Dacia Solenza

Gute Gründe

• Nicht nur aufgrund des Alters, sondern auch wegen seiner minimalen Ausstattung ist der Dacia Solenza für genügsame Fahrer geeignet.
• Für Personen, die nicht mehr als 1.000 Euro für ein Auto ausgeben möchten, bietet der Dacia Solenza eine gute Option.
• Aufgrund seines Alters und der verbauten Technik lohnt sich der Dacia Solenza auch für Schrauber.

Daten

Motorisierung

Der Dacia Solenza ist wahlweise mit einem von zwei Motoren erhältlich gewesen. Allerdings ist bei beiden ein Vorderradantrieb sowie ein 5-Gang-Schaltgetriebe ohne Alternative gegeben.

Auf 1,4 Liter Hubraum erzeugt der kleinere Ottomotor 75 PS bei 5.250 Umdrehungen die Minute. Sein maximales Drehmoment von 114 Newtonmeter erreicht das Aggregat schon bei 2.800 Touren. Die geringe Leistung genügt, um das Leichtgewicht in 13,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h zu beschleunigen. Bei 165 km/h kommt das Auto auf seine Höchstgeschwindigkeit. Für zügige Autobahnfahrten ist der Rumäne also nur bedingt geeignet, da er bei hoher Geschwindigkeit zudem sehr laut und rumpelig arbeitet.

Im Jahr 2004 erschien der Solenza mit dem in Westeuropa bekannten 1,9-Liter-Dieselmotor von Renault. Der Selbstzünder erzeugt 63 PS bei 4.500 Umdrehungen die Minute. Hinsichtlich des maximalen Drehmoments überragt der Diesel den kleineren Benziner mit 120 Newtonmeter bei 2.250 Touren. Im Gegenzug liegt die Höchstgeschwindigkeit nur bei 155 km/h, während die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h ganze 16,9 Sekunden dauert.

Auf 100 Kilometer verbraucht der Benziner kombiniert etwa 6,7 Liter, der Diesel allerdings nur 4,7 Liter. Nur die Fahrzeuge, welche mit dem Benziner Ottomotor ausgestattet sind, erfüllen die Abgasnorm Euro 2.

Abmessungen

Der Dacia Solenza zählt zur Kompaktklasse und verfügt über ein angedeutetes Stufenheck mit Heckklappe. In der Länge misst der Viertürer 4,08 Meter, in der Breite 1,67 Meter und in der Höhe 1,38 Meter. Dadurch ergeben sich angenehme Innenraummaße, die von dem kleinen Radstand von 2,48 Meter wiederum eingeschränkt sind. Obwohl fünf Sitze gegeben sind, finden effektiv nur vier Personen Platz im Dacia Solenza. Der Fond ist für Erwachsene auf Dauer ungemütlich.

Dafür fasst der Kofferraum mit 370 Liter Volumen verhältnismäßig viel Stauraum. Durch die serienmäßige Umklappfunktion der Rücksitze kann sich der Stauraum auf 835 Liter erweitern.

Eine Stärke des Solenza ist sein Federgewicht von unter 1.000 Kilogramm und die erlaubte Zuladung von 450 Kilogramm. Das reduziert zum einen den Spritverbrauch und verbessert zum anderen das Handling.

Varianten

Der Dacia Solenza kam nur als Sedan auf den Markt. Käufer konnten sich allerdings für mehrere Ausstattungslinien und Extras entscheiden. Das Basismodell ist jedoch eher schlecht ausgestattet. Es fehlt zum Beispiel ein Radio, elektrische Fensterheber und eine Klimaanlage. Diese Komfortfunktionen treten erst in der höchsten Ausstattungslinie in Erscheinung.

Preis

Ein neuer Dacia Solenza kostete seinerzeit rund 5.000 Euro. Damit bediente der rumänische Autohersteller das unterste Preissegment im Markt. Die angestrebten Absatzregionen waren Osteuropa, Afrika und Südamerika. In Deutschland ist der Kompaktwagen nie erschienen.

Dementsprechend fällt das Angebot auf dem Gebrauchtwagenmarkt aus. Die meisten Fahrzeuge, die zu finden sind, befinden sich im Ausland. Dazu zählen vor allem Polen, Tschechien, Serbien und Rumänien. Ein gebrauchter Solenza ist sehr günstig und kostet unter 1.000 Euro.

Design

Exterieur

Der Dacia Solenza zeichnet sich durch sein kantiges Design aus. Eckige Scheinwerfer, die in Richtung Flügel-Kühlergrill schmaler sind, liegen in der flachen Front des Kompaktwagens. Bei der Topausstattung setzen zwei runde Nebelscheinwerfer neben dem Kennzeichen optische Akzente.

Seitlich ist die Kastenform deutlich zu erkennen, die die breite schwarze Kunststoffleiste nochmals unterstreicht. Außerdem fällt das stark abfallende Heck auf. Von hinten ist der Solenza anhand der dreieckigen Rücklichter gut erkennbar. Das Topmodell ist mit Leichtmetallrädern und einem kleinen Spoiler auf der Heckklappe ausgestattet. Obendrein sind die Stoßstangen teilweise in der Wagenfarbe lackiert.

Interieur

Der Dacia Solenza kann im Inneren eher weniger überzeugen. Besonders das Basismodell kann keinerlei Komfort- oder Entertainmentfunktionen vorweisen. Erst in den oberen Ausstattungslinien kamen unter anderem eine Klimaanlage, ein Radio mit CD-Stereo und elektrische Fensterheber dazu.

Selbst die beste Ausstattungslinie kann die schlechte Verarbeitung und das billige Material nicht verheimlichen. Hartes, nicht unterfüttertes Plastik zieht sich durch den gesamten Innenraum.

Auffällig ist zudem, wie das Kombiinstrument weit über das große, schlichte Lenkrad hinweg in die Mitte reicht. Dort befindet sich die Bedienung für das Audiosystem. Die Türen stellen eine weitere Besonderheit dar. Sind sie geschlossen, berühren sie die Sitze. Dadurch kann es schnell zu einem unkomfortabel, eingeengt Gefühl kommen. Billiger Stoffbezug auf den Sitzen trägt zum unangenehmen Aufenthalt bei.

Sicherheit

Es gibt keine zuverlässigen Daten hinsichtlich der Sicherheit für den Dacia Solenza. Weder der ADAC noch das Euro NCAP haben den Rumänen getestet. Es ist somit nur möglich, die bloße Ausstattung zur Bewertung heranzuziehen.

Während das Basismodell nur mit ABS und Sicherheitsgurten ausgestattet ist, steht beim Topmodell zudem ein Fahrerairbag zur Verfügung. Außerdem sind in der höchsten Ausstattungslinie Nebelscheinwerfer inbegriffen.

Im Vergleich zu westeuropäischen Autos, die zwischen 2003 und 2005 erschienen sind, enttäuscht der Solenza in der Sicherheit.

Alternativen

Während die Produktion des Dacia Solenza nur zwei Jahre dauerte, läuft der Nachfolger Dacia Logan noch heute vom Band. Optisch und technisch näherte sich das Fahrzeug dem Renault Mégane an. Gleich geblieben sind hingegen der niedrige Kaufpreis und die schlechte Sicherheitsausstattung. Beim Test des Euro NCAPs schneidet der Klein- und Kompaktwagen mit nur zwei oder drei von fünf Sternen ab. Eine unterdurchschnittliche Verarbeitung der Karosserie trübt zudem den Komfortfaktor.

Ebenfalls eine Alternative für Pragmatiker ist der Lada Priora. Das russische Auto bietet der Familie alles, was sie im Alltag benötigt. Außerdem sind die Preise mit denen des Dacias vergleichbar. Im Gegensatz zum Solenza ist das Fahrverhalten beim Priora angenehmer und das Preis-Leistungs-Verhältnis ist aufgrund der umfangreicheren Ausstattung und der stärkeren Motoren besser.