreicht der Daewoo Leganza erst bei 4.400 Umdrehungen die Minute. Bei der Beschleunigung von 0 auf 100 km/h benötigt das Fahrzeug etwa 10,2 Sekunden. Bei 206 km/h ist die Höchstgeschwindigkeit erreicht.

Nur der 2,2-Liter-Motor spricht mit 98 kW (133 PS) und später mit 100 kW (136 PS) etwas spontaner an. Bei 5.200 Touren erreicht das Aggregat seine maximale Leistung; bei 2.800 und 4.000 Umdrehungen die Minute steht das maximale Drehmoment von 200 und 191 Newtonmeter zur Verfügung. Um von 0 auf 100 km/h zu beschleunigen, vergehen 9,9 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit ist mit 207 km/h angegeben.

Das Schlusslicht bildet der kleine 1,8-Liter-Motor, der in drei Leistungsstufen zur Auswahl stand: 66, 70 und 85 kW (90, 95 und 115 PS). Ihre entsprechenden maximalen Drehmomente belaufen sich auf 131, 145 und 170 Newtonmeter bei relativ geringen Touren. Während die Beschleunigung von 0 auf 100 in 12,2 bis 13,5 Sekunden machbar ist, bleibt die Tachonadel bei 187 km/h stehen.

Auf dem Datenblatt verbrauchen die Fahrzeuge im Schnitt 7 Liter, im Test aber um die 10 Liter Benzin. Sie erfüllen zudem nur die Abgasnorm Euro 2. Der Daewoo Leganza zieht außerdem gebremste Anhänger mit einem Maximalgewicht von 1.200 Kilogramm.

Abmessungen

Mit einer Länge von 4,67 Meter, einer Breite von 1,78 Meter und einer Höhe von 1,44 Meter entspricht der Daewoo Leganza in etwa den Dimensionen eines VW Passats. Sein Radstand von 2,67 Meter lässt allerdings schon erahnen, dass es im Innenraum nicht besonders geräumig zugeht.

Der Fünfsitzer bietet zwar für Erwachsene einen angemessenen Bewegungsfreiraum, der bei voller Besetzung allerdings arg eingeschränkt ist. Überdies erfüllt der Viertürer nicht die europäischen Ansprüche an die Kopffreiheit.

Gleichzeitig kann der Kofferraum mit 400 Liter für die Mittelklasse nicht überzeugen. Die Rücksitzbank ist jedoch serienmäßig asymmetrisch umklappbar, wodurch das Volumen auf 970 Liter erweiterbar ist.

Daten und Abmessungen Daewoo Leganza
Bauzeit 1997 – 2002
Länge, Breite, Höhe 4,67 m x 1,78 m x 1,44 m
Radstand 2,67 m
Kofferraumvolumen 400 l / 970 l
Leergewicht 1.400 kg
Zulässiges Gesamtgewicht 1.830 kg
Hubraum 1.998 cm³
Drehmoment 180 Nm
Höchstgeschwindigkeit 206 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h 10,2 s
Tankvolumen 65 l
Verbrauch 9,2 l/100 km
CO2-Emissionen 240 g/km

Varianten

Der Daewoo Leganza ist nur als Limousine erhältlich, ist aber mit einer von zwei Ausstattungslinien bestellbar gewesen. Unter dem Namen SX ist das Einstiegsmodell bekannt, die höhere Stufe nannte sich CDX. Für den alltäglichen Gebrauch stellt sich die Basisversion als ausreichend heraus.

In Russland ist der Daewoo Leganza von der Schwestermarke Doninwest mit dem Namen Kondor vom Band gelaufen.

Preis

Ein neuer Daewoo Leganza CDX kostete 39.990 Mark (etwa 19.990 Euro). Damit hatte der Südkoreaner im Vergleich zu einem VW Passat mit ähnlicher Ausstattung einen Preisvorteil von rund 7.500 Mark. Die Basisversion ist noch einmal ein gutes Stück günstiger gewesen.

Auf dem Gebrauchtwagenmarkt ist der Daewoo Leganza ein seltenes Fundstück. Aufgrund der Langlebigkeit des Motors spricht nur der hohe Verbrauch gegen ihn. Gepflegte Gebrauchte kosten zwischen 2.000 und 5.000 Euro.

Design

Exterieur

Das Designerteam von Italdesign zeigt sich verantwortlich für das Karosseriestyling des Daewoo Leganza. Ursprünglich ist die Marke Jaguar der Wunschkandidat für die Umsetzung des Konzepts gewesen, die jedoch ablehnte. Die Südkoreaner nutzten die Gelegenheit und holten sich mit Giorgetto Giugiaro einen Stardesigner an Bord.

Der Leganza gilt bis heute als schönstes Auto von Daewoo. Abgerundete Scheinwerfer zeichnen zusammen mit den geschwungenen Linien die Limousine aus. Damit reiht sich der Leganza in die damals vorherrschende Bio-Design-Ära ein. Denn auch hinten finden sich abgerundete Rücklichter an den Flanken wieder. Durch den Einsatz von Chrom am Kühlergrill und am Kofferraum wirkt das Auto edel.

In der CDX-Version runden Leichtmetallräder den lebendigen Gesamteindruck ab. Gegen Aufpreis sind zudem Metallic-Lackierungen und ein Glasschiebe-Hubdach verfügbar gewesen.

Interieur

Im Innenraum schmälert die billige Materialauswahl und die minderwertige Verarbeitung die Wohlfühlatmosphäre. So stört zum Beispiel die glänzende Oberfläche des Cockpits und wackelig eingesetzte Teile wie die Knöpfe am Lenkrad. Außerdem sind die Fahrgeräusche im Inneren hörbar; das mitunter unangenehme Knarzen der Plastikelemente ist auch bei langsamen Geschwindigkeiten wahrnehmbar. Ansonsten ist der Daewoo Leganza bereits in der Basisversion sehr gut ausgestattet.

Das Armaturenbrett mag wie das Äußere eigenwillig gezeichnet sein, lässt sich aber gut überblicken und leicht bedienen. Nur die Sitze entsprechen wie die Höhe im Innenraum nicht den europäischen Anforderungen. Für einige Menschen sind sie schlicht zu klein.

Zur Serienausstattung zählen unter anderem Klimaanlage, Zentralverriegelung, Elektrische Fensterheber (vorne und hinten) und sämtliche Sicherheitsfunktionen.

In der CDX-Ausstattungslinie erweitern eine Klimaautomatik, ein Lederlenkrad, eine elektrische Fahrersitzverstellung und elegante Holzeinlagen sowie eine moderne Alarmanlage den Innenraum. Gegen Aufpreis gab es Lederpolster und ein Tempomat.

Sicherheit

Hinsichtlich der Sicherheit kann der Daewoo Leganza nicht zu hundert Prozent überzeugen. Zur Ausstattung zählen ein Fahrer- und Beifahrerairbag, serienmäßig höhenverstellbare Kopfstützen sowie ABS. Allerdings sind die seinerzeit weit verbreiteten Seitenairbags beim Südkoreaner nicht verarbeitet gewesen. Dementsprechend schneidet die Limousine beim Crashtest des Euro NCAP mit zwei beziehungsweise drei von fünf Sternen ab. Einen Punkt Abzug gab es aufgrund des fehlenden Seitenairbags. Bei Unfällen ist der Torso einem hohen Verletzungsrisiko ausgesetzt. Auch die Fußgängersicherheit erhielt nur eine Bewertung von zwei von vier Sternen.

Alternativen

Auf den Leganza folgte der Daewoo Evanda. Später ist das Fahrzeug auch als Chevrolet Evanda bekannt. Bei der Limousine ist wieder der italienische Designer Giugiaro am Werk gewesen. Dieses Mal fiel der Innenraum jedoch viel geräumiger aus. Die Serienausstattung bleibt aber wie gewohnt üppig. Trotz der Verbesserungen muss der Evanda Kritik hinsichtlich seiner Verarbeitung und seines hohen Verbrauchs einstecken.

Der VW Passat ist der Mittelklasse-König unter den Limousinen und Kombis. Seine sehr guten Fahreigenschaften kombinieren sich hervorragend mit dem angenehmen Komfort und der einfachen Bedienung. Neuere Modelle profitieren außerdem von Assistenzsystemen, die die Sicherheit verbessern. Ein sehr hoher Anschaffungspreis – neu wie gebraucht – lassen Zweifel aufkommen. Weitere Nachteile sind die eingeschränkte Kofferraumzugänglichkeit und die schlechte Übersicht nach hinten.

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