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Als sich der motorisierte Individualverkehr in den 1950er Jahren in Europa zu entwickeln begann, war das Motorrad für viele Verkehrsteilnehmer der Einstieg ins mobile Leben. Heute wird das Motorrad oft nur noch als Zweitfahrzeug in der schönen Jahreszeit genutzt und seltener für weite Strecken. Mit der Nutzungsänderung zum Freizeit- und Hobbyfahrzeug entstand zugleich der Bedarf nach einem Transportmittel, mit dem das Motorrad mit dem eigenen Pkw ans Ausflugs- oder Urlaubsziel gebracht werden kann. Die Hersteller von Anhängern entwickelten daher spezielle Trailer, die die sichere Unterbringung der Zweiräder während der Fahrt gewährleisten können. Seither haben sich Motorradanhänger zu einer eigenen Anhängerkategorie entwickelt und mittlerweile werden sie in unterschiedlichen Konstruktionsformen und Größen zum Verladen von bis zu zehn Motorrädern angeboten. Genutzt werden die Zweiradanhänger auch von Motorsportlern. Der Grund: Ihre für die Cross- oder Rennstrecke konstruierten Motorräder müssen in der Regel auf einem Anhänger befördert werden, da sie etwa hinsichtlich Beleuchtung oder Schalldämpfung nicht den Richtlinien für die Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr entsprechen. Motorradanhänger sind ebenso für den Transport von Quads oder All Terrain Vehicles (ATV) geeignet.
Offene Motorradanhänger für ein oder mehrere Maschinen
In der einfachsten Version werden Motorradanhänger als offene Pritschen mit oder ohne Ladebordwände auf einem einachsigen Fahrgestell mit Deichsel zum Anschluss an einen Pkw oder Kleintransporter auf dem Markt angeboten. Wichtigster Unterschied zu herkömmlichen Anhängern mit Pritsche: Die Ladefläche des Motorradanhängers ist mit einer Laufschiene und Befestigungsösen ausgestattet. Auf diese Weise kann das Motorrad in der Laufschieneaufrecht gehalten werden. Halteseile sichern es an den Befestigungsringen im Boden oder an der Bordwand. Diese einfachen Motorradanhänger sind für eine maximale Nutzlast zwischen 300 und 950 Kilogramm ausgelegt. Ihre Ladefläche ist bis zirka 2,50 Meter lang und bis knapp 1,25 Meter breit. Damit bietet der Motorradanhänger dieser Bauart genügend Raum, um ein bis zwei Motorräder verladen zu können.
Geschlossene Motorradanhänger nehmen bis zu acht Motorräder auf
Aufwändigere Konstruktionen stellen Motorradanhänger dar, die in geschlossener Bauweise als Haubenanhänger konstruiert sind. Sie besitzen einen festen Aufbau meist aus Polyester oder anderen leichten Kunststoffen, der über eine Rampe oder Schienen am Heck des Motorradanhängers zugänglich ist. Modelle für zwei Bikes sind etwa 2,70 Meter lang und 1,50 Meter breit und können mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 1,3 Tonnen eingesetzt werden. Vorteil der geschlossenen Motorradanhänger: Das Motorrad steht in seinem Inneren vor Blicken und Witterung geschützt. Darüber hinaus bieten einige Hersteller auch geschlossene Motorradanhänger mit einem Planenverdeck und Tandemachse an. Diese besonders leichten Trailer können bis über sechs Meter lang und über zwei Meter breit sein, sodass sie bei einem zulässigen Gesamtgewicht bis 3,5 Tonnen bis zu acht Motorräder aufnehmen können. Besonders praktisch: Zum Be- und Entladen der Maschinen führen diese Motorradanhänger Auffahrschienen mit sich, die während der Fahrt unter dem Anhängerboden verstaut werden können.
Hersteller von Motorradanhänger
Agados (Motorradanhänger Agados Kangaroo u.a.); ATV (Hauben-Motorradanhänger u.a.); Böckmann (Pritschen-Motorradanhänger u.a.); Brenderup (Motorradanhänger Brenderup McTwo u.a.); Excalibur (Hauben-Motorradanhänger Excalibur S2 u.a.); Heinemann (Pritschen-Motorradanhänger u.a); Humbaur (Kasten-Motorradanhänger Humbaur Rexus u.a.); Neptun (Motorradanhänger Neptun Multi u.a.); Oswald (Pritschen-Motorradanhänger u.a.); Pongratz (Pritschen-Motorradanhänger u.a.); Stema (Motorradanhänger Sterna M 850, MT 750 .a.); Taurus (Hauben-Motorradanhänger Taurus XXL u.a.); TPV (Motoradanhänger TPV MU2 u.a.).