Es gibt viele gute Gründe, die dafür sprechen, auch im Nachhinein eine Rückfahrkamera anschließen zu lassen. Ein triftiges Argument ist das vereinfachte Rangieren im Straßenverkehr oder beim Parken, da sich die Übersichtlichkeit durch die Kameras verbessert und sich der tote Winkel verkleinert. Hindernisse lassen sich durch Einsatz einer Rückfahrkamera besser einschätzen. Zudem können Unfälle beim Rückwärtsfahren oder Einparken effizient vermieden werden. Weiterhin sind die Geräte dabei behilflich, die Objekte besser wahrzunehmen, die Autofahrer ohne die Kamera vielleicht übersehen hätten.
Ein weiterer ausschlaggebender Grund für eine Nachrüstung ist der günstige Preis. Während ein Einbau von Rückfahrkameras in einen Neuwagen häufig mit hohen Kosten verbunden ist, starten Preise für nachgerüstete Kameras für Gebrauchtwagen schon ab 100 Euro. Durch die Kameras vergrößern sich die Parklücken zwar nicht. Doch dafür wird das Einfädeln in kleinere Lücken deutlich erleichtert.
Für die Nachrüstung einer Rückfahrkamera haben sich zwei Methoden bewährt, ein Einbau via Kabel oder per Funk. Bei der kabelgebundenen Version ist der Aufwand des Einbaus wesentlich größer, da die Kabel vom Heck des Autos bis nach vorn zum Monitor verlegt werden müssen. Allerdings ist der Preis für diese Systeme recht gering. Eine Nachrüstung mit einer Rückfahrkamera per Funk ist wesentlich unkomplizierter, da kein Kabel in den vorderen Fahrzeugbereich verlegt werden muss. Eine ausschlaggebende Rolle für die Kaufentscheidung spielt ebenfalls der Lieferumfang der Nachrüst-Sets. Ist in das Auto bereits eine Rückfahrkamera integriert, sollte das gewünschte Set auch die jeweilige Kamera unterstützen. Andernfalls ist ein zweiter Bildschirm erforderlich.
Der Einbau der kabelgebundenen Rückfahrkamera in das Fahrzeug erfolgt in mehreren Schritten. Hierfür ist es anfangs zunächst erforderlich, das zur Rückfahrkamera gehörige Kabel am Heck in den Innenraum zu führen. Hierfür ist es eventuell nötig, in das Blech ein Loch zu bohren. Bei einigen Modellen muss das Kabel über die Kennzeichenbeleuchtung direkt in den Innenraum verlegt werden. Bei anderen Modellen sind die Löcher bereits am Kofferraum hinter Kunststoffblenden hinterlegt. Hierbei ist es wichtig, dass die angefertigten Löcher effizient mit Dichtmasse verschlossen werden. Somit wird verhindert, dass Wasser ins Fahrzeuginnere eindringt.
Im nächsten Schritt ist es wichtig, die Kamera am Heck anzubringen. Hierfür ist beispielsweise eine Kunststoffblende oder ein Kennzeichenhalter geeignet. Besonders wichtig: Die Halterung darf das Nummernschild nicht verdecken. Daraufhin ist es für die Installation einer kabelgebundenen Rückfahrkamera notwendig, das Kamerakabel mit dem am Cockpit befindlichen Kabel zu verbinden und mithilfe von Kabelbindern abzusichern. Anschließend verdrahten Fahrzeugbesitzer das Signalkabel zum Rücklicht mit der Rückfahrkamera. Nun werden alle Verkleidungen gelöst, hinter denen die Kabel vorn bis zum Cockpit verlegt werden. Hierbei ist es wichtig, dass die Kabel nicht an scharfen Kanten beschädigt werden. Nun wird das Kabel mit dem Monitor verbunden und versorgt den Bildschirm dadurch mit Strom. Günstige Rückfahrkameras werden zumeist einfach mit dem Zigarettenanzünder verbunden. Alternativ ist es möglich, den Sicherungskasten zu bedienen sowie den Bildschirm mit Masse und Zündungsplus zu verbinden. Im letzten Schritt wird der Monitor am gewünschten Ort sauber im Cockpit platziert.
Ein Einbau von Rückfahrkameras ist deutlich schneller, wenn die Geräte ihre Signale kabellos an im Cockpit befindliche Monitoren übertragen. An den ersten Arbeitsschritten ändert sich nichts, da das zur Kamera gehörige Kabel anfänglich über das Heck in den Innenraum verläuft, um an dieser Stelle mit dem zum Rückscheinwerfer gehörigen Signalkabel verbunden zu werden. Bei dieser Installation wird das Kamerakabel an einen Sender angeschlossen, der das Bild über die Cam im Nachhinein via Funk an einen Empfänger bis zum Cockpit weiterleitet. Somit entfallen alle Arbeitsschritte, um die Kabel hinter der Verkleidung zu verlegen. Erste Modelle sind mittlerweile sogar schon dazu in der Lage, ohne externe Sender genutzt zu werden. Bei dieser Technologie wird das Signal unmittelbar per WLAN zum Fahrercockpit übertragen.
Nachdem die Kamera sachgemäß verdrahtet und befestigt wurde, muss der Monitor mit einem Stromanschluss verbunden und im Cockpit am gewünschten Platz angebracht werden.
In immer mehr Fahrzeugen gehören Rückfahrkameras zur Standardausstattung dazu. Allerdings verrät der Blick ins Detail, dass die Qualität der Geräte zum Teil deutlich voneinander abweicht. Gute Bewertungen erhält beispielsweise die in den Audi Q7 integrierte Rückfahrkamera, die den wichtigsten Bereich unmittelbar vor der Kamera sehr scharf darstellt. Allerdings gerät der Weitwinkelbereich dieses Geräts am Rand an seine Grenzen. Ein Vorteil der in die Mercedes-Benz B-Klasse integrierten Kamera besteht darin, dass gelbe Linien auf dem Monitor exakt darstellen, wo das Fahrzeug nach dem Einparken genau steht.
Keine guten Bewertungen erhält die zum VW Caddy gehörige Rückfahrkamera, die noch nicht einmal den hinter dem Fahrzeug abgebildeten Bereich scharf darstellt. Besser funktioniert die in den VW Touran eingebaute Rückfahrkamera, auf welcher die Stoßstange, der Nahbereich sowie dahinter folgende Fahrzeuge gut erkennbar sind. Ein weiteres wichtiges Feature dieses Modells ist ein inkludierter Parkpilot, der aufzeigt, wie weit der Volkswagen noch nach hinten rangieren kann. Während in den VW Golf eingebaute Rückfahrkameras mit einfachem Handling punkten, erhalten in den 1er und 3er BMW eingebaute Kameras ebenfalls gute Testergebnisse.
Die Qualität einzelner Nachrüst-Rückfahrkameras variiert deutlich. Bei der Suche nach einem besonders günstigen Modell sind Nachrüst-Kameras aus China eine gute Wahl. Wer etwas mehr investieren möchte, der wirft einen Blick auf Markenanbieter wie Auto-Vox oder TomTom, die die Rückfahrkameras ebenfalls in großer Bandbreite zur Verfügung stellen. Auf diese Kaufkriterien sollten potentielle Käufer besonders acht geben:
Die Bildqualität des Monitors oder Smartphone sollte scharf genug sein, um alle Abbildungen detailliert zu erkennen. Im Optimalfall sind die Aufnahmen zudem farbig gestaltet. Sind Autofahrer häufig in der Dunkelheit unterwegs, spielt die Nachtsicht ebenfalls eine wichtige Rolle. Hierbei ist es unerlässlich, dass die Rückfahrkamera auch in der Dunkelheit gute Bilder macht. Ein wichtiges Kaufkriterium ist außerdem das System, bei dem Käufer zwischen einem Funk-System oder einem fest verbauten Gerät wählen können. Zusätzlich sollte jede Kamera ein ECE-Prüfzeichen besitzen. Andernfalls drohen Probleme mit dem TÜV. Besondere Anforderungen gibt es bei einer Rückfahrkamera ebenfalls an die Weitwinkel-Funktion, da das Gerät zur Verkleinerung des toten Winkels einen relativ breiten Bereich erfassen sollte. Dieser Bereich sollte mindestens 120 Grad abdecken. Für größere Fahrzeuge kommt eventuell eine Lösung mit mehreren Kameras in Betracht. Hierbei ist es jedoch wichtig, dass die Verzerrung so gering wie möglich ausfällt.
Wer eine Rückfahrkamera selbst anschließt, muss lediglich in die Produktkosten investieren. Erfahrungsgemäß stehen gute Modelle schon ab 100 Euro zur Wahl. Wer jedoch explizit eine Original-Rückfahrkamera bestimmter Hersteller sucht, muss zumeist wesentlich mehr Geld in die Geräte investieren. Da ein Einbau dieser Produkte oftmals recht kompliziert ist, sollten sich Fahrzeugbesitzer in diesem Fall an Profis aus der Werkstatt wenden. Abhängig vom Arbeitsaufwand und dem jeweiligen Modell belaufen sich die Kosten für den Anschluss dann auf bis zu 1.000 Euro.
Mittlerweile sind auf dem Markt unterschiedliche Rückfahrkameras erhältlich, die zum Großteil gute Bewertungen erhalten. Wer auf Markenprodukte von Premiumherstellern wie Audi oder BMW setzt, trifft eine gute Kaufentscheidung. Gute Bewertungen erhalten ebenfalls Modelle von Anbietern wie AUTO-VOX, TomTom oder Boscam. Erfahrungsgemäß ist es günstiger, die Fahrzeuge mit einer Rückfahrkamera nachzurüsten, als das Feature direkt ab Werk zu bestellen. Wer sich direkt bei der Neuanschaffung eines Autos für die Geräte entscheidet, muss häufig mit wesentlich höheren Kosten für die Kameras rechnen.
Ein nachträglicher Einbau von Rückfahrkameras ist über mehrere Wege möglich. Wer über das nötige handwerkliche Geschick verfügt, kann die Geräte auch allein ins Fahrzeug installieren. Legen Fahrzeugbesitzer jedoch großen Wert darauf, Modelle von Markenanbietern für ein Premiumfahrzeug zu verwenden, empfiehlt sich der Einbau durch einen Profi. Der Anschluss der Rückfahrkamera erfolgt im Regelfall an die Rückfahrscheinwerfer. Die Kamera ist automatisch mit dem Stromnetz verbunden, sobald der Rückwärtsgang eingelegt wird. Generell kann das Gerät mit jedem anderen Pluspol verbunden werden.
Eine gute Wahl sind Rückfahrkameras für alle Autofahrer, die große unübersichtliche Fahrzeuge besitzen oder sich mit technischen Helfern sicherer fühlen. Schließlich bilden alle Kameras ein Livebild ab, welches wiedergibt, was an der hinteren Stoßstange passiert.