Getriebearten: Welche gibt es & wie funktionieren Schaltgetriebe eigentlich?
Je nach Getriebeart des Fahrzeugs unterscheiden sich das Fahrgefühl und die aktive Beteiligung der Fahrenden an der Fahrt enorm. Während manche Autofans auf Selbstbestimmtheit und Fahrspaß mit manueller Schaltung setzen, freuen andere sich über besonderen Fahrkomfort durch Automatik.
Überblick verschiedener Getriebearten:
Manuelle Schaltung erklärt
Beim Fahren eines Autos mit manuellem Schaltgetriebe konzentrieren Fahrende sich neben dem Straßenverkehr zusätzlich auf die Kupplung und den Schalthebel des Fahrzeugs. Sobald der linke Fuß der fahrenden Person die Kupplung betätigt, wird die Verbindung zwischen Motor und Getriebe überbrückt und der Gang lässt sich wechseln, ohne dass die Räder angetrieben werden.
Der korrekte Gang lässt sich basierend auf der gewünschten Fahrgeschwindigkeit und der Fahrbahnbedingungen bestimmen. Höhere Gänge ermöglichen hierbei höhere Geschwindigkeiten, während niedrigere Gänge mehr Kraft und Beschleunigung bieten.
Automatisiertes Schaltgetriebe erklärt
Im Gegensatz zu einem Fahrzeug mit manueller Schaltung wechselt ein Fahrzeug mit Automatikgetriebe die Gänge beim Fahren automatisch – die fahrende Person kann sich voll und ganz auf den Straßenverkehr und das Geschehen um sie herum konzentrieren. Die wohl gängigste Bauweise einer automatischen Schaltung ist das hydraulische Drehmomentwandlergetriebe.
Automatisierte Schaltgetriebe – Ein Überblick über die Vor- und Nachteile:
- Preiswert unter den Automatikvarianten
- Kompakte Bauweise, ideal für kleinere Fahrzeuge
- Nachteil: Wahrnehmbare Verzögerungen beim Schalten und Unterbrechungen der Kraftübertragung während der Beschleunigung
Wandler-Automatik
Das Wandler-Automatikgetriebe gilt als der traditionelle Favorit unter den Automatikgetrieben. Kennzeichnend für dieses Getriebe ist die Integration einer hydrodynamischen Kupplung zwischen Motor und Getriebe, die als effizienter Drehmomentwandler fungiert. Diese Technologie minimiert den Verschleiß durch Aufrechterhaltung niedriger Motordrehzahlen, was den Motor schont und dessen Lebensdauer verlängert. Typischerweise sind hydrodynamische Automatikgetriebe mit sechs bis acht Gängen ausgestattet, wobei einige Modelle, wie die 9G-Tronic von Mercedes-Benz, sogar über neun Gänge verfügen.
Ein großer Vorteil der Wandler-Automatik ist der fast nahtlose und unterbrechungsfreie Gangwechsel, der für ein äußerst komfortables Fahrerlebnis sorgt. Allerdings ist zu beachten, dass für Fahrzeuge mit dieser Getriebeart im Vergleich zu Modellen mit manueller Schaltung ein Aufpreis von etwa 1.500 bis 2.500 Euro anfällt.
Wandler-Automatik – Vor- und Nachteile im Überblick:
- Langlebiges und verschleißarmes Schalten
- Ununterbrochene Kraftübertragung während des Beschleunigens
- Nachteil: Kann je nach Automodell deutlich teurer sein
Doppelkupplungsgetriebe
Auch bekannt unter dem Namen Direktschaltgetriebe oder kurz "DSG", wurde diese Getriebetechnologie erstmals in den 1980er Jahren von Porsche vorgestellt und findet heute eine breite Anwendung bei vielen Herstellern, in Fahrzeugen vom Kleinwagen bis hin zu Sportwagen. Ein Doppelkupplungsgetriebe setzt sich aus zwei automatischen Teilgetrieben zusammen, wobei jedes Getriebe eine eigene Kupplung besitzt – eines für die geraden und das andere für die ungeraden Gänge. Dies ermöglicht ruckfreie Schaltvorgänge durch die simultane Aktivierung der Kupplungen: Während eine Kupplung öffnet, schließt die andere, was nahtlose Übergänge und exzellente Beschleunigungswerte ohne Unterbrechung der Zugkraft ermöglicht.
Beispielsweise verfügt Ferrari ausschließlich über Fahrzeugmodelle, die mit Doppelkupplungsgetrieben ausgestattet sind, was die hohe Wertschätzung dieser Technologie in der Automobilbranche unterstreicht. Allerdings hat diese technische Raffinesse ihren Preis: Fahrzeuge mit Doppelkupplungsgetrieben sind im Durchschnitt etwa 2.000 Euro teurer als ihre Pendants mit manueller Schaltung.
Doppelkupplungsgetriebe – Überblick der Vor- und Nachteile:
- Herausragende Beschleunigung ohne Unterbrechung der Antriebskraft
- Flüssige Gangwechsel
- Nachteil: Erhöhter Anschaffungspreis
CVT-Getriebe
Kegelscheiben und eine Kette statt Zahnräder: Das CVT-Getriebe unterscheidet sich von anderen Automatikgetrieben. Das Konzept, das hinter diesem Aufbau steht, nennt sich „CVT“. CVT steht für „continuously variable transmission“ beziehungsweise „kontinuierlich variable Übersetzung“. Hierbei wird auf festgelegte Schaltstufen verzichtet und die Übersetzung von Drehzahl auf Drehmoment ohne einzelne Gänge an die Geschwindigkeit angepasst. Das macht sich beim Fahren bemerkbar. Denn: ohne Schaltstufen - keine Schaltpausen und kein Zugkraftverlust. Ein weiterer Vorteil eines CVT-Getriebes: Es spart Sprit. Das liegt daran, dass der Motor durchgängig mit der effizientesten Übersetzung von Drehzahl zu Drehmoment läuft.
Obwohl es Vorteile bietet, wird das CVT-Getriebe nicht oft eingesetzt. Der Grund: Der sogenannte „Gummiband-Effekt“. Dieser sorgt dafür, dass das Motorengeräusch immer gleich bleibt – trotz Beschleunigung. Das ist für die meisten Fahrer ungewohnt, da das übliche Lauter-Werden des Motors entfällt. Gerade frisch auf CVT-Getriebe umgestiegene Fahrer sind dadurch verunsichert und vermuten einen Motorschaden. Bei neueren Fahrzeugmodellen mit CVT-Getriebe wurde dieses Problem zwar bereits behoben, doch die Skepsis bleibt. Darüber hinaus ist die Getriebe-Kette einer starken Belastung ausgesetzt und verschleißt dadurch schneller als andere automatische Kupplungen. Als einer der wenigen Hersteller setzt Subaru auf das stufenlose Getriebe. Es liegt mit einem Durchschnittspreis von 1.500 Euro im mittleren Preissegment.
CVT-Getriebe – Vor- und Nachteile auf einen Blick:
- Kraftstoff sparend
- keine Schaltpausen oder Zugkraftunterbrechungen durch stufenloses Getriebe ohne Zahnräder
- Nachteil: Getriebe-Kette verschleißt