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Borgward Isabella

Stärken

  • Kultauto der Fünfziger mit Liebhaberwert
  • Fahrleistungen auch nach heutigen Maßstäben sehr gut
  • Moderater Benzinverbrauch

Schwächen

  • Modell anfangs mit technischen Mängeln
  • Ersatzteile teilweise schwer zu bekommen
  • Manche Modelle unsachgemäß restauriert

Borgward Isabella im Überblick

Finde hier einen umfassenden Überblick über das Auto Borgward Isabella, einschließlich Details über die wichtigsten Merkmale, Motorisierung, Ausstattung und weitere nützliche Informationen rund um das Automodell. Weiterlesen

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Borgward Isabella: automobile Ikone der Wirtschaftswunderzeit

Der Borgward Isabella ist ein PKW der gehobenen Mittelklasse, der von 1954 bis 1961 von der Carl F. W. Borgward G.m.b.H. in Bremen-Sebaldsbrück gebaut wurde. Durch sein harmonisches Design wurde die „Isabella“ zu einer automobilen Ikone, für die heute hohe Liebhaberpreise gezahlt werden.

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Gute Gründe

  • Der Borgward Isabella gilt durch das harmonische Design als eines der schönsten Autos, die jemals in Deutschland gebaut wurden.
  • Durch die hohe Wertbeständigkeit kann eine gut erhaltene Isabella sogar als Wertanlage dienen.
  • Die Standardexemplare in einfacher Ausführung sind relativ günstig zu haben und erlauben einen niedrigschwelligen Einstieg für Sammler.
  • Die verlässlichen Fahrleistungen machen den Borgward Isabella sehr alltagstauglich.

Technische Daten

Motorisierung

Das Modell war ursprünglich in der Fahrzeugpalette der Borgward-Werke in der oberen Mittelklasse angesiedelt und ersetzte das seit 1949 produzierte Vorgängermodell Borgward Hansa 1500. Auch die Neuentwicklung wurde 1954 zunächst unter dem Namen Hansa 1500 vorgestellt, erst ab 1957 hieß das Modell „Isabella“. Die Isabella wurde technisch völlig neu entwickelt und hatte mit dem Vorgänger Hansa 1500 relativ wenig gemein. So gab es erstmals eine selbsttragende Karosserie und Schraubenfedern anstelle der alten Blattfedern.

Als Standardmotorisierung wurde ein wassergekühlter Benzinmotor mit vier Zylindern und 44 kW (60 PS) verwendet. Nach den Maßstäben dieser Zeit war das Fahrzeug damit sehr gut motorisiert und deutlich stärker und schneller als die meisten Konkurrenzmodelle. 1955 wurde die Isabella TS dann mit 55 kW (75 PS) vorgestellt. Das waren Leistungswerte, die zur damaligen Zeit nur Sportwagen aufweisen konnten und die für eine Limousine eher ungewöhnlich waren. Die Coupéversion der Isabella wurde serienmäßig mit der TS-Motorisierung gebaut.

Die meisten Modelle haben ein synchronisiertes Vierganggetriebe mit Lenkradschaltung. Die TS-Version war optional mit der Automatikschaltung „Hansamatic“ erhältlich. Alle Modelle verfügen über einen Hinterradantrieb und Trommelbremsen.

Die Höchstgeschwindigkeit liegt in der Standardmotorisierung bei 135 km/h, in der Version TS bei 150 km/h, die Beschleunigung von 0 bis 100 km/h liegt bei 25 bzw. 19 Sekunden. Der Kraftstoffverbrauch liegt bei 8-10 l/100 km. Das Modell mit Standardmotorisierung kommt mit Normalbenzin aus, die TS-Variante benötigt Superbenzin.

Abmessungen

Bauzeit 1954-1961
Länge, Breite, Höhe 4,39 m x 1,70 m x 1,48 mm
Radstand 2,60 m
Kofferraumvolumen 320 l
Leergewicht 1075 kg
Zulässiges Gesamtgewicht 1420 kg
Hubraum 1,5 l
Drehmoment 108 Nm bei 2400 U/min
Höchstgeschwindigkeit 130 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h 25 s
Tankvolumen 46 l
Verbrauch 9,1 l/100km
CO2-Emissionen k.A.

Varianten

Der Borgward Isabella war in Deutschland ab Werk in drei Karosserievarianten erhältlich: als Stufenhecklimousine, als Kombi mit steilem Heck sowie als Coupé. Alle drei Varianten, auch Limousine und Kombi, verfügen über nur zwei seitliche Türen. Viertürige Varianten gab es nicht. Ursprünglich wurden nur die Limousine und der Kombi angeboten. Erst 1957 wurde die Coupévariante vorgestellt, von der insgesamt nur rund 10.000 Stück hergestellt wurden, also nur fünf Prozent aller Fahrzeuge dieses Typs. Das Coupé war um 12 cm niedriger als die Limousine und begeisterte durch seine schlanke, sportliche Form.

Eine Cabriovariante wurde von Borgward nicht angeboten. Das Karosseriebauunternehmen Deutsch in Köln baute aber die Isabella in Kleinserie zu einem Cabriolet um. Da dafür umfangreiche Eingriffe in die Karosserie nötig waren, war das Cabrio mit 9950,00 DM sehr teuer. Von dieser Version sind heute nur noch wenige Exemplare erhalten. Auch die Coupéversion wurde von Karl Deutsch zu einem Cabrio umgebaut. Diese exklusiven Coupé-Cabriolets waren mit Preisen zwischen 15.600 und 17.000 DM ebenfalls mit hohen Anschaffungskosten verbunden und entsprechend selten. Nur rund 9500 Exemplare wurden schlussendlich gebaut. Exklusiv für den US-Markt wurde zudem eine Pickup-Variante hergestellt.

Preis

Der Borgward Isabella war in den Fünfziger Jahren ein begehrtes und schnelles Modell der oberen Mittelklasse, nicht billig, aber erschwinglich. Mit diesem Modell traf der Bremer Tüftler Carl Borgward den Nerv der Zeit und ließ die etablierte Konkurrenz blass und bieder aussehen. Auch auf dem US-Markt kam die Isabella gut an, Borgward verkaufte hier zeitweise mehr Autos als Mercedes. Obwohl das Modell anfangs einige technische Mängel aufwies, war es von Beginn an ein Publikumserfolg, der großes Aufsehen erregte. Die Isabella wurde (alle Karosserievarianten zusammengerechnet) 202.862 Mal gebaut und war damit das erfolgreichste Modell der Borgward-Werke aller Zeiten. Allerdings konnte dieser Erfolg den Konkurs im Jahr 1961 nicht verhindern, der das Ende der Marke Borgward besiegelte. Der Schönheit aus Bremen war damit, trotz ihrer Beliebtheit, ein frühes Ende beschieden. Ein Nachfolgemodell gab es nie.

Der Neupreis der Limousine lag 1955 bei 7265 DM. Damit war sie etwas teuer als Konkurrenzmodelle wie Ford 12M oder Opel Rekord, aber deutlich günstiger als ein Mercedes. Der Kombi kostete 7.565 DM, die TS-Variante 8.240 DM. Das von der Karl Deutsch GmbH in Köln umgebaute Cabriolet kostete 9.950 DM.

Mit einer produzierten Stückzahl von über 200.000 war der Borgward Isabella zu seiner Zeit kein wirklich exklusives Fahrzeug. Daher sind häufig hergestellte Varianten auf dem Gebrauchtmarkt zu erschwinglichen Preisen zu haben. Gut erhaltene Limousinen werden bereits zu Preise von 10.000 bis 20.000 Euro gehandelt. Die Kombivariante ist zwar seltener, aber weniger begehrt und daher meist nicht wesentlich teurer als die Limousine. Deutlich höhere Preise erzielen die begehrte Coupéform, sowie die seltenen Cabriolets. Perfekt restaurierte Coupés kosten bis zu 40.000 Euro. Besonders seltene Exemplare wie das Coupé-Cabriolet werden manchmal sogar für um die 100.000 Euro angeboten.

Nicht alle heute verfügbaren Exemplare dieses Modells sind in gutem Zustand. Vor allem Rost und unsachgemäße Restaurierungen werden von Kennern als Probleme genannt. Auch die Suche nach Ersatzteilen kann mitunter zeitaufwendig und teuer sein.

Design

Exterieur

Das ikonische Design wurde von Carl F. W. Borgward selbst entworfen – Designabteilungen wie heute gab es damals noch nicht. Das TS-Modell ist äußerlich an einem entsprechenden Schriftzug, sowie an den Parkleuchten an den vorderen Kotflügeln erkennbar. Die Coupéversion war ab 1959 auf Wunsch mit aufgesetzten Heckflossen und mit integrierten Blinkern erhältlich.

Die Heckklappe des Kombimodells war in den ersten Versionen links angeschlagen und öffnete sich damit seitlich. Später wurde sie aus praktischen Gründen durch eine nach oben öffnende Heckklappe ersetzt.

Interieur

Das Cockpit der Isabella war anfangs mit klassischen Rundinstrumenten ausgestattet. Das zeitlich typische dünne Lenkrad war bei allen Varianten elfenbeinweiß. Ab 1958 wurde anstelle des runden Tachometers ein Band Tachometer eingebaut. Das Lenkrad wurde mit einem innenliegenden Chromring verziert. Im letzten Baujahr, 1961, wurden wieder Rundinstrumente eingeführt.

Sicherheit

Die Borgward Isabella wurde in einer Zeit entwickelt, als für Fahrzeugsicherheit noch völlig andere Maßstäbe galten als heute. So waren weder Sicherheitsgurte noch Kopfstützen vorhanden. Nach heutigen Kriterien handelt es sich also um ein sehr nicht verkehrssicheres Fahrzeug. Sicherheitsgurte und Kopfstützen können allerdings problemlos nachgerüstet werden. Viele Kenner lehnen dies allerdings ab und verzichten auf eine solche Umrüstung, da diese nicht dem Originalzustand entspricht.

Alternativen

Das Modell ist ein klassisches Liebhaberfahrzeug und kein Gebrauchsgegenstand. Als Alternativen kommen daher vor allem Mittelklassemodelle derselben Epoche in Frage: Etwa der Ford 12M oder der Opel Rekord, die auch seinerzeit die gängigen Konkurrenzmodelle waren. Die Coupéform ist für Klassikliebhaber eine Alternative zum Mercedes 190 SL und 300 SL.

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