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Wenn es um individuelle Umbauten ging, gab es in Nordamerika allerdings unkonventionellere Möglichkeiten, wie sie früh bei Motorrädern und später auch bei Pkw genutzt wurden. Und so waren es auch amerikanische Konstrukteure, die etwa auf Basis gebrauchter VW Käfer Fun Cars bastelten und damit Fans dieser Buggy genannten Fahrzeuge auch in anderen Ländern inspirierten. Speziell zum Fahren im tiefen Sand ausgelegte Buggys konnten sogar bei Rennen in steiler Dünenlandschaft zum Einsatz kommen. Mit der entsprechenden Technik versehen waren die mit offener Karosserie und Überrollbügel gefertigten Spaßmobile in den 1960er und 70er Jahren jedoch auch auf den Straßen zu sehen. Der US-Modeerscheinung folgten kurze Zeit selbst große europäische Hersteller, die mit eigenen Modellen in dieser Nische präsent sein wollten. Als Gebrauchtwagen überlebten nur wenige Buggys. Doch der britische Kleinserienhersteller Ariel entdeckte die Tradition neu, als er 2015 mit dem Nomad eine Mischung aus Buggy und Sportwagen an den Start schickte.
Die Idee für den Nomad kommt vom Sportwagenkonzept des Ariel Atom
Mit dem Ariel Atom hatten die Briten bereits Ende der 1990er Jahre gezeigt, mit welchem Konzept sie sich als Kleinserienhersteller auf den Märkten etablieren wollten: Nahezu völliger Verzicht auf Karosserieelemente und stattdessen ein unverkleideter Rohrrahmen. Dazu gab es den Atom mit Ausstattungsoptionen für die Straßenzulassung in einigen Ländern. Die extremen Beschleunigungswerte machten den Atom jedoch vom Wesen her zu einem Gerät, das auf eher den Rennstrecken zu Hause war. Dazu passte es, dass das Premierenmodell von Ariel trotz seiner Anlage als Zweisitzer optisch durchaus als Wagen der Formel 1 durchgehen konnte. Zugleich lieferte der mit einer spitz zulaufenden Motorabdeckung realisierte Sportwagen mit seinem Konzept die Konstruktionsideen für die neue Generation von Buggys, die das Ariel-Programm unter dem Namen Nomad ergänzten.
Ariel lässt den Nomad im Stil der 60er Jahre Dünenbuggys auftreten
Sichtbarer Rohrrahmen mit Überrollkäfig, freiliegende Elemente wie die farblich absetzten Dämpfer, Spurstangen oder Radaufhängungen, kompakte Deckel für Front und Heck, mit diesem Auftritt verwies der Nomad optisch und namentlich auf seine Nähe zu den Dünenbuggys der 60er Jahre. Dabei verstand es sich, dass die Konstrukteure bei Ariel weitgehend auch auf den Innenausbau verzichteten. Die aus Karbonfasern hergestellten Sitze für die mit Mehrpunktgurten im Rallyestil gesicherten Fahrer und Beifahrer sowie das Cockpit mit seinen auf das Wesentliche beschränkten Instrumenten waren auf Wetterfestigkeit ausgelegt. Auf Komfortfeatures verzichtete Ariel beim Nomad dennoch nicht: So gab es in dem Buggy Bluetooth-Verbindungsstellen, Zigarettenanzünder, GPS und eine beheizte Windschutzscheibe, die die Insassen des Nomad vor Staub und Schmutz schützte. Hintergrund für diese Ausstattungsideen: Der Ariel Buggy sollte sich zwar vor allem im Terrain und mit der entsprechenden Bereifung sogar im tiefen Sand gut zurechtkommen. Doch zugleich sah der britische Hersteller im Nomad auch ein Fahrzeug, das durchaus auch im Straßenverkehr genutzt werden konnte.
Sonderoptionen für die von Ariel gebauten Nomad mit Straßenzulassung
Aufgrund seiner Konstruktion konnte der Buggy natürlich erst abseits der befestigten Wege und im schweren Gelände seinen Charakter als Fun Car voll unter Beweis stellen. Und genau das suggerierte letztlich bereits der Name des Modells, der Erinnerungen an die Wüstennomaden Afrikas wecken sollte. In einigen Ländern jedoch war der Offroader von Ariel auch mit einer Zulassung für die Straße zu haben. Deshalb lieferte Ariel den Kunden ihren Nomad mit den vorgeschriebenen Beleuchtungsinstallationen, Tagfahrlicht, Hupe und Schmutzfängern über den Reifen aus. Zusätzlich gab es ein Road Pack genanntes Ausstattungspaket, das LED-Lichter, Nebelleuchte und einen herkömmlichen Dreiwege-Katalysator umfasste. Entsprechend der unterschiedlichen Nutzung und Ausstattung gab es den Nomad wahlweise mit Straßenbereifung, Geländereifen oder mit Pneus, deren Profil für den Einsatz bei Rallyes und Dünenrennen angepasst war. Farbliche Individualisierungsmöglichkeiten beschränkten sich mangels einer Karosserie auf bunt lackierte Rohrrahmen anstelle der sonst serienmäßig in schwarzer Farbe ausgelieferten Konstruktion.
Die Nomad von Ariel werden von Honda VTEC-Vierzylindern angetrieben
Sitzschalen und Cockpitverkleidung aus Karbon, Tankbehälter aus Aluminium, auch im Detail sparte Ariel beim Nomad am Gewicht. Mit gut 670 Kilogramm Leergewicht konnte der Buggy da mit den puristischen britischen Roadstern der Frühzeit mithalten. Und auch deren gerühmte Antrittsstärke sollte das Ariel-Modell kennzeichnen: Die Briten verbauten im Nomad einen VTEC-Motor mit vier Zylindern von Honda. Kombiniert war das aus dem Leichtbaumaterial Aluminium gegossene Aggregat mit einer Sechsgangschaltung. Mit dem 2,4 Liter Triebwerk des japanischen Herstellers schaffte es der Nomad in gut 3,4 Sekunden aus dem Stand zur Marke von 100 Stundenkilometern. In der Spitze beschleunigte der Buggy vom Ariel auf rund 200 km/h. Das war für das nahezu komplett unverkleidete Modell im Vergleich zu den wenigstens mit einer halbwegs vollständigen Seitenkarosserie ausgestatteten Buggys der 60er Jahre ein Spitzenwert in dieser Fahrzeugklasse.